In Dortmund fahren Dienstag und Mittwoch keine Busse und Stadtbahnen

ver.di ruft in NRW in der kommenden Woche erneut zu zweitägigen Warnstreiks im ÖPNV auf

48 Stunden standen Busse und Stadtbahnen in Dortmund still – Dienstag und Mittwoch gibt es die nächste Streikrunde bei DSW21.

Nachdem zuletzt am 29. Februar und 1. März landesweit Beschäftigte des Nahverkehrs die Arbeit niedergelegt haben, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in NRW nun erneut zu zweitägigen Warnstreiks auf. Am kommenden Dienstag und Mittwoch (5./6. März 2024) stehen landesweit zahlreiche Busse und Bahnen ganztägig still. Im Rahmen der Tarifverhandlungen für die rund 30.000 Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr Nordrhein-Westfalens erhöht die Gewerkschaft noch einmal den Druck auf die Arbeitgeber. Eine zentrale Streikveranstaltung ist für den 6. März in Dortmund geplant.

Höhere Arbeitsbelastung: Die Stimmung spitzt sich zu

„Der dramatische Arbeitskräftemangel im ÖPNV führt zu einer enormen Belastung der Beschäftigten und hohen Krankenständen. Auch in Nordrhein-Westfalen braucht es deshalb dringend tarifliche Lösungen, um den Nahverkehr zukunftssicher aufzustellen“, erklärt Peter Büddicker, Branchenkoordinator Busse und Bahnen.

„Wir stehen bereit, um gemeinsam mit den Arbeitgebern Lösungen zu finden. Bisher haben sich die Arbeitgeber in beiden Verhandlungsrunden an Problemen abgearbeitet und durch ihren Vorschlag, Arbeitszeiten aufgrund des Personalmangels noch zu verlängern, die Stimmungslage noch verschärft. Damit wird der ohnehin große Druck erneut den Beschäftigten auf die Schultern geladen.“

Die Gewerkschaft bedauert, dass mit den Streikmaßnahmen auch die Fahrgäste getroffen werden. Durch die frühe Ankündigung versucht ver.di für Planbarkeit zu sorgen, damit sich die Menschen auf die Ausfälle einstellen können.

In NRW fordert ver.di folgende Verbesserungen:

  • Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV
  • Identischer Ort für Arbeitsbeginn und -ende
  • Zulage ab dem 1. Tag bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten
  • Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst
  • 100 Prozent Jahressonderzahlung
  • Überstunden ab der 1. Minute und in der individuellen Stufe ohne Abzug
  • Zulage für Vorhandwerker / Gruppenführer / Teamleiter nach individueller Stufe

In Dortmund fahren Dienstag und Mittwoch weder Busse noch Stadtbahnen

Die Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) wurde am Freitagnachmittag (1.3.) darüber informiert, dass die Gewerkschaft ver.di im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen für Dienstag, 5. März, und Mittwoch, 6. März, jeweils einen ganztägigen Warnstreik plant. Erneut sind sämtliche Betriebsteile von DSW21 aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.

Für die Fahrgäste des ÖPNV in Dortmund bedeutet das, dass sämtliche Stadtbahn- und Buslinien von DSW21 an diesen beiden Tagen nicht fahren werden. Dies gilt vom Betriebsbeginn am Dienstag bis Betriebsende in der Nacht zum Donnerstag. Am Donnerstagmorgen fahren die Stadtbahnen und Busse dann wieder planmäßig aus.

Betroffen sind auch die NachtExpress-Linien von DSW21, die gegenwärtig um 0.15 Uhr oder 0.45 Uhr vom zentralen Ausgangspunkt »Reinoldikirche« sternförmig in alle Stadtteile starten. In gleicher Weise werden die von DSW21 in den NachbarstädtenCastrop-Rauxel (480, 481, 482 und NE 11) und Schwerte (430, 435 und NE 25) betriebenen Buslinien betroffen sein. Auch die gemeinsam mit der Vestischen betriebene ExpressBuslinie X13 (Dortmund – Waltrop – Datteln) fällt komplett aus.

Nur die H-Bahn und die Airport-Linien fahren regulär

Fahrgäste sollten sich am Tag des Streiks in der Elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) auf www.bus-und-bahn.de oder in der DSW21-App informieren. Die KundenCenter »Petrikirche«, »Hörde Bahnhof« und »Castrop Betriebshof« bleiben ganztägig geschlossen.

Vom Streik hingegen nicht betroffen sind die H-Bahn und die miteinander verknüpften Flughafen-Sonderlinien AirportExpress, AirportShuttle und 490. Diese drei Linien werden grundsätzlich über den Dortmunder Airport koordiniert und fahren eigenständig und autark zum übrigen DSW21-Linienbetrieb.

