Die Stadt Dortmund hat 99 städtische Tageseinrichtungen für Kinder (TEKs) zur Bestandsbeurteilung analysieren lassen. Für die jeweiligen Gebäude werden Immobiliensteckbriefe erstellt, die Auskunft über Sanierungs- und Modernisierungsbedarfe geben. Es offenbart millionenschwere Investitionsbedarfe.
66 Millionen Euro sind für die Sanierung von FABIDO-Kitas vorgesehen
Hiermit folgt die Stadtverwaltung dem Beispiel der Schulen, für die bereits 2017 solche Steckbriefe erarbeitet wurden. Zusätzlich wurden die Gebäude in Prioritätsstufen unterteilt, die über den geplanten Zeitraum der Baumaßnahmen und die zu erwartenden Kosten informieren.
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Über die Ergebnisse der Begehungen werden jetzt die politischen Gremien informiert.
„Wir haben zunächst bei Begehungen Schulgebäude einer systematischen Qualitätskontrolle unterzogen. Anschließend sind 99 FABIDO-Kitas in Kooperation mit der Dortmunder Immobilienwirtschaft analysiert worden“, erläutert Jörg Stüdemann in seiner Funktion als Dezernent der städtischen Liegenschaften die Vorgehensweise.
Für die Gebäude der Prioritätsstufe 1 (Maßnahmen in den nächsten zwei Jahren) seien für die Instandsetzung und Modernisierung über sieben Millionen Euro nötig. Für die der Prioritätsstufe 2 (in drei bis fünf Jahren) rund 19 Millionen und für die dritte Stufe (Nachfünf Jahren) rund 40 Millionen Euro, so Stüdemann.
Zu berücksichtigen sei, dass die Summen sich an den 2018/19 geltenden Baupreisen orientierten würden und dem sich ändernden Preisgefüge der Branche unterlägen.
Zwischen 30 und 40 Millionen Euro sollen für Kita-Ausbau- und Neubau
„Außerdem kann es immer mal dazu kommen, dass bei geplanten Bauarbeiten neue Problemstellen erkannt werden, die dann weitere Kosten verursachen können“, so der Stadtdirektor.
Parallel zu den Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen sei für die kommenden Jahre ein großes Ausbau- und Neubauprogramm mit einem finanziellen Volumen von 30 bis 40 Millionen Euro geplant.
Die Gebäude der Priorität 1 werden im Rahmen von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen (z.B. Energieverbräuche, Instandhaltungskosten, Flächeneffizienz) umfassend durch den Fachbereich Liegenschaften und den Bereich Immobilienbetrieb der Städtischen Immobilienwirtschaft analysiert.
Bewährte „Immobiliensteckbriefe“ der Schulen werden für andere Bereiche übernommen
Hierbei hilft auch das vorhandene, eigenentwickelte Steuerungstool „Immobiliensteckbrief“ aus dem Portfoliomanagement.
Wie schon beim Schul-Portfolio geben die Ergebnisse erste Erkenntnisse und Hinweise für anstehende Handlungsmaßnahmen und zukünftige Instandhaltungsbedarfe – je nach betrachtetem Objekt und nach Dringlichkeit.
Sie sind damit wichtige Grundlagen des weiteren Handelns – sowohl für die Aufstellung der Jahresarbeitsprogramme (Bedarfs- und Maßnahmenliste) als auch für die der Haushaltsplanungen. Es ist vorgesehen, den Rat über die weiteren Ergebnisse der Zustandsbeurteilungen für die wesentlichen Portfolien fortlaufend zu informieren.
Die nächste Berichterstattung erfolgt noch im 2. Halbjahr 2019 zu weiteren 79 Schulgebäuden (2. Stufe). Diese Gebäude werden zurzeit begangen und bewertet. In weiteren Schritten wird die gleiche Systematik zu den Portfolien „Feuerwehr“ und „Bürogebäude“ angewandt.
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GRÜNE wollen mehr Betreuungsplätze für Kinder (PM)
GRÜNE wollen mehr Betreuungsplätze für Kinder
Im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie wird am Mittwoch über die Angebotsstrukturen der Dortmunder Tageseinrichtungen für Kinder und die Plätze in der Kindertagespflege diskutiert. Grundlage dafür ist eine Vorlage der Verwaltung, in der das Platzangebot für das kommende Kindergartenjahr aufgeführt wird. Die Grüne Ratsfraktion will nun zusätzlich wissen, welchen Bedarf die Verwaltung über diese Planungen hinaus sieht und wie dieser Bedarf in den kommenden Jahren gedeckt werden soll.
„Wir gehen bei unseren Planungen immer noch davon aus, dass es für 41 % der Kinder unter drei Jahren einen Platz in einer Tageseinrichtung oder in der Kindertagespflege geben soll. So hat es der Rat vor drei Jahren beschlossen. Dieses Angebot reicht aber nicht mehr aus. Wir wollen deshalb wissen, wie hoch der zukünftige Bedarf ist und mit welchen Maßnahmen die Verwaltung den weiteren Ausbau der Betreuungsplätze über die vorliegenden Planungen hinaus forcieren will“, stellt die Kinder- und Jugendpolitische Sprecherin der Grünen, Britta Gövert, fest.
Wie in jedem Jahr müssen die Planungen für die Betreuungsplätze dem Land gemeldet werden, um die entsprechenden Betriebskostenzuschüsse zu beantragen. Die Plätze für Kinder unter drei Jahren sind in Dortmund zwar in den vergangenen Jahren stark ausgebaut worden, gleichzeitig sind die Kinderzahlen aber sprunghaft gestiegen. Das hat dazu geführt, dass es keine signifikante Erhöhung der Versorgungsquote gegeben hat. Aktuell können 35 % der Kinder unter drei Jahren mit einem Platz versorgt werden. Diese Zahl variiert allerdings von Stadtbezirk zu Stadtbezirk. So gibt es in Innenstadt West für 46 % der Kinder einen Betreuungsplatz, in Innenstadt Nord allerdings nur für 27 %. Diese Zahlen werden mit den jetzigen Planungen allerdings weiter steigen. Gesamtstädtisch soll es im kommenden Kindergartenjahr dann für 39,3 % der unter 3-jährigen einen Betreuungsplatz geben.
„Die Verwaltung macht, was sie kann. Trotzdem glauben wir, dass wir einen neuen politischen Auftrag hinsichtlich der Versorgungsquote benötigen. Die Zahl der Eltern, die für ihre Kinder einen Betreuungsplatz suchen und benötigen, ist in den letzten Jahren weiter gestiegen. Die 41 % geben deshalb nicht mehr den richtigen Bedarf wieder. Wir möchten deshalb wissen, wie die Verwaltung das einschätzt. Zusätzlich wird die Verwaltung gebeten, die zusätzlichen Betriebskosten für weitere Plätze in der mittelfristigen Finanzplanung der Stadt zur Verfügung zu stellen“, so Britta Gövert abschließend.