Europas Außengrenzen, die Abschottung gegen Geflüchtete und das massenhafte Sterben von Menschen auf ihrer Flucht, das nur Aufmerksamkeit erregt, wenn die Zahl bei mehreren Hundert liegt – das ist die eine Seite des Themenkomplexes Flucht und Flüchtlinge. Eine andere ist der tägliche Kampf um Gleichberechtigung, Anerkennung und ein Bleiberecht in Deutschland und Europa.
Am Samstag gibt es einen Erfahrungsaustausch und ein Vernetzungstreffen in der Nordstadt
In mehreren deutschen Städten organisieren sich Geflüchtete gegen das aus ihrer Sicht „repressive und diskriminierende Asylregime“ – und auch in Dortmund sind solche Tendenzen erkennbar.
Aus diesem Grund hat die Gruppe „Refugees Welcome Dortmund“ für das kommende Wochenende AktivistInnen und UnterstützerInnen aus Hamburg eingeladen, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Ziele und Strategien zu entwickeln.
Zudem gibt es am Samstagabend eine kreative Kundgebung mit Musik und buntem Programm.Die Veranstaltung wird von 18 bis 22 Uhr auf dem Kirchplatz in der Münsterstraße in der Nordstadt stattfinden.
Gruppe “Lampedusa in Hamburg” zum Austausch in Dortmund zu Gast
In Hamburg kämpft die Gruppe “Lampedusa in Hamburg” seit zwei Jahren für Bleiberecht von Geflüchteten, die von Lampedusa über Italien nach Deutschland gekommen sind und sich für die Anerkennung ihrer italienischen Papiere und eine Arbeitserlaubnis einsetzen.
Sie organisieren sich im lokalen Bündnis “Rights to the city – Never mind the papers”, das sich gegen Rassismus, für Bewegungsfreiheit, Selbstbestimmung und Wohnraum einsetzt. Ende Januar organisierte das Bündnis eine Demonstration mit rund 8.000 Menschen.
Selbstorganisation steht in Dortmund noch am Anfang – Startschuss fiel durch den Brügmannhallen-Protest
In Dortmund steht die Selbstorganisation von geflüchteten Menschen noch am Anfang: Anfang des Jahres übergaben Geflüchtete aus der Notunterkunft Brügmannhallen einen offenen Brief an die Stadt Dortmund, um auf ihre schlechte Wohnsituation aufmerksam zu machen und forderten die Schließung dieser Unterkunft.
“Das ist mittlerweile zwar geschehen, doch Menschen werden weiterhin in Notplätzen wie Containerdörfern untergebracht. Und auch, wenn einige Geflüchtete mittlerweile eine Wohnung gefunden haben, geht es um mehr als das, nämlich um das Recht, hier zu bleiben und das eigene Leben selbst zu gestalten”, betont Rea Vaupel von Refugees Welcome Dortmund.
Daher kommen an diesem Wochenende AktivistInnen und UnterstützerInnen aus Hamburg und Dortmund in der Ruhrgebietsstadt zusammen, um ihre Erfahrungen der letzten Monate und Jahre auszutauschen und gemeinsam zu überlegen, wie Geflüchtete ihre Rechte und Forderungen besser durch- und umsetzen können.
“Wir möchten die Kämpfe von Refugees in die Öffentlichkeit tragen”, so Vaupel weiter. Darum ist für Samstagabend zudem eine kreative Kundgebung auf dem Kirchplatz an der Münsterstraße geplant: Von 18 bis 22 Uhr gibt es Musik, Video- und Fotoausstellungen und mehr.
Aktion: “Never mind the papers” meets “Refugees Welcome Dortmund”
Kundgebung am 25. April, 18-22 Uhr
Kirchplatz, Münsterstraße, Dortmund-Nordstadt
- Aufruf: refugeeswelcomedo.noblogs.org/never-stop-resisting-refugee-struggle-in-dortmund-and-hamburg/
- Infos: refugeeswelcomedo.noblogs.org
- Twitter: @welcome2do
- Facebook: www.facebook.com/pages/Welcome-to-Dortmund/293298467534681?ref=hl
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