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Reader Comments

  1. Rolf-Uwe Börner

    so langsam reicht es wirklich. Warum werden wir Bürger durch den Streik, jedesmal in die Pflicht des kollektiven Wahnsinn der DSW 21 genossen? Wir wollen keinen Streik, wir wollen unsere Termine bei Ärzten oder wie bei mir meine Physiotherapie einhalten. Aber nein, die DSW21, will schon wieder 2 Tage hintereinander 24 Std. streiken. Nur weil ein gewisser Oberguro, seine Macht ausüben will. Der Typ ist nicht ganz dicht. Den wirtschaftlichen Schaden, den er dadurch anrichtet, kann er noch nicht einmal erklären. Daran kann ein normaler Mensch erkennen, dass er nicht ganz richtig tickt. Solche Menschen sind eine Gefahr für uns alle. Solche Menschen hatten wir schon früher, und wir wissen alle, was damals passierte. Aber Hauptsache,er hat sein Geld sicher, und es interessiert ihn einen Scheiß, was andere jeden Monat als Beitrag zahlen müssen, die vermeintlich in die Fänge der Gewerkschaft rein gerutscht sind.

  2. Verhandlungen im ÖPNV gescheitert: ver.di fordert Mitglieder zur Urabstimmung auf (PM)

    Nachdem die Verhandlungen für die rund 30.000 Beschäftigten mit dem KAV NW in der Nacht zum Dienstag (12.03.2024) in Dortmund gescheitert waren, leitet ver.di noch vor Ostern die Urabstimmung in NRW ein. Das vorliegende Arbeitgeberangebot bietet laut ver.di keinen Spielraum für weitere Verhandlungen.

    „Wir haben in den Verhandlungen versucht, den Arbeitgebern beim Thema Belastungstage eine Brücke aus pauschalen Entlastungstagen und individueller Entlastung zu bauen. Diese Brücke haben die Arbeitgeber eingerissen und die Verhandlungen in der Nacht nach einem von zwei geplanten Verhandlungstagen für beendet erklärt. Wir leiten nun eine Urabstimmung ein, um über Erzwingungsstreiks im ÖPNV zu entscheiden“, erklärte Peter Büddicker, Branchenexperte Busse und Bahnen.

    Die Forderungen von ver.di lauten:

    Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV
    Identischer Ort für Arbeitsbeginn und -ende
    Zulage ab dem 1. Tag bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten
    Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst
    100 Prozent Jahressonderzahlung
    Überstunden ab der 1. Minute und in der individuellen Stufe ohne Abzug
    Zulage für Vorhandwerker / Gruppenführer / Teamleiter nach individueller Stufe

  3. Urabstimmung: 97 Prozent stimmen Erzwingungsstreiks im NRW-Nahverkehr zu (PM ver.di NRW)

    Die seit dem 19. März 2024 in NRW durchgeführte Urabstimmung unter den ver.di-Mitgliedern im öffentlichen Nahverkehr hat zu einem deutlichen Ergebnis geführt. Eine überwältigende Mehrheit von 97 Prozent der Befragten sprach sich für unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen aus. ver.di plant, in den kommenden Tagen erneut Beschäftigte der Nahverkehrsbetriebe zu Streiks aufzurufen.

    „Das überwältigende Abstimmungsergebnis sendet das klare Signal aus den Betrieben, unseren Forderungen weiter Nachdruck zu verleihen. Zeitgleich macht es deutlich, wie wütend die Beschäftigten über das Verhalten der Arbeitgeber sind!“, erklärte Peter Büddicker, Branchenexperte Busse und Bahnen bei ver.di in NRW. „Wir planen zeitnah mit den Erzwingungsstreiks zu starten, sind aber weiterhin gesprächsbereit. Die Streikmaßnahmen gelten den Unternehmen, es ist aber trotzdem mit erneuten Auswirkungen auf Fahrgäste zu rechnen, die in ihrer Qualität variieren können.“ Der ÖPNV benötige dringend attraktivere Arbeitsbedingungen, um mit mehr Personal über die aktuell bereits kritische Situation hinaus auch die Verkehrswende stemmen zu können.

    ver.di fordert für die rund 30.000 Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr in NRW:

    Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV
    Identischer Ort für Arbeitsbeginn und -ende
    Zulage ab dem 1. Tag bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten
    Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst
    100 Prozent Jahressonderzahlung
    Überstunden ab der 1. Minute und in der individuellen Stufe ohne Abzug
    Zulage für Vorhandwerker/Gruppenführer/Teamleiter nach individueller Stufe

    Die Tarifverhandlungen mit dem KAV NW waren in der Nacht zum 12. März 2024 in dritter Runde gescheitert. Trotz des Kompromissvorschlags der Gewerkschaft, Entlastungstage nicht nur pauschal zu vergeben, beendeten die Arbeitgeber die Verhandlungen, ohne den bereits vereinbarten zweiten Verhandlungstag zu nutzen.

  4. Starkes Signal an die Arbeitgeber – 97 Prozent für unbefristeten Streik bei Bus&Bahn (PM Die Linke Dortmund)

    Die Urabstimmung bei den ver.di-Mitgliedern zur aktuellen Tarifrunde bei Bus&Bahn in den kommunalen Unternehmen wurde ausgezählt. Mit einem überragenden Ergebnis von 97% stimmten die Beschäftigten für unbefristete Erzwingungsstreiks bei den Verkehrsunternehmen in NRW.

