Sprache ist nicht nur der Schlüssel zur Welt, sondern auch der Schlüssel zu gleichen Bildungschancen für alle Kinder. „Sprach-Kitas“ heißt deshalb ein Bundesprogramm, an dem sich zehn evangelische Kitas im Dortmunder Kirchenkreis beteiligen. Projektstart war Anfang Juni.
Sprachbildung stärken und die Zusammenarbeit von Kitas und Familien verbessern
Die „Sprach-Kitas“ wollen die Sprachbildung stärken und die Zusammenarbeit von Kitas und Familien verbessern. In den zehn beteiligten Kitas innerhalb des Kirchenkreises sollen in Zukunft die Erzieherinnen und Erzieher ihren alltäglichen Umgang mit jedem einzelnen Kind noch sprachförderlicher gestalten. Fachberatung und gemeinsamer Erfahrungsaustausch sollen sie dabei unterstützen.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist im Januar 2016 mit dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ zur Förderung alltagsintegrierter sprachlicher Bildung und der Chancengleichheit gestartet. Es richtet sich an Kitas, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit besonderem sprachlichem Förderbedarf besucht werden.
Das Programm soll bis 2019 laufen. Der Bund stellt dazu jährlich bis zu 100 Millionen Euro zur Verfügung. Aus diesen Mitteln werden zusätzliche Fachkräfte im Bereich sprachliche Bildung und eine zusätzlich Fachberatung für jeweils 10 bis 15 Kitas gefördert.
Ziel: Sprachentwicklung anregen und fördern – Bilingualität müsste auch gefördert werden
Der Kita-Alltag wird genutzt, um die Kinder in ihrer Sprachentwicklung anzuregen und zu fördern. Die Pädagogen ermutigen die Kinder und Erwachsenen, Vorurteile, Diskriminierung und Benachteiligung kritisch zu hinterfragen.
„Ich bin sehr beeindruckt, wie hier über die Sprachförderung die Integration von Kindern vorangebracht wird. Es wäre wichtig dieses Programm auf alle Kitas auszuweiten und die finanziellen Mittel durch den Bund entsprechend bereitstellen zu lassen und zu verstetigen“, betont der SPD-Bundestagsabgeordnete Marco Bülow.
Ebenso wäre es wichtig, die Förderung der Bilingualität stärker zu fördern, sagte Bülow nach einem Besuch in der FABIDO-Kita am Friedrich-Henkel-Weg, wo er sich über das Programm informierte. In seinem Wahlkreis nehmen 16 Kitas daran teil. Insgesamt 61 Projekte aus dem Raum Dortmund listet das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf.
Forderung von Bülow: Schulsozialarbeit auch auf die Kitas ausweiten
„Allgemein zeigt sich sowohl in der Schule als auch in den Kindergärten, dass das Personal immer mehr Aufgaben übernehmen muss, vor allem im sozialen Bereich. Ich bin der Meinung, dass man Sozialarbeit, wie sie an den Schulen eingesetzt wird, auch auf Kindergärten ausweitet“, betont Bülow. Der Bund stehe hier in der Pflicht, dies entsprechend zu finanzieren und dürfe sich nicht aus der Verantwortung stehlen.
„Zudem möchte ich unterstreichen, dass angesichts der Arbeitsbelastung und der hohen Verantwortung, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindergärten tragen, diese unterbezahlt sind. Ich werde mich in meiner Fraktion stark machen, dass die Schulsozialarbeit ausgeweitet wird und der Bund seine Verantwortung in diesem Bereich übernimmt“, erklärt der SPD-Abgeordnete abschließend.
Mehr zum Programm und den Standorten:
http://sprach-kitas.fruehe-chancen.de/programm/standortkarte/
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Marco Bülow (SPD-MdB)
Marco Bülow ruft Dortmunder Kitas dazu auf sich bei der 2. Förderwelle des Bundesprogramms „Sprach-Kitas“ zu beteiligen
Der aktuelle Regierungsentwurf des Bundeshaushalts sieht eine Aufstockung der Mittel für das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ um 600 Millionen Euro im Zeitraum von 2017 bis 2020 vor. Es geht bei diesem Programm vor allem um die Weiterentwicklung der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung. Der Dortmunder SPD Bundestagsabgeordnete Marco Bülow erklärt dazu:
„Ich begrüße diesen Vorschlag der Bundesregierung sehr das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ auszubauen. Von dieser Förderung profitieren insbesondere Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien, Kinder mit Migrationshintergrund sowie Kinder mit Fluchterfahrung. Spielerisch eignen sich bei diesem Programm die Kinder schnell die deutsche Sprache an und können ihren Wortschatz erweitern.
Vorbehaltlich der Zustimmung des Deutschen Bundestags können bundesweit zusätzliche Fachkräfte in Kitas und Fachberatung gefördert werden. Die zweite Förderwelle soll ab dem 01. Januar 2017 beginnen. Ich setze mich in meiner Fraktion dafür ein, dass der Bundestag einer Erhöhung der Mittel zustimmen wird.“
Info
Bei der zweiten Förderwelle sollen auch kleine Einrichtungen gefördert werden. Das Interessenbekundungsverfahren wird am 30. September 2016 enden. Träger von Kindertageseinrichtungen können sich am Online-Verfahren beteiligen und ihr Interesse bekunden. Die Auswahl der antragsberechtigten Kitas erfolgt im Anschluss durch die zuständigen Länderministerien. Alle Informationen zum Interessenbekundungsverfahren sind unter http://www.fruehe-chancen.de veröffentlicht.