Die Ausstellung „EFIE: The Museum as Home“ zeigt ab dem 10. Dezember 2021 im Dortmunder U historische und zeitgenössische Kunst aus Ghana: Zu sehen sind Videoarbeiten sowie multimediale Installationen von Afroscope, Diego Araúja, Rita Mawuena Benissan, Kwasi Darko, Kuukua Eshun, Na Chainkua Reindorf, Studio Nyali sowie El Anatsui. Diese Arbeiten zeitgenössischer Künstler:innen werden in Verbindung gebracht mit historischen Artefakten, Leihgaben aus deutschen Museen. Die Ausstellung erweitert das traditionelle Verständnis von „Museum“, hinterfragt althergebrachte Präsentationsformen und bietet neue Perspektiven – auf die Kunst, aber auch auf die Realität, der sie entstammen. Konzipiert wurde die Ausstellung von der Kunsthistorikerin, Autorin und Filmemacherin Nana Oforiatta Ayim.
Ausstellung will das traditionelle Verständnis von „Museum“ erweitern und hinterfragen
„EFIE“ bedeutet in den Akan-Sprachen „Zuhause“ oder „Heim“. Die Ausstellung stellt die Frage, wie ein Museum zu einem passenden Zuhause für die gezeigten Kunstwerke werden kann.
Die so genannten enzyklopädischen Museen europäischer Tradition basieren u.a. auf der Behauptung, dass die Kulturgüter dort objektiv und wertneutral präsentiert würden. Tatsächlich konservieren sie eine subjektive, meist nationale, in jedem Fall rein europäische Perspektive auf die Welt – aber mit universellem Anspruch.
Für das Dortmunder U entwickelte der Architekt DK Osseo Asare eine modulare Bambusstruktur in der Ausstellungsfläche, die „Fufuzela“. Sie beherbergt die Kunstwerke und verbindet sie miteinander.
„Was wäre das Museum, wenn wir uns es neu vorstellen könnten…“
„Was wäre das Museum, wenn wir uns es neu vorstellen könnten, nicht als etwas außerhalb von uns, sondern als Teil von uns; eine Widerspiegelung der vielen verschiedenen Pluralismen, die uns ausmachen, die uns durch die Kultur unserer Vergangenheit und unserer Gegenwart einen Blick in die Zukunft geben; nicht nur von einer Sichtweise, sondern von so vielen wie möglich?“, fragt die Kuratorin Nana Oforiatta Ayim.
Die Arbeiten von Afroscope, Kwasi Darko and Diego Araúja untersuchen die Möglichkeiten von Museen abseits tradierter Vorstellungen und Standards. Kuukua Eshun, Na Chainkua Reindorf und Rita Mawuena Benissan arbeiten mit einer Vorstellung des Museums nicht als Raum, sondern als Verkörperung verschiedener kultureller Identitäten.
Studio Nyali präsentiert eine Idee von Museen als eine Heimstatt, als einen Schutzraum, der Objekte auch vor kolonialer Zerstörung bewahren würde. El Anatsui schließlich, der Meister der ghanaischen Kunst, richtet sich in seinem Werk an die nächste Generationen.
Zeitgenössische Kunst und historische Artefakte
Neben den Werken der zeitgenössischen Künstler:innen zeigt die Ausstellung historische Artefakte, die aus dem Gebiet des heutigen Ghana stammen und sich in Sammlungen deutscher Museen befinden.
Die Ausstellung im Dortmunder U macht darauf aufmerksam, dass diese Objekte zumeist ihrem ursprünglichen Kontext entrissen worden sind und in musealen Sammlungen der westlichen Welt vereinsamen.
Nana Oforiatta Ayim ist Kuratorin des gefeierten ghanaischen Pavillons auf der Biennale in Venedig 2019 sowie Gründerin und Direktorin des ANO Institute of Arts & Knowledge. Das ANO arbeitet daran, pan-afrikanische Perspektiven durch Ausstellungen, Stipendien, den Aufbau von Institutionen sowie durch die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften und Regierungen aus aller Welt zu etablieren.
Sie ist Vorstandsmitglied der Vereinigung der Museen und Kulturerbe-Stätten Ghanas. Ayim ist in Deutschland geboren und lebt heute in Ghana.
Weitere Informationen:
„EFIE: The Museum as Home“
10. Dezember 2021 bis 6. März 2022
Tickets
7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Kinder bis 6 Jahren frei
Öffnungszeiten
Di, Mi, Sa, So und an Feiertagen: 11 bis 18 Uhr
Do und Fr: 11 bis 20 Uhr
www.dortmunder-u.de
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Absage der Ausstellungseröffnung „EFIE. The Museum as Home. Kunst aus Ghana“ (PM)
Aufgrund der aktuellen Infektionslage muss die geplante Eröffnung der neuen Sonderausstellung „EFIE. The Museum as Home. Kunst aus Ghana“ leider abgesagt werden. Gerne hätten die Verantwortlichen des Dortmunder U mit Ihnen zusammen die Ausstellung im Haus gebührend begrüßt, aber im Hinblick auf die sich wieder anspannende Situation sei dies aus ihrer Sicht nicht verantwortbar.
Die Sonderausstellung wird jedoch wie geplant bis zum 6. März 2022 im Dortmunder U zu sehen sein – und selbstverständlich wird dazu ein vielfältiges Rahmenprogramm angeboten. Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm finden Sie hier: https://digitales.dortmunder-u.de/storypost/efie/