Seit fünf Jahren steigt die Einwohnerzahl in Dortmund und sie wird das auch weiterhin tun – jedenfalls wenn man den Berechnungen des Statistischen Landesamtes (IT.NRW) folgt: Danach wird Dortmund in zehn Jahren die Schwelle von 600 000 Einwohnern überschreiten und sich danach bei rund 605 000 stabilisieren.
Köln und Münster werden in NRW am stärksten wachsen
In der Rangliste der nordrhein-westfälischen Städte und Kreise bedeutet der Zuwachs um 5,1 Prozent einen Platz im oberen Fünftel. Am stärksten wachsen werden Köln (+19,3 %) und Münster (+16,6 %), dagegen werden u.a. Hagen (-9,7 %), Duisburg (-4,9 %) und Bochum
(-4,5 %) bis 2035 Einwohner/-innen verlieren. Essen (+3,6 %) bleibt hinter Dortmund und auch unter 600.000 Einwohner/-innen.
Durchgängig prägend ist der Anstieg bei den 65-Jährigen und Älteren, im Land insgesamt um 40 Prozent, in Dortmund um 27,8 Prozent. Hier sind viele Kreise stärker betroffen als die Großstädte. Auch die Anzahl der Minderjährigen in Dortmund wird in den nächsten 20 Jahren steigen, wenn auch nur geringfügig um 2,8 %. Etwas weniger dürften dagegen die Dortmunderinnen und Dortmunder im erwerbsfähigen Alter werden (-1,7 %).
Außenwanderungen sind ein wichtiger Faktor
Ob die Entwicklung tatsächlich so eintritt, ist von verschiedenen Annahmen abhängig. Unsicher sind vor allem die Wanderungsströme mit den übrigen Bundesländern und dem Ausland. IT.NRW orientiert sich hier an der Entwicklung in den letzten Jahren (2011 bis 2013).
Wie durchschlagend gerade die Außenwanderungen auf das Gesamtergebnis sind, zeigt die aktuelle Raumordnungsprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Sie geht davon aus, dass sich die Außenwanderungen eher am Durchschnitt der letzten 50 Jahre orientieren werden.
Unter dieser Voraussetzung hätte Dortmund dann im Jahr 2035 nicht 605.000, sondern nur knapp 540.000 Einwohner/-innen. Zu ähnlich pessimistischen Ergebnissen kommt die Aktualisierung der Bevölkerungsvorausberechnung seitens der Bertelsmann Stiftung.
Die Wirklichkeit übertrifft die Prognosen noch
Zumindest für den Zeitraum zwischen 2012 und 2015 lässt sich feststellen, dass die Entwicklung sogar die Prognose von IT.NRW noch übertrifft. Sie geht für diesen Zeitraum von einem Plus von 7544 aus, tatsächlich waren im Mai 2015 in Dortmund 11 677 mehr Menschen gemeldet als Ende 2012.