Wintereinbruch: Anstieg der Arbeitslosigkeit in Dortmund zum Jahresbeginn – Arbeitslosenquote klettert auf 10,3 Prozent

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Januar 2019 und im Vorjahresvergleich in Dortmund.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Januar 2019 und im Vorjahresvergleich in Dortmund.

„Die Arbeitslosigkeit hat zwar im Januar, wie es in den Wintermonaten üblich ist, zugenommen. Die gute Nachricht ist aber, dass sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr verringert hat“, kommentiert Arbeitsagentur-Chefin Martina Würker die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Dortmund. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,5 Prozentpunkte auf 10,3 Prozent. Im Vorjahr betrug die Quote 10,7 Prozent.

Negative Trendwende auf dem Arbeitsmarkt in Dortmund ist nicht in Sicht

Martina Würker, Chefin der Agentur für Arbeit in Dortmund. Foto: Alex Völkel
Martina Würker, Chefin der Agentur für Arbeit in Dortmund. Foto: Alex Völkel

Die jährlichen Höchststände der Arbeitslosigkeit fallen in der Regel in die Wintermonate Januar und Februar. Gründe hierfür sind saisonale Faktoren zum Jahresbeginn: das Auslaufen des Weihnachtsgeschäftes im Einzelhandel, der Kündigungstermin für Arbeitsverhältnisse zum Jahresende und das Ende vieler zweieinhalb- und dreieinhalb-jähriger Berufsausbildungen. 

„Eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt ist dennoch nicht in Sicht. Unternehmen suchen weiterhin qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Fachkräfte profitieren von der aktuellen Lage besonders. Damit mehr Menschen von der Nachfrage profitieren können, bieten wir verstärkt zielgerechte Qualifizierungen an. Denn desto besser die Qualifikation eines jeden Einzelnen ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit auf eine stabile Erwerbsbiografie“, ergänzt Würker.

Interessierte Unternehmen können sich vom Arbeitgeber-Service über Qualifizierungsmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter/innen beraten lassen. Kontakt: Dortmund.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de oder Tel. 0800 4 5555 20 (kostenlos).

In der offiziellen Statistik werden 32.352 Menschen in Dortmund als arbeitslos gezählt

Im Januar wurden 32.352 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 1.639 Personen oder 5,3 Prozent gestiegen. Im Vorjahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit um 865 Personen oder 2,6 Prozent niedriger.

Frank Neukirchen-Füsers ist Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund.
Frank Neukirchen-Füsers ist Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund. Foto: Alex Völkel

Nicht als arbeitslos gezählt werden zum Beispiel Menschen, die krank oder in Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sind. Sie stehen in der Logik dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Doch auch sie werden erfasst: In den Zahlen zur Unterbeschäftigung sind diese jedoch enthalten. 

Die Unterbeschäftigung fiel im aktuellen Berichtsmonat mit 44.064 Personen um 619 Personen oder 1,4 Prozent höher aus als im Dezember. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist im Januar um 2,7 Prozentpunkte auf 73,7 Prozent gestiegen (Vorjahr: 72,9 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote ist im Berichtsmonat Januar um 0,2 Prozentpunkte auf 13,6 Prozent gestiegen (Vorjahr: 14,3 Prozent).

„Zu Jahresbeginn ist die Zahl der der Arbeitslosen saisontypisch angestiegen. Erkennbar bleibt dennoch die positive Gesamtentwicklung. Gegenüber dem Januar 2018 verzeichnen wir heute 784 Menschen weniger, die arbeitslos sind“ kommentiert der Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, Frank Neukirchen-Füsers, die Januar-Zahlen. 

„Positiv hervorzuheben ist, dass wir weiterhin weniger Zugänge in die Arbeitslosigkeit zu verzeichnen haben. Im Vergleich zum Dezember 2018 waren es 327 Menschen weniger. Das bedeutet, die Dortmunderinnen und Dortmunder bleiben länger und nachhaltiger in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen“, so Neukirchen-Füsers.

Die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen und Geflüchteten hat zugenommen

3800 gemeldete Flüchtlinge sind es beim Jobcenter, mehr als 500 bei der Agentur für Arbeit. 
Im Januar waren 2.853 Personen im Kontext von Fluchtmigration arbeitslos gemeldet. Foto: Alex Völkel

Die Jugendarbeitslosenquote ist in Dortmund im Vergleich zum Dezember um 0,8 Prozentpunkte auf 8,4 Prozent angestiegen. Im Januar waren damit 2.678 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das ist ein Anstieg um 9,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl um 4,5 Prozent oder 126 Personen zurück. 

Im Januar waren 2.853 Personen im Kontext von Fluchtmigration arbeitslos gemeldet (Vormonat: 2.581), davon 2.075 Männer und 778 Frauen. Personen aus Syrien bilden hier mit 1.784 Meldungen die größte Gruppe. Es folgen 315 Personen aus dem Irak, 120 Personen aus Afghanistan und 95 Personen aus der Islamischen Republik Iran. 

Geflüchtete Menschen stehen dem Arbeitsmarkt häufig aufgrund von notwendiger Förderung nicht unmittelbar zur Verfügung. Zur Einschätzung der statistischen Gesamtsituation ist es daher sinnvoll, die Unterbeschäftigung hinzuzuziehen. Die Zahl der Personen im Kontext von Fluchtmigration belief sich im Oktober (die Daten werden mit einer dreimonatigen Wartezeit erfasst) auf 4.718. Das sind 64 Personen weniger als im Vormonat und 338 Personen oder acht Prozent mehr als im Vorjahr. 

Arbeitskräftenachfrage zieht wieder an – mehr freie Stellen in Dortmund

Im Januar ist die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften gestiegen. Die Dortmunder Unternehmen und Verwaltungen meldeten im aktuellen Berichtsmonat 1.273 neue Stellen. Das sind 55 Stellen mehr als im Dezember und 64 Stellen weniger als im Vorjahresmonat. 

Der aktuelle Stellenbestand ist mit 6.627 offenen Stellen um 2,4 Prozent niedriger als im Vormonat. Neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden im Januar insbesondere in der Logistik, im Bereich des Verkehrs und Sicherheit, im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung sowie im Gesundheits- und Sozialwesen gesucht. 

Mehr Informationen und Zahlen zum Thema gibt es hier als PDF zum Download:

Arbeitsmarktreport_Januar

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