Willkommen bei Freunden: Begegnungsfest des Flüchtlings-Wohnheims am Ostpark und der Berswordt-Grundschule

Im Rahmen der Aktion „Willkommen bei Freunden: Aktion Zusammenspiel - Bündnisse für junge Flüchtlinge“ fand ein Kinderfest statt.
Im Rahmen der Aktion „Willkommen bei Freunden“ fand ein Kinderfest statt. Fotos: Alex Völkel

Von Mariana Bittermann

Normalerweise trennt ein Zaun das Gelände der Berswordt-Grundschule von dem der ehemaligen Hauptschule am Ostpark, welche im Februar dieses Jahres zu einer Übergangseinrichtung für Flüchtlinge umfunktioniert wurde. An diesem Freitag standen die Tore jedoch weit offen.

Im Rahmen der Aktion „Willkommen bei Freunden: Aktion Zusammenspiel - Bündnisse für junge Flüchtlinge“ fand ein Kinderfest statt.

„Aktion Zusammenspiel – Bündnisse für junge Flüchtlinge“

Es ist wirkt schon ein bisschen symbolisch, denn an diesem Tag fand im Rahmen der Aktion „Willkommen bei Freunden: Aktion Zusammenspiel – Bündnisse für junge Flüchtlinge“  ein Kinderfest auf dem Gelände der Berswordt-Grundschule statt.

Es wurde in einer Kooperation zwischen dem Familienprojekt Dortmund, dem Flüchtlingsheim am Ostpark, der Berswordt-Grundschule und der OGS-Berswordt organisiert.

Ein „babylonisches Sprachengewirr“ und Geschenke für Kinder

Im Rahmen der Aktion „Willkommen bei Freunden: Aktion Zusammenspiel - Bündnisse für junge Flüchtlinge“ fand ein Kinderfest statt.
Die Grundschüler sangen in verschiedenen Sprachen.

„Hey, hallo, welcome, bonjour!“ tönt es von der Bühne. Der Kinderchor der Berswordt-Grundschule begrüßt in ihrem Lied die Menschen auf jeder Sprache, die dort gesprochen wird.

Von Hebräisch bis Albanisch ist viel dabei. Auch die Kinder der Kinderrechte-AG der offenen Ganztagsschule und das Schulorchester spielen Lieder vor.

Doch der Höhepunkt des Bühnenprogramm ist für die Kinder eindeutig der Auftritt von Stadträtin Daniela Schneckenburger.

Denn diese hatte für das Kinderfest die Patenschaft übernommen und überreichte den Kindern ein Paket voller Lego-Spielzeug, welche für den Aktionstag vom Spielzeughersteller gespendet wurde.

Schuldezernentin will an der Schulpflicht für Flüchtlinge festhalten

Im Rahmen der Aktion „Willkommen bei Freunden: Aktion Zusammenspiel - Bündnisse für junge Flüchtlinge“ fand ein Kinderfest statt.
Daniela Schneckenburger (li.) war Schirmherrin der  Aktion „Willkommen bei Freunden“.

Daniela Schneckenburger ist Dezernentin für Schule, Jugend und Familie der Stadt Dortmund.

Sie und ihr Dezernat sind u.a. dafür verantwortlich, dass unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Dortmund vernünftig untergebracht und betreut werden und Zugang zu Bildung erhalten.

Im Zuge der wachsenden Flüchtlingszahlen werden sie dadurch vor immer größere Herausforderungen gestellt. Zu der Idee Kinder von Asylbewerbern von der Schulpflicht zu befreien, um Schulen und Gemeinden zu entlasten, hält sie jedoch wenig: „In NRW herrscht nun einmal Schulpflicht für alle Kinder, und diese Pflicht wollen wir auch gerne erfüllen.“

Bislang nur positive Erfahrungen mit Flüchtlingen im Unterricht

Im Rahmen der Aktion „Willkommen bei Freunden: Aktion Zusammenspiel - Bündnisse für junge Flüchtlinge“ fand ein Kinderfest statt.
Das Kinderfest war ein voller Erfolg.

Auch die Schulleiterin der Grundschule, Anette König, zweifelt nicht daran, alle Kinder in ihrer Willkommensklasse aufzunehmen – unabhängig vom Status ihres Asylantrags.

„Jedes Kind bekommt bei uns ein Begrüßungsgeschenk und – falls es dann gehen muss – ein Abschiedsgeschenk. In der Zeit dazwischen sind wir dafür verantwortlich, es mit Bildung zu versorgen.“

Negative Erfahrungen haben sie an ihrer Schule bislang keine gemacht. Auch die wenigen Sorgen einiger Eltern erwiesen sich als unberechtigt.

Dafür erlebten sie bei vielen Projekten schon schöne Momente gemeinsam erlebt, z.B. bei einem gemeinsam organisierten Musical.

Auch Brigitte Fellmann hat bislang vor allem positive Erfahrungen gemacht. Sie ist Integrationshelferin an der Schule und kümmert sich um ein Kind mit Lernbehinderung.

Die große Klassengröße sei etwas schade, aber an sich gibt es kaum Probleme. Auch die jüdischen und muslimischen Schüler verstünden sich gut miteinander.

Viele Spiel- und Hilfsangebote für Kinder und Eltern

Auf dem Fest sind viele externe Partner dabei. So bietet beispielsweise das Kinderschutz-Zentrum Dortmund Spiele für Kinder an. Sie machen ein niederschwelliges spielerisches Angebot.

