Noch viel mehr als in den Vorjahren präsentiert das LesArt.Festival Dortmund 2021 eine Vielfalt und Diversität. „Viel mehr“ – so lautet denn auch das Motto, unter dem das Literaturfestival vom 2. bis 14. November stattfindet – drei Tage länger als in den Vorjahren.
Prominente Namen zu Gast – Bewerbung für LesArt.Preis der jungen Literatur
Es holt eine Reihe prominenter und ganz unterschiedlicher Schriftsteller*innen in die Stadt. Mit dabei sind u.a. Christian Berkel, Wladimir Kaminer, Denis Scheck, Mimi Fiedler, Ralf Sotschek, Fritz Eckenga und Friedrich Küppersbusch.
Auf dem Programm stehen u.a. ein außerirdischer Abend zum 60. Geburtstag von Perry Rhodan, das beliebte „KindergartenBuchTheaterFestival“ oder „LesArt.Stadion“: ausgewählte Fußball-Literatur, präsentiert im Westfalenstadion. Gelesen wird außerdem im domicil und dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte, im literaturhaus.dortmund und im Fletch Bizzel.
Dortmunder Literat*innen unter 35 Jahren haben die Chance auf den LesArt.Preis der jungen Literatur, der am 13. November während der LesArt.Gala verliehen wird. Einsendeschluss für Texte ist der 9. Oktober. Eine fachkundige Jury wählt den Preisträger*innen-Text aus, gestiftet von der Sparkasse Dortmund und mit 1.000 Euro dotiert.
Veranstalter von LesArt. ist der Verein Kultur und Projekte mit dem Kulturbüro Dortmund und der Stadt- und Landesbibliothek. Das Festival wird von der Sparkasse Dortmund gefördert. Es gelten die 2G-Regeln.
Die Veranstaltungen in der Übersicht:
Dienstag, 02. November, 20:00 Uhr, domicil Dortmund
60 Jahre Perry Rhodan: Exo-Soziologe Dr. Andreas Anton trifft auf Hartmut Kasper, den literarischen Vater von Perry Rhodan.
Es geht um die Begegnung mit extraterrestrischen Lebensformen, Utopien, Dystopien und die Abenteuer des PR – die erfolgreichste Science-Fiction- und Heftroman-Serie der Welt. Hartmut Kasper hat die Reihe unter dem Pseudonym Wim Vandemann als Exposé-Autor geprägt.
Für Sciene ohne Fiction sorgt der Freiburger Soziologe Dr. Andreas Anton, der die sozialwissenschaftlichen Aspekte einer – aus seiner Sicht – unvermeidlichen Begegnung mit Außerirdischen untersucht hat. Das Gedankenexperiment dazu ist in seinem Buch „Sie sind da“ nachzulesen. Dazu gibt es irdische Musik von dem Kölner Trio LUAH.
Eintritt: VVK 20 | AK 20
Mittwoch, 03. November, 19:30 Uhr, Theater Fletch Bizzel
„Inglourious Poets“: Gedichte und Kurzprosa mit Lütfiye Güzel, Lyrik aus Max Czolleks neuem Gedichtband „Grenzwerte“.
Eintritt: VVK 12 | AK 15
Donnerstag, 04. November, 19:30 Uhr, literaturhaus.dortmund
Patricia Holland Moritz: „Kaßbergen“ – Eine Industriestadt am Fuß eines Gebirges voller Erze, Mitte der siebziger Jahre: Die kleine Ulrike zieht nach der Trennung ihrer Eltern zu ihrem Vater nach Kaßbergen, einem Stadtviertel über den Schloten der Stadt.
Ulrike beginnt schon bald, aus der Enge auszubrechen und trifft Gonzo, einen Punk, der sie in die Welt der Unangepassten einführt. Als er von der Stasi verhaftet wird, ist Ulrike auf sich allein gestellt… Ein Gesellschaftsroman, der das Panorama einer Stadt im zwanzigsten Jahrhundert zeichnet, ein Entwicklungsroman und ein Stück deutsche Zeitgeschichte.
Eintritt: VVK 6 | AK 9
Freitag, 05. November, 19:30 Uhr, Theater Fletch Bizzel
Studierende des Fachbereichs Kulturwissenschaften der TU Dortmund gestalten einen Held*innen-Abend mit Künstler*innen ihrer Wahl aus dem ganzen Ruhrgebiet unter dem Titel „Neue Welt: Utopie, Dystopie und Realität“.
