Für die rund 120.000 Beschäftigten in Fast-Food-Restaurants wie McDonald’s, Burger King, Starbucks, Nordsee & Co. fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) bundesweit armutsfeste Löhne – mindestens 12 Euro pro Stunde. Nachdem die dritte Tarifverhandlung zwischen der NGG und dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) ergebnislos abgebrochen wurde, hat die NGG zu Warnstreiks und Aktionen aufgerufen.
Zentrale Streikaktion in Dortmund-Kley – scharfe Kritik an Arbeitgeber-Angebot
Am heutigen Donnerstag (27.02.2020) fand in Dortmund ein erster Warnstreik statt. An der zentralen Dortmunder Kundgebung in Kley haben sich über 100 Beschäftigte der Systemgastronomie beteiligt. In einigen Betrieben der Systemgastronomie blieb heute die Küche kalt.
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„Die Arbeitgeber tragen Ihren Preiskampf wie z.B. Big Mac für einen Euro auf den Rücken der Beschäftigten aus. Schließlich werden diese Rabattaktionen durch die Armutslöhne der Beschäftigten finanziert“, kritisiert Manfred Sträter, Geschäftsführer der NGG-Region Dortmund. NGG und BdS haben für den 2. März 2020 eine Schlichtung in München vereinbart, ohne sich einer Friedenspflicht zu unterwerfen. Gibt es dort kein Ergebnis, folgen weitere Aktion und Streiks.
Politische Forderung: SPD und Linke treten für 12 Euro Mindestlohn ein
Gast der Streikaktion war der Dortmunder SPD-Landtagsabgeordnete Volkan Baran, der den Streikenden die volle Solidarität mit den Beschäftigten in der Systemgastronomie erklärte. „Das Angebot von 0,13 Euro über dem Mindestlohn, was die Arbeitgeber ihren Beschäftigten anbieten, ist alles andere als Wertschätzung seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber“, so Baran.
Wer Vollzeit arbeite, verdiene es, auch gut zu leben: „Mit dem Mindestlohn von 9,35 Euro ist das ohne Aufstockung nicht möglich. Von daher unterstütze ich ihre Forderung nach mindestens zwölf Euro für die Beschäftigten und natürlich auch die Aufstockung des Mindestlohns auf zwölf Euro“, so der Dortmunder SPD-Abgeordnete.
Eine Grußadresse gab es auch der Partei „Die Linke“: „Wir unterstützen die Streikenden bei ihrem Kampf für höhere Löhne. Wir setzten uns für einen gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro ein“, erklärt Jonas Rütter, Vorstandsmitglied der Linken in Dortmund. „Viele Beschäftigte im Niedriglohnsektor sind auf staatliche Unterstützung angewiesen. Wir alle finanzieren die Billiglöhne der großen Konzerne. Die Milliardengewinne auf der einen und die Armutslöhne auf der anderen Seite hängen unmittelbar zusammen.“
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