Im Rahmen der Aktion „Willkommen bei Freunden: Aktion Zusammenspiel - Bündnisse für junge Flüchtlinge“ fand ein Kinderfest statt.
Es gab eine Vielzahl von Spielangeboten für Kinder.

Denn die Einrichtung hilft eigentlich vor allem bei Gewalterfahrungen und Vernachlässigung, aber auch bei jeder Art von Trauma.

Darum ist den Team-Mitgliedern wichtig, dass Eltern und Kinder wissen, dass es sie gibt, und dass sie ihnen Hilfe anbieten.

Brigitte Fellmann hat bemerkt, dass einige Flüchtlingskinder viel durchgemacht haben: „Wir hatten zum Beispiel einmal ein Flüchtlingskind, das sich geweigert hat, die Turnhalle zu betreten. Es muss damit wohl schreckliche Erinnerungen verbinden.“

Im Gegensatz dazu wurden an diesem Freitag aber auch viele schöne Erinnerungen gesammelt. Kinderlachen war von überall zu hören, vor allem von der Hüpfburg und den anderen Spielstationen.

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  1. DJK Saxonia

    Flüchtlinge genossen Sportnachmittag

    „Das mit den Schlägern, das so ähnlich ist wie Tennis – das hat richtig viel Spaß gemacht.“ Gerade einmal seit zwei Tagen leben die beiden jungen Männer aus Syrien in der Caritas-Flüchtlingseinrichtung am Ostpark – schon haben sie beim Sport-Aktionstag des Vereins DJK Saxonia die Gelegenheit, eine neue Sportart zu entdecken: Badminton. „Die Hobbytruppe trainiert immer am Wochenende“, sagt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Udo Reiniger. „Ihr könnt einfach mitmachen.“

    Bewegung und Begegnung – das stand im Mittelpunkt des abwechslungsreichen Sportfestes am Sonntagnachmittag in und um die Walderseehalle. Saxonia hatte das Fest speziell für die Bewohnerinnen und Bewohner der Flüchtlingseinrichtung in der ehemaligen Hauptschule am Ostpark geplant. Mit ganz unterschiedlichen Sportarten: Fußball und Handball, Tischtennis, Gymnastik, einem Parcours für Kinder und eben Badminton. Auch ein üppiges Kuchenangebot sowie Gegrilltes durften nicht fehlen.

    Etwas schüchtern kamen die Bewohner gemeinsam mit einigen haupt- und ehrenamtlichen Begleitern gegen 13 Uhr am Festgelände an. Was würde sie erwarten? Auch die Vereinsmitglieder waren aufgeregt im Vorfeld: Würden Menschen kommen? Wie würden sie das Angebot annehmen? Bei den Kindern verflog die Unsicherheit als erstes. Auf dem Fußballplatz wartete bereits eine Jugendmannschaft. Sie hatten große Sporttaschen dabei, mit Trikots, Fußballschuhen, Hosen und Schienbeinschonern für die Gäste. Begeistert suchten sich die Ankommenden passende Ausrüstung heraus und stürmten zu Umkleide. Wenig später war schon ein Spiel in vollem Gang.

    Die jüngeren Kinder erklommen in der Halle eine schiefe Ebene und sprangen jauchzend aus luftiger Höhe auf eine weiche Matte. Die Erwachsenen starteten mit Tischtennis und Badminton. Rasch wechselte ein Match mit dem anderen ab. Am Handball-Tor gab Saxonia-Geschäftsführer Ulrich Heldner den Verteidiger, den es zu umspielen galt. Und einige Frauen wagten sich mit Trainerin Julia Bohlen in den Gymnastik-Kreis. Sprachliche Barrieren, auch zwischen den Bewohnern, spielten rasch keine Rolle mehr. Ob aus Syrien oder dem Kosovo, Mazedonien oder Eritrea – alle waren mit Begeisterung dabei.

    „Sie haben die Menschen mit diesem Fest glücklich gemacht“, fasste Franz-Josef Chrosnik von der Caritas-Einrichtung am Ostpark in seinem abschließenden Dank in Worte, was alle Beteiligten deutlich spüren konnten. „Ich habe heute Leute entspannt und gelöst gesehen, die sonst zurückgezogen oder eher depressiv sind, weil sie so viel Schlimmes erlebt haben. Allein dafür hat sich das Fest gelohnt“, meinte er. Wenn es nach dem Willen von Saxonia geht, soll es allerdings nicht bei dem einmaligen Erlebnis bleiben: Alle Bewohner der Flüchtlingseinrichtung erhalten die Möglichkeit, die Angebote des Vereins kostenfrei weiter zu nutzen.

    Auch die notwendige Ausrüstung will Saxonia durch Spenden aus der Mitgliederschaft organisieren. Zwei Sätze Trikots, Sportsschuhe, Winterkleidung, Spielzeug, Hygieneartikel sowie eine Geldspende übergab der Verein bereits bei dem Fest an die Einrichtung. „Und wenn wir wissen, wo genau noch Bedarf besteht, fragen wir gezielt bei unseren Mitgliedern nach“, so Ulrich Heldner von Saxonia.

    Mehr Infos zum Fest auf der Internetseite von DJK Saxonia:
    http://www.saxonia-dortmund.de/aktuelles/die-fl%C3%BCchtlinge-genossen-den-nachmittag/

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