Eintritt: VVK 6 | AK 9
Samstag, 06. November, 20:00 Uhr, Geplant: Theater Fletch Bizzel
Christian Berkel: „Ada“ – In seinem neuen Roman erzählt Christian Berkel die Geschichte von Ada: Mit ihrer jüdischen Mutter nach Argentinien geflohen, kehrt sie 1955 nach Berlin zurück. In einer autoritär geprägten Gesellschaft wächst Adas Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit. Die Student*innenbewegungen der 60er-Jahre werden ihre Rettung.
Am Ende steht Woodstock – ein Erlebnis, das Ada verändert. Vor dem Hintergrund umwälzender historischer Ereignisse erzählt Christian Berkel von der Schuld und der Liebe, von der Sprachlosigkeit und der Sehnsucht, vom Suchen und Ankommen – und beweist sich einmal mehr als mitreißender Erzähler.
Eintritt: VVK 15 | AK 19
Sonntag, 07. November, 19:00 Uhr, domicil Dortmund
Denis Scheck und Christina Schenk: „Der undogmatische Hund“
Der Jack-Russell-Terrier Stubbs stellt die Welt des Ehepaars Schenk/Scheck auf den Kopf – und ihre Sicht auf die Literatur. „Der undogmatische Hund“ macht bekannt mit den berühmtesten Hunden der Weltliteratur. Klug und geistreich erzählen Denis Scheck und Christina Schenk von verrückten Begegnungen auf dem Hundeplatz und auf Reisen. Ein Buch, das BELLetristik neu definiert.
Eintritt: VVK 15 | AK 19
08. bis 12. November, täglich 15:00 Uhr, Theater Fletch Bizzel
KindergartenBuchTheaterFestival: 15 Kindergärten bringen 15 Kinderbücher auf die Theaterbühne im Fletch Bizzel. Die Kinder erarbeiten gemeinsam Dialoge, basteln das Bühnenbild, entwerfen und schneidern die Kostüme. Manche schreiben sogar Musik dazu und singen und tanzen auf der Bühne.
Eintritt: frei, Anmeldung unter kbtf@lesart.ruhr
Montag, 08. November, 19:30 Uhr, Signal Iduna Park
LesArt.Stadion – Beste Fußballliteratur! Jeweils eine Halbzeit auf Nord- und Südtribüne
Autor Alexander Heflik hat Erwin Kostedde, den ersten schwarzen Fußballer im Trikot der deutschen Nationalmannschaft, über viele Jahre begleitet und ein sensibles Porträt vorgelegt.
Rassismuserfahrungen, sportliche Erfolge, die vergebliche Suche nach dem eigenen Vater, ein Gefängnisaufenthalt für eine Straftat, die er nicht begangen hat, ein Suizidversuch, Alkoholprobleme, finanzielle Pleiten – Erwin Kostedde blickt auf ein aufregendes und tragisches Leben zurück. Richtig glücklich fühlte er sich nur auf dem Platz.
Unter dem Titel „Zwischen Puff und Barcelona“ liest Ben Redelings ein Best-of seiner Fußball-Kolumnen. Amüsant, fachlich-prägnant und immer unterhaltsam reflektiert der Bestseller-Autor die unendlichen Geschichten des Fußballs mit einer stets menschlichen Note. Ein besonderer Lesegenuss für alle Fußballfreund*innen!
Eintritt: VVK 12 | AK 15
Dienstag, 09. November, 20:00 Uhr, domicil
„Teach me laughter, save my soul“: Ein Abend für Wiglaf Droste. Mit: Fritz Eckenga, Danny Dziuk, Klaus Bittermann, Hartmut El Kurdi, Ralf Sotscheck und Rayk Wieland
Im Mai 2019 verstarb Wiglaf Droste, den die Süddeutsche Zeitung als „Tucholsky unserer Tage“ adelte – auch, weil er in seinen Texten nicht zwischen Journalismus und Literatur unterschied.
Der scharfsinnige Meister pointierter Zuspitzung und zugleich Berserker der Polemik wird schmerzlich vermisst. Einige seiner Freunde und Wegbegleiter gestalten einen Abend für ihn.
