Von Gerd Wüsthoff
Der Deutsche Evangelische Kirchentag am Fronleichnams-Wochenende im kommenden Jahr war eines der zentralen Themen des 6. Tourismustreffs in Dortmund. Nach 1963 und 1991 – damals war der Kirchentag im gesamten Ruhrgebiet – ist er vom 19. bis 23. Juni 2019 erneut in Dortmund. Erwartet werden 400.000 TeilnehmerInnen.
400.000 erwartete Kirchentagsgäste geben pro Kopf 230 Euro in der Stadt aus
Matthias Rothermund, Geschäftsführer Dortmund Tourismus e.V., bestätigt seinen ZuhörerInnen: „Dortmund hat sich als Event-Standort einen über Deutschland hinaus guten Ruf erworben. Davon profitiert nicht nur das Hotelgewerbe, sondern der Wirtschaftsstandort Dortmund allgemein.“
„Dortmund hat sich als Event- und Großveranstaltungs-Standort einen über Deutschland hinaus guten Ruf erworben“, betont Thomas Westphal, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Dortmund. Er betonte die zu meisternden Herausforderungen und Chancen für die DortmunderInnen und die Wirtschaft der Stadt.
Für den Kirchentag werden 400.000 BesucherInnen mit durchschnittlich drei bis fünf Tagen Verweildauer in Dortmund erwartet. Diese Gäste geben im Durchschnitt, prognostiziert, 230 Euro zusätzlich zu den Kirchentagskosten in Dortmund aus. „Ein für Dortmund nicht zu verachtender Wirtschaftsimplus“, so Westphal.
Positive Nachrichten als Gegengewicht zur Lust am Untergang
Dass der Kirchentag aber weit mehr ist als ein Wirtschaftsfaktor für Dortmund, macht der aktuelle Kirchentags-Präsident Hans Leyendecker deutlich.
Leyendecker, ehemaliger Redakteur der Westfälischen Rundschau, Spiegel-Redakteur und zuletzt Recherche-Chef der Süddeutschen Zeitung: „Bei aller aktuellen Aufgeregtheit, den zum Teil absurden politischen Diskussionen und Spielen, der Verunsicherung weiter Teile der Bevölkerung, einer spürbaren Lust am Untergang, wollen wir mit dem Kirchentag mit seinem Motto: ,Was für ein Vertrauen‘, ein positives Signal in die Welt tragen.“
Leyendecker betont am Beispiel von Dortmund das Positive und die Notwendigkeit positiver Nachrichten. „Wir können doch gerade in Dortmund über Positives berichten. Die Stadt hat schwere Zeiten erlebt, den Strukturwandel, weg von Kohle und Stahl, die entstandene Arbeitslosigkeit und deren Verminderung durch die Ansiedlung neuer Betriebe. Und dieser Wandel ist auch in der Nordstadt von Dortmund zu sehen, einem energiegeladenen Bezirk im positiven Wandel.“
Leyendecker spricht immer wieder auch die aktuellen Debatten in der Bundesrepublik an: „Es kann nicht sein, dass alles gesagt werden darf. Oder dass man das christliche Kreuz nur als sinnentleertes Zeichen vor sich herträgt.“
„Christ sein heißt, nicht Angst vor der Zukunft haben. Zuversicht haben. Sich engagieren. Sich um die Schöpfung kümmern und sie bewahren“, so Leyendecker. Der Kirchentagspräsident forderte geradezu ein Umdenken und verspricht einen spannenden, lebhaften Kirchentag in Dortmund.
Auch die Nordstadt wird vom Kirchentag als Veranstaltungsort profitieren
Zu den positiven Nachrichten, von denen es zu berichten gelte, „als ein Gegengift zur Lust am Untergang“, fügte Leyendecker unter anderem die Renaturierung der Emscher an, „die ich noch als stinkende Kloake erinnere“. Auch Hörde sieht er als Positivbeispiel: „An der Stelle eines alten Stahlbetriebes ist ein neues Stadtviertel und ein über Dortmund hinaus beliebtes Erholungsgebiet entstanden.“
Der Kirchentag wird eine Vielzahl von Orten „bespielen“: Am Mittwoch, 19. Juni 2019, wird er mit einem Straßenfest in der Innenstadt von Dortmund beginnen. Neben den „üblichen“ Veranstaltungsstätten wie dem Signal-Iduna-Park und den Westfalenhallen lässt die Nachricht aufhorchen, dass insbesondere Jugend-Veranstaltungen des Kirchentages in der Nordstadt stattfinden werden. Der Abschluss-gottesdienst wird dann am Sonntag, 23. Juni 2019, im Signal-Iduna-Park und auf den angrenzenden Flächen stattfinden.
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