Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau hat ein Verdienstkreuz am Bande und eine Verdienstmedaille an zwei Dortmunder ausgehändigt, die sich durch ihr jahrelanges Engagement ausgezeichnet haben.
Bruno Schreurs erhielt das Verdienstkreuz am Bande für sein vielfältiges Engagement im politischen und sozialen Bereich
Schreurs ist seit 1980 Mitglied der SPD und arbeitete jahrelang im Vorstand des Ortsvereins Kirchderne sowie des SPD-Stadtbezirks Scharnhorst. Ab 1994 war er zunächst zehn Jahre lang Mitglied der Bezirksvertretung Scharnhorst, anschließend ebenso lange Mitglied im Rat der Stadt. Sein Schwerpunkt lag dabei auf der Sozial- und Schulpolitik. Durch seinen persönlichen Einsatz für Gleichberechtigung und Chancengleichheit und sein großes Engagement erlangte er hohe Wertschätzung.
Die Entwicklung seines Stadtbezirks lag Schreurs besonders am Herzen. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Projektgesellschaft Gneisenau mbH begleitete er intensiv die positive Entwicklung des Geländes der ehemaligen Zeche Gneisenau.
Als stellvertretender Vorsitzender im Förderverein „Lanstroper Ei“ konnte er zur Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Wasserturms beitragen. In Kirchderne wurde mit seiner Unterstützung ein Blindenfußballplatz mit Kunstrasen eröffnet. Ihm ist es auch zu verdanken, dass das Kirchderner Wäldchen als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.
Schreurs ist sowohl Mitglied im Knappenverein Glück-Auf Gneisenau Hostedde als auch im Förderkreis „Zechenkultur Gneisenau e.V.“. Er ist im Kirchderner Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt aktiv und beteiligt sich an einem Fahrdienst für Einkäufe für Seniorinnen und Senioren. Vom Stadtbezirksmarketing Scharnhorst wurde ihm für seine Verdienste bereits 2016 die „Scharnhorst Medaille“ verliehen.
Dr. Bernd Kemper wurde für sein jahrelanges soziales Engagement die Verdienstmedaille verliehen
Seit 2005 engagiert sich Dr. Bernd Kemper für die Umsiedlungsinitiative „Heimstatt Tschernobyl e.V.“ (HstT). Der Verein wurde 1992 gegründet und arbeitet inzwischen bundesweit. Er hilft Menschen bei der Umsiedlung aus Gebieten, die durch die Reaktorkatastrophe kontaminiert wurden. Vier- bis fünfmal pro Jahr reist Kemper nach Weißrussland, um sich vom Fortschritt der Baumaßnahmen selbst zu überzeugen.
2006 wurde er zum Vorsitzenden einer weißrussischen Partnerorganisation der HstT gewählt. Der Verein gilt als Kompetenzträger für ökologisches und energiesparendes Bauen in Weißrussland. Die meisten der dort Beschäftigen sind umgesiedelte Menschen aus dem Tschernobyl-Gebiet, die in den neu errichteten Dörfern leben.
In beiden Orten entstanden u.a. Ambulanzzentren mit Arzt- und Personalwohnungen, Dorfgemeinschaftshäuser und eine Behinderteneinrichtung. Das gemeinsame Bauen mit bisher über 1.500 Freiwilligen aus Weißrussland und Deutschland stiftete Freundschaften und ermöglichte versöhnende Begegnungen, denn die Gegend war stark von den Angriffen der deutschen Streitkräfte im Ersten und im Zweiten Weltkrieg betroffen.
2015 entwickelte Dr. Bernd Kemper in Dortmund gemeinsam mit anderen ein „Lotsenprojekt“, um Flüchtlinge beim Übergang von Gemeinschaftseinrichtungen in eigene Wohnung zu begleiten. Die für das Projekt ausgebildeten Lotsinnen und Lotsen sind Menschen mit Migrationshintergrund, die gut deutsch sprechen, kommunikativ sind und über eine gute Ausbildung verfügen. Kemper überzeugte die Dortmunder Rotary Clubs, das Projekt zu unterstützen. Damit konnten acht Lotsenstellen auf Minijob-Basis geschaffen werden.
Bisher wurden über 20 Frauen und Männer u.a. aus Syrien, dem Irak, aus Afghanistan, dem Iran oder aus Nigeria qualifiziert. Die Hilfe des Lotsenteams wird von der Sozialverwaltung oder dem Jobcenter genutzt. Gerne hilft Kemper auch persönlich, indem er sein persönliches Netzwerk für die Probleme von Flüchtlingen im Alltagsleben nutzt.