Bald versprechen Aktionstage wie die Single Days, der Cyber Monday und schließlich der Black Friday wieder zahlreiche Rabatte. Doch was ist dran an den Sonderangeboten? „Nicht hinter jeder reißerischen Werbeaussagen steckt wirklich ein Schnäppchen“, sagt Iwona Husemann, Rechtsexpertin bei der Verbraucherzentrale NRW. “Verbraucher:innen sollten Preise bei verschiedenen Anbietern vergleichen und die Preisentwicklung eines Produkts schon vor Beginn der Rabattaktionen beobachten.” Die Expertin warnt außerdem vor Online-Fakeshops: „Der boomende Online-Absatz an den Rabatttagen wird leider auch von Betrüger genutzt, um Verbraucher:innen mit Fakeshops über den Tisch zu ziehen.“
Auf diese Tipps sollte beim Online-Einkauf an den Schnäppchentagen geachtet werden:
Rabatte prüfen: Rote Zahlen, durchgestrichene Preise und Prozentangaben zeigen, wie viel angeblich gespart werden kann. Viele der vermeintlich unschlagbaren Angebote beruhen jedoch auf einem Vergleich mit den unverbindlichen Preisempfehlungen (UVP) der Hersteller. Die UVP ist aber nicht mit dem üblichen Handelspreis gleichzusetzen. Wer ein Auge auf ein bestimmtes Produkt geworfen hat, sollte den Preisverlauf für dieses Produkt bereits vor dem jeweiligen Angebotstag genau beobachten.
Preise vergleichen: Viele Online-Shops versuchen ihre Kundschaft durch visuelle Elemente wie zum Beispiel ablaufende Balken, die kleiner werdenden Lagerbestände anzeigen sollen, unter Druck zusetzen. Verbraucher:innen sollten sich von solchen Tricks nicht aus der Ruhe bringen lassen. Oft gibt es dasselbe oder ein vergleichbares Produkt auch bei einem anderen Anbieter, womöglich sogar zu einem günstigeren Preis. Daher ist es ratsam, vor dem Kauf die aktuellen Preise bei verschiedenen Shops oder mithilfe von Preissuchmaschinen zu vergleichen.
Vorsicht vor Fakeshops: Fakeshops sind auf den ersten Blick nur schwer zu erkennen. Teilweise sind sie Kopien real existierender Websites. Der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW kann helfen, solche Anbieter zu entlarven. Vor der Kaufentscheidung können Verbraucher:innen schnell die Internetadresse des Shops eingeben. Das kostenlose Tool überprüft die Webseite auf Merkmale von Fakeshops und liefert eine Einschätzung der Seriosität des Anbieters. Grundsätzlich ist Vorsicht geboten wenn nur per Vorkasse bezahlt werden kann. Als bevorzugte Bezahlmethode sollte Rechnung oder Lastschrift gewählt werden. Bei der Vorauszahlung wird nicht selten minderwertige Ware verschickt oder auch gar nicht geliefert.
Spuren im Netz verwischen: Die meisten Online-Shops ändern ihre Preise ständig. Welche Ware zu welchem Preis angezeigt wird, hängt teils von der Tageszeit ab. Aber auch das Surfverhalten der Käufer:innen, ihr Wohnort oder das verwendete Endgerät beeinflussen das Ergebnis. Es empfiehlt sich möglichst anonym im Netz zu shoppen, etwa indem Drittanbieter-Cookies ausgesperrt, Cookies regelmäßig gelöscht werden und ein Virtual Private Network (sogenanntes VPN-Tunnel) genutzt wird.
Widerrufsrecht nutzen: Falls das Produkt doch nicht so günstig war wie gedacht und eine Stornierung nicht klappt, bleibt der Widerruf. Dieser ist bei einem Onlinekauf bis auf wenige Ausnahmen ohne Angabe von Gründen innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware möglich. Allerdings kann es sein, dass hierfür Rücksendekosten anfallen. Die jeweiligen Vorgaben eines Händlers sollten daher vor dem Kauf geprüft werden.
Mehr Informationen:
- Mit dem Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW lassen sich verdächtige Shops schnell überprüfen: fakeshop-finder.nrw.
- Weiteres zu Rabatt-Aktionen im Online-Handel gibt es auf der Homepage der Verbraucherzentrale NRW: verbraucherzentrale.nrw.