Warnung: Fast 30 Prozent der Dortmunder:innen leiden unter zu hohem Blutdruck

Der Welt-Hypertonie-Tag am 17. Mai mahnt zum sorgsamen Umgang

Medikamente gegen Bluthochdruck sind die am meisten verordneten Arzneimittel in Nordrhein-Westfalen. georgina198, AOK/hfr

Kennen Sie Ihre Blutdruckwerte? Wenn nicht, kann das gefährlich sein, denn fast 30 Prozent der Bevölkerung leiden an Bluthochdruck (Hypertonie). Anlässlich des Welt-Hypertonie-Tags am 17. Mai will die AOK für das Krankheitsbild sensibilisieren und rät zu regelmäßigen Messungen.

30 Prozent der Bevölkerung betroffen: Wenn Symptome kommen, kann es zu spät sein

Bluthochdruck bedeutet, dass der Druck in den Arterien – also in den Blutgefäßen, die das Blut vom Herzen weg befördern – eine bestimmte Grenze überschreitet. Betragen die Werte dauerhaft mindestens 140/90 mmHg besteht Bluthochdruck, in der Fachsprache Hypertonie genannt.

In Dortmund leiden über 141.100 Menschen an Bluthochdruck. Dies entspricht einem Anteil von 29,54 Prozent der Bevölkerung. Viele Betroffene erhalten bereits eine medikamentöse Therapie, um ihren Blutdruck in den Griff zu bekommen und haben gute Chancen das Krankheitsbild und die mit ihm verbundenen Folgen in den Griff zu bekommen.

Doch bis Bluthochdruck auch Symptome auslöst, kann einige Zeit vergehen und daher wissen manchmal Betroffene gar nicht, dass ihr Blutdruck zu hoch ist. Dies birgt Risiken, denn ein dauerhaft zu hoher Blutdruck schadet. Mögliche Beschwerden können Ohrensausen, Schwindel oder Kopfschmerzen sein. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen.

16,5 Millionen Packungen Blutdrucksenker wurden 2022 verschrieben

In Dortmund leiden über 141.100 Menschen an Bluthochdruck. Eine medikamentöse Therapie und eine gesunde Lebensweise können Betroffenen helfen, ihren Blutdruck zu senken. Zinkevych, AOK/hfr

„Nur diagnostizierte Patienten haben auch die Chance, eine ärztliche Therapie zur Blutdrucksenkung und damit zur Vermeidung der Hypertoniefolgen zu erhalten“, erklärt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock anlässlich des Welt-Hypertonie-Tages am 17. Mai. Er appelliert an die Menschen in Dortmund, regelmäßig ihren Blutdruck zu kontrollieren, denn Bluthochdruck sei mit den heute verfügbaren Methoden gut behandelbar.

Medikamente gegen Bluthochdruck sind unverändert die am meisten verordneten Arzneimittel in Nordrhein-Westfalen. Auf sie entfielen im vergangenen Jahr 21,8 Prozent aller Verordnungen. Für die rund 7,4 Millionen gesetzlich Versicherten in Nordrhein-Westfalen verordneten die niedergelassenen Ärzte in 2022 insgesamt 16,5 Millionen Packungen blutdrucksenkender Mittel.

„Wenn Blutdruck-Senker eingenommen werden müssen, ist es wichtig, sie regelmäßig einzunehmen und auf keinen Fall ohne ärztliche Rücksprache abzusetzen“, ergänzt Kock.

Ein bewußter und gesunder Lebensstil hilft auch hier

Neben der regelmäßigen Medikamenteneinnahme, darf aber eine gesunde Lebensweise nicht vernachlässigt werden. Kock: „Ein bewusster und gesunder Lebensstil trägt dazu bei, dass zu hohe Blutdruckwerte gesenkt werden. Im besten Fall benötigen Patienten dann überhaupt keinen Blutdruck-Senker mehr.“ Durch weniger Stress, regelmäßige Bewegung, abwechslungsreiche Ernährung und eine deutlichen Reduzierung von Übergewicht sowie demVerzicht auf Alkohol und Nikotin lässt sich ein zu hoher Blutdruck günstig beeinflussen und manchmal sogar vermeiden.

Tipps und weitere Infos:  www.aok.de/nw, Rubrik Medizin & Versorgung.

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  1. MediTALK – kostenlose Vortagsreihe im Klinikum Dortmund: Bluthochdruck – Ursachen und Behandlung (PM)

    Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, ist eine der häufigsten Volkskrankheiten in Deutschland. Rund 25 bis 30 Prozent der Bevölkerung – etwa 20 bis 30 Millionen Menschen – sind davon betroffen. Besonders häufig tritt die Erkrankung bei Menschen über 50 Jahren auf, bei den über 70-Jährigen sind es sogar drei Viertel der Bevölkerung. Oft verläuft Bluthochdruck ohne auffällige Symptome und wird daher unterschätzt. Doch die möglichen Folgen sind gravierend: Bluthochdruck ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Gefäßerkrankungen, die fast die Hälfte aller Todesfälle in Deutschland ausmachen.

