Weniger Verkehrstote und Verunglückte – Polizei appelliert an E-Scooter-Fahrer*innen und kämpft weiter gegen Raserszene

Auch in Dortmund nutzen immer mehr Menschen die E-Scooter. Die Polizei verzeichnet jedoch eine grobe Verantwortungslosigkeit bei deren Gebrauch. Größtes Problem: Fahren unter Einfluss von Rauschmitteln. Foto: Alex Völkel

Die Zahl der Verunglückten im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Dortmund ist im Jahr 2019 leicht rückläufig. So sank sie auf den Autobahnen etwa um acht Prozent auf 1.570, in Dortmund auf 2.215 (- 3,6 Prozent) und in Lünen auf 351 (-7,6 Prozent). Nachdem 2018 insgesamt 28 Menschen bei Verkehrsunfällen starben, waren es im vergangenen Jahr 18 – davon 13 auf den hiesigen Autobahnen. Während sich die Verantwortlichen insbesondere über den Rückgang verunglückter Kinder im Straßenverkehr freuen, machen ihnen zwei Problemfelder sorgen: die Gruppe der E-Scooter-Fahrer*innen fällt durch verantwortungsloses Verhalten auf und die Raser- und Tuningszene in Dortmund muss weiter intensiv kontrolliert werden. Allein 2019 kam es in diesem Bereich zu rund 1.000 Geschwindigkeitsverstößen innerhalb des Stadtgebietes.

Maßnahmen zeigen Wirkung: 25 Prozent weniger verunglückte Kinder als noch vor drei Jahren

Besonders erfreulich ist der weitere Rückgang von Unfällen, bei denen Kinder zu Schaden gekommen sind.

Hinsichtlich der Unfälle mit verunglückten Kindern scheint sich die nachhaltige Präventionsarbeit der Polizei – gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern- weiter auszuzahlen. So verzeichnete die Polizei seit 2016 in Dortmund und Lünen einen Rückgang von 24,8 Prozent (von 254 auf 191).

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„Die rückläufige Entwicklung der Verunglücktenzahlen und der Unfälle mit getöteten Menschen stimmen uns vorsichtig optimistisch. Aufgrund der Unfallentwicklung im Jahr 2018 – auf der Autobahn 1 starben acht Menschen – haben wir dort gemeinsam mit den weiteren beteiligten Behörden der Unfallkommission ein Konzept zur Vermeidung von schweren Verkehrsunfällen ins Leben gerufen. Daran werden wir festhalten“, so der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange. 

Ebenso habe die Behörde in enger Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern seit mehreren Jahren einen Schwerpunkt auf die Vermeidung von Unfällen mit Kindern gelegt. Denn gerade die jüngsten Verkehrsteilnehmer*innen benötigen einen besonderen Schutz. Der Trend der dortigen Unfallentwicklung sei umso erfreulicher.

Voraussicht und Respekt: Polizei appelliert insbesondere an E-Scooter-Fahrer*innen

Polizeipräsident Gregor Lange.

Lange ergänzt: „Unsere Anstrengungen und Maßnahmen im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit werden wir konsequent fortsetzen. Unterstützen Sie uns, indem Sie mit Voraussicht und Respekt am Straßenverkehr teilnehmen.“

Als einen aktuellen Risiko- und Gefahrenbereich betrachtet die Polizei Dortmund die oftmals verkehrswidrigen sowie rücksichtslosen Verhaltensweisen der Fahrerinnen und Fahrer von E-Scootern. Seit Juli 2019 registrierte sie 783 Verstöße/Straftaten bei der Nutzung dieses Fortbewegungsmittels. 

Das Hauptproblem stellt dabei das Fahren unter Einfluss von Alkohol und/oder anderer berauschender Mittel dar. Neben regelmäßigen Kontrollen hat die Dortmunder Polizei daher auch ihre Präventionsarbeit intensiviert. So haben Verkehrssicherheitsberater*innen im September 2019 etwa Besucherinnen und Besucher der Museumsnacht über das Thema informiert.

Über 1.000 Geschwindigkeitsverstöße – Raserszene muss weiter intensiv beobachtet werden

Die Raser- und Tuningszene ist 2019 weiterhin Thema – vornehmlich im Bereich der Dortmunder Innenstadt. Bei insgesamt zehn Großkontrollen stellte die Polizei über 1.000 Geschwindigkeitsverstöße und ebenso viele andere Verstöße sowie sechs Rennen fest. 

Die Polizei geht sehr konsequent gegen die Raserszene in Dortmund vor.
Die Polizei wird weiterhin sehr konsequent gegen die Raserszene in Dortmund vorgehen.