Eintritt: VVK 15 | AK 19
Mittwoch, 10. November, 19:30 Uhr, Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK)
Ralf Sotscheck und die Küppersbusch-Band: „literatur.lauter.“ – Ralf Sotscheck, langjähriger Irland-Korrespondent für die taz, begeistert auf der Wahrheitsseite seiner Zeitung mit seiner Kolumne von der grünen Insel, in der er voll brillanter Beobachtungsgabe und absurder Komik von den Skurrilitäten des Alltags nebst politischen Verfehlungen berichtet. Er liest eine Auswahl seiner besten Texte. Musikalisch begleitet wird er von Friedrich Küppersbusch, Journalist, Fernsehproduzent, Moderator, Dortmunder und BVB-Fan. Küppersbusch (Gitarre) scharrt seinen musikalischen Freundeskreis um sich und spielt auf.
Eintritt: VVK 12 | AK 15
Donnerstag, 11. November, 19:30 Uhr, MKK
Wladimir Kaminer: „Rotkäppchen raucht auf dem Balkon … und andere Familiengeschichten“. Der Bestseller-Autor hat neue Geschichten für Familienmenschen im Gepäck: Verstehe einer die Kinder. Oder die Großeltern. Die einen werden erwachsen, kaufen sich Leitz-Ordner für Handyverträge und schwören dem billigen Fusel ab, der gestern noch zu jeder Party gehörte. Die anderen haben eine kindliche Freude daran, die Welt neu zu erobern und ihre Grenzen auszuloten. Familienmensch Wladimir Kaminer beschreibt das komplizierte Verhältnis der Generationen mit viel Liebe und Humor.
Eintritt: VVK 15 | AK 19
Freitag, 12. November, 19:30 Uhr, MKK
Julius Fischer: „Ich hasse Menschen. Eine Art Liebesgeschichte“ – Julius Fischer hasst Menschen. Angefangen bei der eigenen Ehefrau. Familie geht auch gar nicht. Noch ätzender sind eigentlich nur Freunde. Und natürlich Bekannte. Die sind am schlimmsten. Aber nichts im Vergleich zu allen anderen…
Fischer erzählt von seinen verzweifelten Versuchen, mit diesen ganzen Arschlöchern nichts zu tun zu haben. Und von Ostsachsen. Was es nicht besser macht.
Eintritt: VVK 15 | AK 19
Samstag, 13. November, 19:00 Uhr, domicil Dortmund
LesArt.Gala mit Verleihung des LesArt-Preis der jungen Literatur, Musik von Nic Koray und Lesung mit Mimi Fiedler: „Sie dürfen den Frosch jetzt küssen. Traumhochzeit mit Hindernissen“ – Trotz einer gescheiterten Ehe und drei aufgelösten Verlobungen hat Mimi Fiedler die Suche nach ihrem Mr. Right nie aufgegeben – und ihn auch gefunden! In ihrem neuen Buch erzählt die Schauspielerin von Pannen und Irrtümern, seltsamen Anträgen und dem schicksalhaften Diebstahl eines Verlobungsrings. Witzig und freiherzig lädt sie zum Schmunzeln und Träumen ein und macht Mut, die Hoffnung nie aufzugeben.
An diesem Abend wird auch der von der Sparkasse Dortmund gestiftete LesArt.Preis verliehen, der bedeutendste Preis für junge Literatur in Dortmund. Es moderiert Gregor Schnittker.
Eintritt: VVK 15 | AK 19
Sonntag, 14. November, 15:00 Uhr, literaturhaus.dortmund
Susanne Bohne: „Wilma Wochenwurm erklärt: Du bist gut, so wie du bist!“ Eine Geschichte über Diversität und zur Stärkung des Selbstbewusstseins.
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich
Sonntag, 14. November, 19:00 Uhr, literaturhaus.dortmund
Sibylle Klefinghaus: „Flecktarn & Fingerhut“ zum 24. Dortmunder Lyriktag – Die Reihe roterfadenlyrik Edition Haus Nottbeck ist ein Forum für Poesie in Westfalen und dokumentiert die Lebendigkeit und Vielstimmigkeit der Gegenwartsdichtung.
Zudem wird an diesem Abend auf 10 Jahre roterfanlyrik zurückgeschaut und Jubiläum mit der 10-Jahres-Ausgabe gefeiert.
Weitere Informationen:
- Eintritt: VVK 6 | AK 9
- Tickets ab 9. Oktober 2021; hier: