Das NRW Kultursekretariat hat in diesem Jahr erstmals den Wettbewerb „CityARTists“ für bildende NRW-Künstler*innen ausgelobt. Jetzt wurden zehn renommierte Kunstschaffende ausgezeichnet – darunter auch die Dortmunder Künstlerin Silvia Liebig. Die Preise sind jeweils mit 5.000 Euro dotiert.
Irritationen und visuelle Irreführungen machen das Werk von Liebig so spannend und außergewöhnlich
Fortan geht der Preis jährlich an insgesamt zehn professionelle Künstler*innen in den Wirkungsfeldern Malerei, Skulptur, Fotografie und Installation bis hin zu Grenzbereichen der Performing Arts, die das 50. Lebensjahr vollendet haben. Silvia Liebig wurde vom Dortmunder Kunstbeirat vorgeschlagen. Insgesamt haben sich 17 Künstler*innen beworben. ___STEADY_PAYWALL___
Im Urteil der City ARTists-Jury heißt es: „Die Dortmunder Künstlerin Silvia Liebig hat ein vielschichtiges Werk geschaffen, das sich jeglichen Kategorisierungen entzieht. Sie geht auf Spurensuche nach existentiellen Themen und konfrontiert in ihren Arbeiten die Rezipient*innen mit Irritationen oder visuellen Irreführungen. Sie legt zuweilen die Spur des vermeintlich ‚Schönen‘.“
Doch bei genauerer Betrachtung würden sich z.B. in „poor_pattern“ die ornamentalen Blumen als Sammelbecken menschlicher Tragik offenbaren: Sind doch einzelne Elemente aus menschlichen Körpern, die Leid erfahren haben, in abstrahierter Form gebildet.
Der erste Blick täuscht: Vertrautes und Schönes hält Überraschungen bereit
Silvia Liebig habe über Jahrzehnte ein Gesamtwerk entwickelt, in dem sie sich formal nicht festlegen lasse, sondern in der Vielfalt der Medien und Ausdrucksformen eine zugleich unverwechselbare Bildsprache entwickelt habe. „Sie ‚lockt‘ die Betrachtenden durch Vertrautes oder ‚Schönes‘ an und zieht sie dann durch das Moment der Überraschung in die tiefergehende Auseinandersetzung mit ihrem jeweiligen Werk. Dieses innovative künstlerische OEuvre wird deshalb mit dem CityARTist 2020 ausgezeichnet.“
Silvia Liebig wurde 1966 in Dortmund geboren und studierte Kommunikationsdesign an der FH Dortmund. Seit 1992 stellt sie im In- und Ausland aus. „Normalerweise kenne ich das so: Der Wirtschaft geht es schlecht, den privaten Haushalten geht es schlecht – das letzte, wofür Menschen in solchen Situationen Geld ausgeben, sind Kunst und Kultur.
„Es hat mich daher zutiefst berührt, dass in der derzeitigen Ausnahmesituation die Gruppe der Kunstschaffenden in NRW derart wertschätzend durch Förderungen und Stipendien bedacht wird. Und dass davon nicht nur die großen Institutionen, die breiten Produktionen und die hundert Ersten auf der Liste profitieren, sondern auch die Subkultur“, so die Künstlerin über die CityARTists-Auszeichnung. Ein Film über die Beiträge aller Nominierten steht im Anhang des Artikels zur Verfügung.
Der Jury gehörten an: Dr. Christian Esch (Direktor des NRWKS, Juryvorsitz), Freya Hattenberger (freischaffende Künstlerin, Köln), Dr. Bettina Paust (Leiterin des Kulturbüros Wuppertal, zuvor Leiterin des Museums Schloss Moyland), Dr. Marcel Schumacher (Leiter des Kunsthauses NRW, Aachen) und Dr. Hans-Jürgen Schwalm (Direktor der Museen der Stadt Recklinghausen) sowie Volker Buchloh als Beisitzer (Kulturbüro Oberhausen, als Vertreter der Städte des NRWKS).
Weitere Informationen:
- Mehr Infos unter: www.cityartists.de.
- Seite der Künstlerin Silvia Liebig: www.kalikiri.de