Die Zahlen belegen die Notwendigkeit zielgerichteter und konsequenter Maßnahmen, welche die Polizei Dortmund auch weiterhin  aufrechterhalten wird. Hierzu äußert sich der Leiter der Direktion Verkehr, Ralf Ziegler, wie folgt: 

„Trotz der gesteigerten Anstrengungen der Polizei zur Unfallverhinderung sowie der zahlreichen und wiederkehrenden Apelle in Bezug auf gegenseitige Rücksichtnahme und respektvollen Umgang auf unseren Straßen gibt es immer noch viele Verkehrsteilnehmende, die nicht ausreichend sensibilisiert sind. Uns ist es wichtig, dass Sie immer gesund und heile an Ihr Ziel kommen – egal welches Verkehrsmittel Sie nutzen.“ “

 Gerade nicht angepasste Geschwindigkeit und Ablenkung seien leider nach wie vor wesentliche Hauptunfallursachen. Insbesondere am „Runden Tisch zur Bekämpfung der Raserszene in Dortmund“ arbeiten die beteiligten Akteure daher weiter intensiv an einem Gesamtkonzept imVorgehen gegen die Szene. Der vollständige Verkehrsbericht für das Jahr 2019 befindet sich als PDF-Datei im Anhang des Artikels.

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Reaktionen

  1. Erneute Kontrolleinsätze gegen Raser und illegales Tuning – eine kurze Bilanz (PM)

    Erneute Kontrolleinsätze gegen Raser und illegales Tuning – eine kurze Bilanz

    Die Dortmunder Polizei hat am vergangenen Wochenende erneut den technischen Zustand von Fahrzeugen überprüft. Zudem führten die Beamten Geschwindigkeitsmessungen durch.

    In der Nacht von Freitag auf Samstag (4./5. Dezember) kontrollierten die Polizisten im Bereich der Dortmunder Innenstadt 40 Fahrzeuge und 68 Personen. Sie sprachen 39 Platzverweise aus, verhängten 50 Verwarnungsgelder und fertigten 45 Ordnungswidrigkeitenanzeigen (davon 33 wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung).

    Insbesondere auf den Parkplätzen am Schwanen- und Ostwall trafen sich am späten Abend mehrere Personengruppen. Nachdem die Beamten sie des Platzes verwiesen und die Bereiche abgesperrt hatten, kam es zu keinen weiteren gemeldeten Ruhestörungen. Allerdings staute sich der Verkehr am Ostwall aufgrund der vielen Fahrzeuge, sodass die Polizeibeamten diese in die Ruhrallee ableiteten. Im Zuge der dort durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen überschritten 42 Verkehrsteilnehmer die zulässige Höchstgeschwindigkeit – worauf 38 Verwarnungsgelder und vier Ordnungswidrigkeitenanzeigen (OWi-Anzeigen) folgten. „Spitzenreiter“ war ein 28-Jähriger aus dem Märkischen Kreis, der mit seinem Mercedes die erlaubten 30 km/h um 42 km/h überschritt.

    Darüber hinaus stellten die Beamten wegen des Erlöschens der Betriebserlaubnis zwei Fahrzeuge zwecks Erstellung eines Gutachtens sicher.

    In der Nacht zu Sonntag (6.12.) stand der Wallbereich erneut im Fokus der Dortmunder Polizei. Wieder machte ein hohes Verkehrsaufkommen es im Verlauf der Kontrolle notwendig, die Fahrzeuge in die Ruhrallee abzuleiten. Darüber hinaus sprachen die Polizisten 19 Platzverweise aus, verhängten in zehn Fällen Verwarnungsgelder und fertigten 26 OWi-Anzeigen.

    Wegen technischer Veränderungen stellten die Polizisten drei Fahrzeuge zwecks Erstellung eines Gutachtens sicher. Bei dem Mercedes eines 24-Jährigen aus Steinfurt stellten sie Mängel an der Rad-Reifen-Kombination, am Fahrwerk sowie an der Abgasanlage fest. An der Innenseite des Kotflügels befanden sich zudem Schleifspuren. Bei dem VW eines 24-Jährigen aus Recklinghausen waren unzulässige Distanzscheiben der Auslöser und bei dem BMW eines 22-Jährigen aus Essen Hinweise auf illegales Chiptuning. In mehreren Fällen saßen Personen aus zu vielen Haushalten in einem Auto, sodass die Polizisten in dieser Nacht 22 Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung ahndeten.

    Mit einer teils enormen Geräuschkulisse stören Autofahrerinnen und Autofahrer bei ihren nächtlichen Treffen regelmäßig die Anwohnerinnen und Anwohner im Bereich der Dortmunder Innenstadt. Zudem gefährden illegale Tuner die Sicherheit im Straßenverkehr. Die Polizei wird daher auch weiterhin aufmerksam bleiben und konsequent gegen entsprechende Verstöße vorgehen.

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