Von Susanne Schulte
Jetzt sagen die Paare wieder „ja“ und somit haben Jana Riguelle und Juliane Nölle gut zu tun. Sie dekorieren für Hochzeiten Tische und Wände, binden Strohblumensträuße, suchen die passenden Tischkarten und Kerzen aus. Bislang fand man ihre Dienste lediglich auf Instagram, jetzt kann man die beiden Frauen auch vorab persönlich kennenlernen. Seit dem vergangenen Samstag ist ihr kleines Lädchen an der Bornstraße 140, genau an der Bushaltestelle Brunnenstraße, geöffnet. Immer samstags sind sie dort von 10 bis 16 Uhr zu sprechen. Mehr Zeit können die jungen Unternehmerinnen, die den Bachelor-Abschluss in Betriebswirtschaft haben, nicht vor Ort erübrigen, da sie vollzeit in anderen Firmen angestellt sind.
Mit dem Lockern der Kontaktbeschränkungen steigt die Nachfrage
Ihren Online-Shop eröffneten sie bereits im letzten Januar. Der Anlass war „meine Hochzeit im September“, sagt Jana Riguelle. Sie hätte gerne professionelle Unterstützung bei der Dekoration gehabt. Die gab es nicht in der Region. So tat sie sich mit Studienfreundin Juliane Nölle zusammen und bot den Service nun anderen Heiratswilligen an.
Die Kontaktbeschränkungen sorgten nicht für die große Nachfrage, aber zuhause wollten es viele doch schön haben. So lief es mit dem Verkauf von Dekorationsgegenständen ganz gut.
Und jetzt, wo große Hochzeitsgesellschaften wieder erlaubt sind, wollen immer mehr Paare Garten oder Saal von Jana Riguelle und Juliane Nölle geschmückt haben. Und wer dafür nicht also viel Geld hat oder dafür ausgeben möchte, kann sich die Deko auch leihen.
Für die Kerzen gilt das selbstverständlich nicht. Die schmelzen im Laufe der Feier zusammen. Dafür sind einige aus dem Angebot selbstgemacht. Die beiden Frauen produzieren verschiedenen Formen selbst: „Unsere selbstgemachten Kerzen sind alle ohne Paraffin.“
Vor Ort sind die Geschäftsfrauen nur samstags, sonst aber stets online zu erreichen
Wegen ihrer Vollzeitsjobs beantworten sie nicht alle Anfragen nach einem Dekorationsservice positiv, aber sie verkaufen gerne die Gegenstände und geben Tipps, damit die Kund*innen selbst Hand anlegen können. Vor allem rund um Arnsberg und Iserlohn waren Jana Riguelle und Juliane Nölle bislang im Einsatz. Kein Wunder, denn dort kommen sie her. Aber sie sind mobil.
„We Do Crew“ heißt ihr Unternehmen, was so viel heißt wie: Wir machen das. Wie lange sie das stationäre Geschäft machen, wissen sie nicht. Es ist als pop up store angelegt, also für eine befristete Zeit. Ihre Vermieterin Milena Rethmann, Wirtin des Grünen Salons und mit ihrem Weinladen „Stachelschwein“ bis vor kurzem in dem kleinen Laden aktiv, setzt sie da auch nicht unter Druck. Auch nicht mit der Höhe der Miete.
Rethmann hat ihnen das Lokal als „Pop-Up-Store“ überlassen – und freut sich, dass die Nordstadt ein weiteres ungewöhnliches Angebot präsentieren kann. Die beiden Frauen gehen erst einmal davon aus, dass sie bis November jeden Samstag an der Bornstraße ihre Kund*innen beraten werden. Wer lieber erst online gucken will: www.wedo-crew.de