Stadtteil-Gärtnerei produziert ganzjährig nicht-kommerziell Lebensmittel

Urbanes Gärtnern: GrünBau erntet Gemüse in Schüren und liefert an die Dortmunder Tafel

Von links: Volker Geißler (Betriebsleiter Dortmunder Tafel), Sabine Schemmann (Querbeet sozial), OB Thomas Westphal und Christina Kolipost (Querbeet sozial).
Volker Geißler (Tafel), Sabine Schemmann (Querbeet sozial), OB Thomas Westphal und Christina Kolipost (Querbeet sozial). Foto: Torsten Tullius / Stadt Dortmund

Auf einer Brachfläche Am Remberg wird frisches Gemüse geerntet und an die Tafel geliefert. Die GrünBau gGmbH geht innovative Wege und baut derzeit im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms Hörde eine Stadtteilgärtnerei auf. Gegärtnert wird auf einer Fläche, die man auf den ersten Blick nicht mit Gemüse in Verbindung bringen würde: Neben der B 236, am Rande eines Gewerbegebiets und auf angeschüttetem Boden soll gezeigt werden, dass lokale Lebensmittelproduktion in der Stadt möglich ist.

Stadtteil-Gärtnerei produziert ganzjährig Lebensmittel im nicht-monetären Wirtschaftskreislauf

Ein weitere Besonderheit am Projekt „Querbeet sozial“: Hier bekommen ausschließlich Frauen eine Chance, die es auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht leicht haben. Sie erwerben gärtnerisches Know-how und erfahren Selbstwirksamkeit. „Wir arbeiten gern hier“ lautet deshalb ein häufig geäußerter Satz im Projekt.

Konkret entsteht die Stadtteil-Gärtnerei zur ganzjährigen Produktion von Lebensmitteln in einem nicht-monetären Wirtschaftskreislauf – entsprechend den Rahmenbedingungen für Arbeitsgelegenheiten, zur Entwicklung rentierlicher Produktions- und Vertriebswege urbaner Landwirtschaft, zur Anzucht von Pflanzen, die für verschiedene Maßnahmen zur urbanen Landwirtschaft in Hörde benötigt werden und zur Durchführung und Pflege von Elementen der „essbaren Stadt“ im Quartier.

Zur Einrichtung gehören Beete, Gewächshäuser, Sozialräume, Büro, Lager, Betriebsmittel, Vertriebsmittel etc.

Berufliche Qualifizierung und Eingliederung in den Arbeitsmarkt als Ziel

Hochbeete des "Querbeet Hörde" Projektes am Hörder Neumarkt. Fotos: Gerd Wüsthoff
Hochbeete von „Querbeet Hörde“ am Neumarkt. Foto: Gerd Wüsthoff für Nordstadtblogger

Das Projekt in Trägerschaft der Grünbau gGmbH verfolgt ein breites Bündel von Zielen. Es fördert die berufliche Qualifizierung und Eingliederung in den Arbeitsmarkt und reduziert die Langzeitarbeitslosigkeit. Chancen werden geboten, die lokale Ökonomie zu stärken und Armut zu lindern.

Die Initiative fördert Integration und Teilhabe und vermittelt Zusammenhänge über die Entstehung unserer Nahrungsmittel, verbessert die Ernährung der Bewohnerschaft durch frische Lebensmittel und beeinflusst die CO2-Bilanz der Nahrungsmittelproduktion positiv.

Die Städtebauförderung finanziert den Aufbau der Gärtnerei und die anfänglichen Betriebskosten von Februar 2018 bis Januar 2022. Die Stadt Dortmund stellt dafür auch ein Grundstück zur Verfügung, das bislang für die südliche Anbindung des Rembergs an die B 236 freigehalten wird – zunächst für zehn Jahre.

„Querbeet Hörde“ hat verschiedene Projektbausteine

Das Projekt „Querbeet sozial“ entstand innerhalb des Stadterneuerungsprojekts „Querbeet Hörde“, das verschiedenste Formen der urbanen Produktion von Lebensmitteln versuchte und umsetzte. Unter anderem entstanden dabei die 30 Hochbeete auf den Straßen im Hörder Zentrum und der Gemeinschaftsgarten Schallacker im ehemaligen Freibad gleichen Namens.

Der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Dortmund finanzieren den Aufbau der Stadtteilgärtnerei gemeinsam. Die PHOENIX Flächen und Hörde sollen zusammenwachsen und sich gemeinsam entwickeln. Das Projekt ist Teil des Stadterneuerungsprogramms „Soziale Stadt – Stadtumbau Hörde“.

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