Veranstaltungsreihe Lateinamerika: Patricia Gualinga – Prominente Aktivistin aus Ecuador bald in Dortmund

Ein eindrucksvolles Foto der größten Tagebaumine El Cerrejón in Kolumbien.
Ein eindrucksvolles Foto der größten Tagebaumine El Cerrejón in Kolumbien, wo der Bergbau ganze Landstriche verändert. Gerade der globale Süden spürt die Auswirkungen des Lebenswandels in den Wohlstandsgesellschaften.

Europa ist mit sich selbst beschäftigt: Die einen wollen nicht mehr, die anderen kämpfen für ein besseres Europa. In der Außenschau liegt der Fokus auf den vermeintlichen Übermächten China und USA – keine Zeit also, sich mit Ländern des „Globalen Südens“ zu beschäftigen. Dabei ist nicht zu vergessen: Die negativen Folgen der Wirtschafts- und Lebensweise der globalen Mittel- und Oberschicht sind gerade hier zu spüren. Ein Grund für das Bildungswerk des VMDO (Verbund der sozial-kulturellen Migrantenvereine in Dortmund e.V.) und Partner in einer Veranstaltungsreihe die Widerstandskämpfe indigener Bevölkerungsgruppen in Lateinamerika in den Mittelpunkt zu rücken.

8.Mai: „Mapuche in Chile – Repression, Widerstand und Kampf um Land und Rechte“

An zwei Terminen in Dortmund werden im Mai die Rechte der Mapuche in Chile und die Folgen des Kohleabbaus in Kolumbien thematisiert. Im Juli kommt als krönender Abschluss Patricia Gualinga mit der Band Grupo Sal und ihrem bekannten Veranstaltungsformat „Die Welt im Zenit“ nach Dortmund – Die prominente ecuadorianische Aktivistin sprach bereits  bei der Bonner UN-Klimakonferenz 2017.

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VeranstalterInnen und ReferentInnen freuen sich auf den ersten Termin im Taranta Babu.

Wann: 8. Mai 2019, 19 bis 21 Uhr
Wo: Taranta Babu, Humboldtstraße 44 in Dortmund

Elena Urrutia vom Kulturverein für die Menschenrechte der Mapuche bestreitet den Auftakt der Veranstaltungsreihe. Der Verein unterstützt die jahrelangen Kämpfe der Mapuche, der größten indigenen Bevölkerungsgruppe in Chile, für Selbstbestimmung und ihr angestammtes Land.

In dem Zusammenhang wird auch die Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation als einziges verbindliches internationales Abkommen, das dem Schutz der Rechte indigener Völker gewidmet ist, thematisiert werden.

In einem weiteren Programmpunkt berichtet die in Dortmund lebende Berenice Becerril über ihre eigene Geschichte aus Ecuador. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von Pamela Ydígoras mit den GastmusikerInnen Vilipe Waldvogel und María Fernanda Herrera.

22. Mai: „Importkohle aus Kolumbien – Was sind die wahren Kosten!?“

Wann: 22. Mai 2019, 19 bis 21 Uhr
Wo: Haus der Vielfalt, A3/4 Beuthstr. 21, Dortmund

Maria Fernanda Herrera, Lateinamerikawissenschaftlerin der Universität zu Köln, gibt einen Überblick über die sozio-ökologischen Folgen des Kohleabbaus am Beispiel Kolumbiens.

Unter der Landnahme von Paramilitärs mit dem Ziel des Kohleabbaus durch internationale Konzerne, leidet vor allem die Landbevölkerung: Tausende sind ermordet und vertrieben worden.

Dabei werden 95 Prozent der abgebauten Kohle exportiert – und kommen somit nicht der eigenen Bevölkerung zugute. Es bleibt die Frage: Was können wir in Deutschland tun? Herrera möchte so Wege des Widerstandes und der Solidarität in Deutschland aufzeigen.

Musikalische Begleitung gibt es wieder von Pamela Ydígoras und Gastmusikern, diesmal mit Frank Gerstmeier und Vilipe Waldvogel.

5. Juni: „Grupo Sal – Die Welt im Zenit“

Wann: 5. Juni 2019, 19 bis 21 Uhr
Wo: Dietrich- Keuning Haus, Leopoldstraße 50- 58, Dortmund

Mit dem bekannten Veranstaltungsformat aus Musik und Berichten kommen Patricia Gualinga, Isabella Radhuber (Politologin an der Universität Wien) und die Band Grupo Sal ins Dietrich- Keuning Haus.