    „Die Arbeitgeber haben ein starkes Signal von den Beschäftigten erhalten, dass bessere Arbeitsbedingungen und mehr Entlastung her müssen“, sagt Kevin Götz, Kreissprecher von Die Linke. „Wir gratulieren den Aktiven in der Gewerkschaft, die für dieses Ergebnis geworben und um Unterstützung von den Mitgliedern gebeten haben. Damit sind die Arbeitgeber nun gefordert, ein deutliches besseres Angebot hinzulegen, um langfristige Streiks zu vermeiden“, so Götz weiter.

    Der Fachkräftemangel bei den Verkehrsunternehmen ist hausgemacht und darf nicht auf den Rücken der Beschäftigten abgewälzt werden. Landes- und Bundesregierung haben die letzten Jahre verschlafen, für einen attraktiven ÖPNV Politik zu machen. Die Linke steht hinter den Forderungen der Gewerkschaft ver.di unter anderem nach Entlastungstagen, Zulagen für Wechselschichten sowie eine 100-prozentige Jahressonderzahlung.

    „Auch wenn es für die Menschen anstrengend wird, die auf Bus und Bahn angewiesen sind: Es gilt, mit den Streikenden zusammenzustehen und die Wut über diesen Zustand auf die fehlende Bereitschaft seitens der Arbeitgeber zu lenken“, schließt Götz.

  5. Tarifverhandlungen im ÖPNV gescheitert: Schlichtung für NRW-Nahverkehr wird eingeleitet (PM)

    In der Nacht zum Dienstag (16. April 2024) sind die Tarifverhandlungen für die rund 30.000 Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs in Dortmund ergebnislos beendet worden. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV NW) konnten sich trotz intensiver Verhandlungen nicht auf ein Tarifergebnis verständigen.

    „Nach intensiven Verhandlungen haben wir dem Schlichtungsvorschlag der Arbeitgeber schweren Herzens zugestimmt. Damit werden die Streikmaßnahmen ab Mittwoch ausgesetzt“, erklärte Verhandlungsführer Heinz Rech. Im Zentrum der Auseinandersetzung stand die Verteilung der Entlastungstage auf verschiedene Beschäftigtengruppen. Für die Gewerkschaft stand dabei im Fokus, keine Gruppe auszuschließen. „Die Überlastungssituation trifft alle Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr. Für uns war deshalb nicht denkbar ein Angebot anzunehmen, das Entlastung nur für bestimmte Gruppen vorsieht.“

    Die Streikmaßnahmen werden ab Mittwoch und für die Zeit der Schlichtung ausgesetzt. Das Schlichtungsverfahren wird nun in den kommenden Tagen auf den Weg gebracht.

  6. Tarifkommission stimmt Schlichterspruch zu: Entlastung für ÖPNV-Beschäftigte in NRW vereinbart (PM ver.di NRW)

    Nachdem am vergangenen Wochenende die stockende Tarifauseinandersetzung zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) und dem KAV NW im kommunalen Nahverkehr in einem Schlichterspruch mündete, hat die ver.di-Tarifkommission am heutigen Montag (6. Mai 2024) dem Vorschlag der Schlichtung zugestimmt. Damit gibt es ein Tarifergebnis, das vier Entlastungstage für breite Teile der Beschäftigten vorsieht. Darüber hinaus konnten Arbeitszeitverlängerungen, die die Arbeitgeber im Laufe der Verhandlungen ins Spiel gebracht hatten, abgewendet werden.

    „Heute ist ein guter Tag für die Beschäftigten im Nahverkehr NRW. Wir haben einen großen Schritt zur Entlastung erreichen können. Die Beschäftigten im ÖPNV haben in der Tarifrunde deutlich gemacht, dass sie die aktuelle Belastung so nicht weiter schultern können. Es war deshalb wichtig, Entlastung über zusätzliche freie Tage zu steuern. Dies ist uns gelungen, ohne die Belegschaft zu spalten und einzelne Beschäftigtengruppen auszuschließen“, betonte Verhandlungsführer Heinz Rech am Montag in Düsseldorf.

    Yvonne Sachtje und Andreas Mucke hatten im Rahmen einer Schlichtung am Wochenende gemeinsam mit beiden Tarifparteien Bewegung in die festgefahrene Tarifauseinandersetzung gebracht, die nach vier Verhandlungsterminen und einer Urabstimmung zum Erzwingungsstreik in unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen zu führen drohte.

    Eckdaten der Schlichtungsvereinbarung:

    Insgesamt vier Entlastungstage gestaffelt bis Ende 2026, im Einzelnen:
    zwei zusätzliche freie Tage ab 2024 für alle
    2025 und 2026 je ein weiterer freier Tag für einen Großteil der Beschäftigten
    Zeitzuschläge in der individuellen Stufe, mindestens Stufe 4
    stufenweise Anhebung der Jahressonderzahlung auf 100 Prozent
    gültig ab dem 1. Juni 2024
    Ab der kommenden Woche wird das Tarifergebnis den Mitgliedern zur Urabstimmung vorgelegt.

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