    In der nächsten Veranstaltung der kostenlosen mediTALK-Reihe spricht Dr. Fedai Özcan, Direktor der Klinik für Nephrologie und Leiter des von der Deutschen Hochdruckliga zertifizierten Blutdruckzentrums im Klinikum Dortmund, über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Bluthochdruck. Der Vortrag thematisiert sowohl medikamentöse Therapien als auch die hohe Bedeutung von Lebensstilveränderungen, die in allen Stadien der Behandlung empfohlen werden.

    Nach dem Vortrag wird Dr. Özcan individuelle Fragen beantworten und Interessierten mit praktischen Tipps zur Seite stehen. „Bluthochdruck – Ursachen und Behandlung“, so lautet der Titel des Vortrags, der am Mittwoch, 12. Februar 2025, ab 18 Uhr im Klinikzentrum Mitte stattfindet. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.

    Veranstaltungsinformation

    Vortrag: „Bluthochdruck – Ursachen und Behandlung“ in der Reihe „mediTALK – Medizin bürgernah erklärt“
    Zeit: Mittwoch, 12. Februar 2025, 18:00 Uhr
    Ort: Klinikum Dortmund, Magistrale, Beurhausstr. 40, 44137 Dortmund

  2. MediTALK im Klinikum Dortmund zum Thema Bluthochdruck Bluthochdruck – über Risiken und Nebenwirkungen (PM)

    20 bis 30 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Bluthochdruck. Doch nicht einmal bei der Hälfte der Betroffenen ist der Blutdruck gut eingestellt. Welche ernsten Folgen das haben kann, stellte Dr. Fedai Özcan, Direktor der Klinik für Nephrologie, in seinem spannenden Vortrag beim mediTALK im Klinikum Dortmund vor.

    Bluthochdruck gilt als wichtigster Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall – der häufigsten Todesursache in Deutschland. „Mit der optimalen Blutdruckeinstellung können Bluthochdruck-Patientinnen und –Patienten das Risiko um die Hälfte verringern“, erklärte Klinikdirektor Dr. Fedai Özcan den rund 130 interessierten mediTALK-Gästen.

    Nicht nur Medikamente, sondern auch Maßnahmen, die die Betroffenen selber umsetzen können, tragen zu einer besseren Blutdruckeinstellung bei. Der Stellenwert dieser Maßnahmen werde häufig unterschätzt. Dabei gelinge durch regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, Entspannungstechniken, weniger Salzkonsum sowie Verzicht auf Nikotin und Alkohol mit oder ohne zusätzliche medikamentöse Therapie in aller Regel eine zufriedenstellende Blutdruckeinstellung.

    Doch was passiert, wenn der Blutdruck über viele Jahre unbehandelt bleibt? Heimtückisch an dieser Erkrankung ist, dass die Betroffenen in aller Regel wenig Beschwerden verspüren, erklärte der Experte. „Doch auf Dauer schädigt der hohe Blutdruck die Gefäße, auch die in den Organen.“ Infolge dieser Gefäßveränderungen kann es schließlich zu einem Herzinfarkt, Herzschwäche, Nierenschwäche oder gar Schlaganfall und Demenz kommen. Bluthochdruck ist für diese Erkrankungen die Hauptursache, neben anderen gefäßschädigenden Faktoren wie hohe Blutfette und Diabetes. Die Ursachen für Bluthochdruck sind vielfältig: Neben den bekannten Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen, Alkohol und Bewegungsmangel spielen auch eine genetische Veranlagung sowie verschiedene Erkrankungen eine Rolle – beispielsweise Nierenschwäche, Schlafapnoe und Hormonstörungen.

    Dr. Özcan schilderte den Fall einer 29-jährigen Patientin, bei der keine Therapie funktionierte. Eine Ultraschalluntersuchung machte einen verminderten Blutdurchfluss in den Nierengefäßen sichtbar. Die Engstellen wurden durch Stents beseitigt, seitdem hat sich der Blutdruck der Patientin vollkommen normalisiert. In diesem Fall war keine weitere Therapie nötig.

    Doch nur etwa die Hälfte der Betroffene wird ausreichend behandelt, so Dr. Özcan. Akzeptable Werte hat nur jeder Dritte, und jede/jeder Fünfte weiß nicht einmal, dass er oder sie unter Bluthochdruck leidet. Allein das zeigt, wie wichtig Aufklärung über Veranstaltungen wie mediTALK ist.

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