Gualinga ist die prominente ehemalige Führungspersönlichkeit der Sarayaku Gemeinde im Herzen des ecuadorianischen Regenwaldes – und sprach bereits  bei der Bonner UN-Klimakonferenz 2017. Die Sarayaku  Gemeinde führt seit langem einen erfolgreichen Kampf gegen internationale Ölkonzerne, die in ihr Territorium eindringen, um dort Öl, Gas und Mineralien zu gewinnen. Zusammen mit Radhuber entsteht ein kreativer Dialog der Perspektiven.

Musikalische Begleitung: Grupo Sal – Seit mehr als 30 Jahren ist Grupo Saleine wichtige „Stimme Lateinamerikas”. Sie schlägt Brücken zwischen den vielfältigen musikalischen Landschaften Lateinamerikas und brisanten entwicklungs- und umweltpolitischen Themen.

Weitere Informationen:

  • Informationen zu „Welt im Zenit“, hier:

Die Veranstaltungsreihe ist ein Kooperationsprojekt von:

  • Bildungswerk des VMDO
  • Raum vor Ort Dortmund
  • Werkstatt für Globales Lernen
  • Initiative Dortmund Kolumbien
  • Sozialer Kulturverein Dortmund-Nord
  • und engagierten Ehrenamtlichen

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Reaktionen

  1. Corona-Hilferuf aus Kolumbien – Ausgangssperre in den kolumbianischen Bergbauregionen: Dorfgemeinschaften brauchen dringend unsere Hilfe! (PM der Initiative Dortmund-Kolumbien)

    Corona-Hilferuf aus Kolumbien – Ausgangssperre in den kolumbianischen Bergbauregionen:
    Dorfgemeinschaften brauchen dringend unsere Hilfe! (PM der Initiative Dortmund-Kolumbien)

    Ganz besonders trifft die Corona-Pandemie die Völker im sog. Globalen Süden, zum Beispiel die Indigenen, die in der Nähe der großen Steinkohleminen im Norden Kolumbiens leben. Von denen – dies nur zur Erinnerung – beziehen Steag und auch RWE einen großen Teil der Kohle, die sie in ihren hiesigen Kraftwerken verfeuern. Dortmund ist mit Aktien und Anteilen an beiden Konzernen beteiligt.

    In Kolumbien gibt es kein Kurzarbeitergeld und keine Rettungsschirme der Regierung. Für die in kleinen ländlichen Gemeinschaften lebenden Menschen bedeutet die Corona-Gefahr eine weitere ernste Herausforderung. Sie leiden ohnehin schon an ständigem Mangel an Wasser sowie der von den Minen ausgehenden Staubbelastung, die besonders bei Kindern Atemwegserkrankungen verursacht. Ihre üblichen Einkünfte, die sie mit kleinen Nebenjobs als Strassenverkäufer, Haushaltshilfen oder mit der Fertigung von Kunsthandwerk erzielt haben, fallen wegen der verhängten Ausgangssperre weg.

    Damit geraten sie in eine existentielle Notlage.
    Unterernährung, Wasserknappheit und Umweltverschmutzung haben ihr Immunsystem geschwächt. Eine Ansteckung wäre vor diesem Hintergrund ein Drama. Denn auch nach 30 Jahren und vielen Millionen Tonnen geförderter Kohle – für Deutschland, Europa und die ganze Welt – gibt es im Umfeld der Minen kaum Krankenhäuser noch irgendeine andere Art von verlässlicher Gesundheitsversorgung.

    Deswegen hat eine eng mit uns zusammenarbeitende Schweizer Organisation kürzlich eine Hilfsaktion gestartet, um die bedürftigsten Gemeinschaften in der Provinz Guajira mit dem Nötigsten zu versorgen. Spenden erbitten wir auf das Hilfskonto unter http://www.gofundme.com/f/nothilfe-fur-wayuus-und-afros-in-der-guajira
    Die Verteilung der Hilfsgüter vor Ort übernehmen anerkannte Führungspersonen aus den Gemeinschaften selbst.

    Weitere Infos unter: http://www.askonline.ch/themen/die-auswirkungen-der-corona-krise-auf-eine-verletzliche-region-wie-die-guajira

    Initiative Dortmund-Kolumbien

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