FH Dortmund unterstützt weiteres Corona-Präventionsprojekt in Afrika

Waisenkinder entwickeln Animationsfilm und erzählen die Geschichte einer Corona-Heldin

In mehreren Workshops haben sich die Kinder mit dem Thema Corona befasst und ihre Gedanken dazu aufgemalt. Aus diesen Ideen entstand der Animationsfilm. Foto: FH Dortmund

Nach dem erfolgreichen Corona-Malbuch für afrikanische Kinder in der Muttersprache isiZulu setzt die Fachhochschule (FH) Dortmund mit ihren Partnern vor Ort das nächste Projekt zur Pandemie-Aufklärung in Ländern des globalen Südens um. Gemeinsam mit Waisenkindern wurde ein Animationsfilm entwickelt und produziert.

Entstehungsprozess so wichtig wie der fertige Film selbst

Prof. Dr. Michael Boecker lehrt an der FH Dortmund am Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften. Foto: FH Dortmund

„Der große Erfolg des Malbuchs zeigt, dass Aufklärung auf diesem Weg funktioniert und wir die Kinder vor Ort unmittelbar erreichen können“, sagt Prof. Dr. Michael Boecker vom Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften an der FH Dortmund.

Gemeinsam mit südafrikanischen Hochschulen forscht er seit 2019 zu Fragestellungen im Kontext von Globalisierungsfolgen. Für das Projekt war der Prozess zur Entstehung des Films ebenso wichtig wie der fertige Film selbst.

Gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen in KwaZulu-Natal fanden Kinder-Workshops in drei Waisenheimen statt, darunter auch im Siyabathanda Don Bosco Haus, das Michael Boecker und seine Frau mit dem gleichnamigen Entwicklungshilfeverein seit 2004 betreuen.

Von Kindern für Kinder: die Geschichte von Nsimu

In mehreren Workshops haben sich die Kinder mit dem Thema Corona befasst und ihre Gedanken dazu aufgemalt. Aus diesen Ideen entstand der Animationsfilm. Foto: FH Dortmund

Dabei zeigte sich, dass die Kinder bereits sehr gut über Schutzmaßnahmen gegen COVID-19 informiert waren, die psychosozialen Belastungen durch die Pandemie sie aber weiter vor große Herausforderungen stellen – etwa im Umgang mit infizierten Bezugspersonen.

„Entstanden ist daraus die Geschichte von Nsimu“, berichtet Michael Boecker. „Sie ist kein Opfer der Pandemie, sondern eine Heldin, die bei der Genesung ihrer von COVID-19 betroffenen Oma mithilft.“

Dabei greift der Film auch die Sorgen und Ängste der Kinder auf, macht sie zum Thema und vermittelt zugleich, wie auch die Kleinsten einen wichtigen Beitrag in ihren Familien und ihrem Bezugskreis leisten. Das macht Mut.

„Corona hat in den afrikanischen Ländern andere Auswirkungen als in Europa und erfordert auch einen anderen Umgang“, erklärt Michael Boecker. „Unsere Aufklärung hilft dabei nicht nur in der aktuellen Pandemie, sondern vermittelt auch grundlegende Konzepte – und das von Kindern für Kinder.“ Den Figuren im Animationsfilm verleihen die Kinder selbst ihre Stimmen.

Film wird online mit englischen Untertiteln zum Download angeboten

Das Team hinter dem Animationsfilm. Unterstützt wurde das Projekt von der FH Dortmund und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Foto: FH Dortmund

Das Projekt wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst finanziell unterstützt. Die Fachhochschule Dortmund hat das Konzept bei einem Ideenwettbewerb erfolgreich vorgestellt.

Der Film wird nun an mehr als 100 Schulen und Organisation gezeigt und vom National Medical Research Institut in Südafrika genutzt werden.

Zugleich wurde eine Webseite zu dem Projekt freigeschaltet: www.uhambolwami.org. Dort lässt sich der Film ebenfalls herunterladen. Er ist in der Sprache isiZulu mit englischen Untertiteln verfügbar.

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