Jugendring und Kinder- und Jugendtheater kooperieren

Workshop „Wann bist Du GLEICH ANDERS?“ – Junge Menschen auf Tuchfühlung mit Diversität

Der Jugendring als Interessenvertretung der Jugendverbände will junge Menschen an das Thema Diversität heranführen. Foto: Erika Schmidt-Sulaimon

Junge Menschen an Diversität heranzuführen, das hat sich der Jugendring Dortmund als Interessenvertretung Dortmunder Jugendverbände auf die Agenda gesetzt. Dafür ist er mit dem Kinder- und Jugendtheater Dortmund eine mehrjährige Kooperation eingegangen.

Kinder und Jugendliche sollen Diversität früh erfahren

Norma Funk und Rainer Hüls von der JuLeiCa Koordinierung des Jugendrings haben mit Erika Schmidt-Sulaimon vom KJT Dortmund ein Konzept entwickelt: „Wir waren uns schnell einig, dass es wichtig ist, das vielschichtige Thema Diversität schon früh für Kinder und Jugendliche erfahrbar zu machen und ihnen kreative Zugänge zur Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und mit Erfahrungen des Anders-Seins zu eröffnen“, so Theaterpädagogin Erika Schmidt-Sulaimon.

„Denn die Frage, was macht mich einzigartig und wie gehe ich damit um, wenn ich aufgrund meines Geschlechts, meiner Behinderung oder meiner Herkunft ausgegrenzt werde, beschäftigt viele Kinder”, ergänzt Rainer Hüls von der JuLeiCa Koordinierung.

Teil der Kooperation war die Stückentwicklung „GLEICH ANDERS“ als Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen der Diversität. Zur Themenfindung wurden Interviews mit Kindern und Jugendlichen geführt, die in Dortmunder Jugendverbänden oder über Spielclubs an das KJT angebunden sind.

Kernfragen waren: Was passiert, wenn Menschen mit verschiedenen Hintergründen miteinander umgehen und sich gegenseitig beeinflussen? Wie kann eine perfekte Welt ohne Diskriminierung aussehen? Für Regisseurin Martina van Boxen war es vor allem wichtig, Repräsentanz zu schaffen.

Theater als Ort des Probehandelns, um Auswege aus diskriminierenden Situationen zu finden

Dramaturgin Jacqueline Rausch meint: „In episodenhafter Erzählung werden verschiedene Formate und Narrationen ausprobiert: Märchen, Interviews und Social Media regen dazu an, sich mit verschiedenen Aspekten von Identität auseinanderzusetzen.”

Foto: Martha Kleinhempel

In der Zeit von 2022 bis 2024 liefen 15 Aufführungen des Stückes in Jugendverbänden und Einrichtungen, darunter: Evangelische Jugend – Eliasgemeinde Marten, CVJM Dorstfeld, Die Falken Kirchlinde, JFS Hombruch, Africa Positive, Fritz Henßler Haus, JaM Gender Bildungsstätte Mengede, OT Schalom, PSG Mädchentreff Kratzbürste, Juki Lanstrop.

Zum Projekt gehörten zudem zwei Fortbildungsveranstaltungen für hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeitende von Jugendeinrichtungen und Jugendverbänden, in denen die Theaterpädagoginnen Erika Schmidt-Sulaimon und Martha Kleinhempel praxisnahe theaterpädagogische Methoden vermittelten.

Sie regten zum Spiel mit Mehrsprachigkeit an und dazu, das Theater als Ort des Probehandelns zu nutzen, um Auswege aus diskriminierenden Situationen zu finden. Welchen Einfluss hier historische und institutionelle Faktoren haben, legte die Diversitätsagentin Ella Steinmann dar. Unter theaterpädagogischer Leitung von Manuela Wenz, Shabana Saya und Jubril Sulaimon konnten Kinder und Jugendliche außerdem in drei Projekten einen spielerischen Zugang finden zu der Frage: „Wann bist du gleich anders?“ Mit kreativen Verkleidungen erschufen die Teilnehmenden dabei immer neue Identitäten für die Bühne.

Mehr Informationen:

  • Die Projekte fanden im Juki Lanstrop, im PSG Mädchentreff Kratzbürste und im Offenen Treff Schalom in Dortmund Scharnhorst statt.
  • Die Projektpräsentation im PSG Mädchentreff Kratzbürste (Hakenstr. 13, 44137 Dortmund) findet am Mittwoch, 26. Juni, 19 Uhr, statt.
  • Interessierte sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.

Unterstütze uns auf Steady

Write a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert