In der Tarifrunde öffentlicher Dienst Bund und Kommunen:

ver.di ruft für Freitag zum nächsten Warnstreik im öffentlichen Personen-Nahverkehr auf

Warnstreik in Dortmund: Freitag stehen wieder bei DSW21 wieder alle Busse und Stadtbahnen in Dortmund still.

Stillstand statt Fortschritt: Da es auch in der zweiten Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen am 17./18. Februar 2025 in Potsdam kein Angebot gab, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Beschäftigte des öffentlichen Personennahverkehrs zu weiteren Warnstreiks aufgerufen. Am kommenden Freitag (21. Februar) werden bei DSW21 keine Busse und Stadtbahnen fahren.

In Dortmund wird die DSW21 am Freitag komplett bestreikt

In Nordrhein-Westfalen sind die Entgelte der Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr durch den Landestarifvertrag TV-N an die Lohnentwicklung im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVÖD) gekoppelt. Die Warnstreiks mit Branchenschwerpunkt finden weitestgehend ganztags von Betriebsbeginn bis Betriebsende statt.

In Dortmund wird die DSW21 komplett bestreikt, dort steht alles still. Die VKU wird an beiden Standorten in Kamen und Lünen bestreikt. Im Kreis Soest und Hochsauerlandkreis fahren ebenfalls keine Busse, die RLG wird an allen vier Standorten (Soest, Lippstadt, Arnsberg und Brilon) bestreikt.

Pamela Strutz: „Für diese Art von Belastung ist der Lohn zu niedrig“

„Unsere Kolleg*innen im öffentlichen Nahverkehr sind seit längerem mit massiver Arbeitsverdichtung konfrontiert, die Situation ist inzwischen sehr problematisch. Der Nahverkehr hat zu wenig Personal, zahlreiche Kolleg*innen sind rentennah, es kommen nicht ausreichend neue Kolleg:innen hinzu, um diese zu ersetzen“ , so Pamela Strutz, Bezirksgeschäftsführerin im ver.di Bezirk Westfalen.

Kirsten Rupieper beim ver.di Warnstreik im ÖPNV in Dortmund. Foto: Claus Stille

„Für diese Art von Belastung ist der Lohn zu niedrig. Der Stress ist hoch und nimmt weiter zu, hohe Krankenstände sind die Folge. Darum fallen Busse und Bahnen viel zu oft aus. Höhere Löhne und Entlastungen werden jetzt gebraucht“, betont die Gewerkschafterin.

„ÖPNV ist Daseinsvorsorge. Der Bund und die Länder müssen die Zukunft des Nahverkehrs endlich auch als ihre Aufgabe verstehen und die Kommunen damit nicht im Regen stehen lassen. Der gemeinsame Streiktag soll dies nochmal besonders verdeutlichen“, ergänzt Kirsten Rupieper, Gewerkschaftssekretärin im Bereich Verkehr.

Bereits am Donnerstag gibt es Warnstreiks in Ver- und Entsorgungsbetrieben

Bereits für den 20. Februar ruft ver.di zum Warnstreik in Ver- und Entsorgungsbetrieben auf: „Unsere Kolleg*innen in den Ver- und Entsorgungsbetrieben arbeiten schon seit Jahren unter mächtigem Druck: Energiewende und Digitalisierung einerseits, Arbeitsverdichtung und unbesetzte Stellen andererseits bringen viele Beschäftigte an ihre Grenze“, erklärt Pamela Strutz.

Pamela Strutz ist Geschäftsführerin des ver.di-Bezirks Westfalen mit Sitz in Dortmund. Foto: Maria Salem für Nordstadtblogger.de

„Deswegen werden sie sich am 20. Februar zusammen mit vielen anderen Betrieben im Bereich Ver- und Entsorgung für die Weiterentwicklung ihres Tarifvertrags einsetzen“, so die Gewerkschafterin.

In Raum Dortmund streiken die DEW21/Donetz und die Wasserwerke Westfalen sowie die Stadtwerke Lünen. Im Bereich Hamm sind die Kolleg*innen der Stadtwerke Hamm und der Stadtentwässerung/ Lippeverband im Streik.

Im Kreis Unna beteiligt sich die GSW Gemeinschaftsstadtwerke Kamen-Bergkamen-Bönen und die Stadtwerke Fröndenberg-Wickede am gemeinsamen Streiktag. Direkte Auswirkungen sind für die Bürgerinnen und Bürger zunächst nicht zu erwarten.

Eine aktuelle Studie habe ergeben, dass die Energiebranche massiv unter Fachkräftemangel leide. Innerhalb eines Jahres sei der Anteil von Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, freie Stellen zu besetzen, um 29 Prozent auf jetzt 92 Prozent gestiegen. Es sei dringend notwendig, Fachkräfte zu halten und zu gewinnen. Das sei jedoch nur mit guten Arbeitsbedingungen und einer besseren Entlohnung möglich. Das Gleiche gelte in der Wasser- und der Abfallwirtschaft. Auch hier gebe es eine deutliche Arbeitsbelastung und einen hohen Bedarf an Arbeitskräften. Es bestehe also ein dringender Handlungsbedarf.

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Reaktionen

  1. ver.di-Warnstreik legt Nahverkehr von DSW21 in Dortmund am Freitag still – Ausnahmen bei H-Bahn und drei Airport-Linien (PM DSW21)

    Im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst wurde DSW21 darüber informiert, dass die Gewerkschaft ver.di für Freitag den 21. Februar 2025, einen ganztägigen Warnstreik plant. Für die Fahrgäste des ÖPNV in Dortmund bedeutet das, dass sämtliche Stadtbahn- und Buslinien von DSW21 an diesem Tag nicht fahren werden. Dies gilt vom Betriebsbeginn (ca. 3.30 Uhr) bis Betriebsende (ca. 1.30 Uhr am Folgetag).

    Betroffen sind auch die NachtExpress-Linien von DSW21, die gegenwärtig um 0.15 Uhr oder 0.45 Uhr vom zentralen Ausgangspunkt „Reinoldikirche“ sternförmig in alle Stadtteile starten. In gleicher Weise werden die von DSW21 in den Nachbarstädten Castrop-Rauxel (480, 481, 482 und NE 11) und Schwerte (430, 435 und NE 25) betriebenen Buslinien betroffen sein. Auch die Fahrten von DSW21 auf der gemeinsam mit der Vestischen betriebene ExpressBuslinie X13 (Dortmund – Waltrop – Datteln) fallen aus. Die von der Vestischen angebotenen Fahrten finden dagegen statt.

    Fahrgäste sollten sich am Tag des Streiks in der Elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) auf http://www.bus-und-bahn.de oder in der DSW21-App informieren. Die KundenCenter „Petrikirche“, „Hörde Bahnhof“ und „Castrop Betriebshof“ bleiben ganztägig geschlossen.

    H-Bahn und Airport-Linien fahren regulär

    Vom Streik hingegen nicht betroffen sind die H-Bahn und die miteinander verknüpften Flughafen-Sonderlinien AirportExpress, AirportShuttle und 490. Diese drei Linien werden grundsätzlich über den Dortmunder Airport koordiniert und fahren eigenständig und autark zum übrigen DSW21-Linienbetrieb.

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