In dem Vergleich, den das Land NRW und der Verein Deutsche Umwelthilfe mit Beteiligung der Stadt Dortmund vor dem Verwaltungsgericht in Münster geschlossen haben, ist die Umweltspur auf der Brackeler Straße eine von mehreren Maßnahmen, die die Stadt Dortmund kurzfristig umsetzen will. Laut Umweltdezernent Ludger Wilde befinde sich die Stadtverwaltung gerade in der Endphase der Vorbereitung. Wenn das Wetter mitspielt, sollen bereits in der kommenden Woche die Neumarkierungen für die Umweltspur aufgebracht werden. Spätestens in der dritten März-Woche sollen die Hinweisschilder zur Temporeduzierung folgen.
Freie Fahrt für Elektrofahrzeuge, Linienbusse und Radfahrer*innen auf der Umweltspur
Die Umweltspur ist eine Maßnahme aus dem Katalog für saubere Luft, die in Dortmund zum Gesundheitsschutz für die Anwohner*innen umgesetzt wird. Denn darum geht es: gesunde Wohn- und Lebensverhältnisse an der Brackeler Straße zu erreichen.
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Auf der Umweltspur haben Elektrofahrzeuge, Linienbusse und Radfahrer freie Fahrt. Alle anderen teilen sich die zweite Fahrspur. „Die Stadt will die Stickoxidwerte reduzieren. Das wird erreicht, wenn weniger Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren auf der Brackeler Straße unterwegs sind“, sagt Ludger Wilde, der Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen. „Wer mit Elektrofahrzeugen, dem Rad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, soll den Vorteil der Umweltspur spüren.“
Damit die neue Aufteilung des Verkehrs möglich ist, wird eine Linksabbiegerspur auf der Brackeler Straße aufgegeben. Bisher konnten Autofahrer*innen stadteinwärts auf „Im Spähenfelde“ separat abbiegen. Linksabbiegen und Geradeausfahren läuft künftig über nur noch eine gemeinsame Spur. In dieser Zeit signalisiert die Ampel dem Gegenverkehr rot.
Anwohner*innen Lünener Straße und vom „Im Spähenfelde“ dürfen Spur zum Abbiegen nutzen
Der Verkehr in Gegenrichtung (stadtauswärts) vom Borsigplatz bis „Im Spähenfelde“ wird auf diesem Abschnitt bis etwa 70 Meter vor dem Knotenpunkt auf eine Fahrspur reduziert. Anlieger*innen der Lünener Straße und von „Im Spähenfelde“ dürfen jeweils kurz vor ihrer Einmündung die Umweltspur mitbenutzen, um abbiegen zu können. Kurz vor dem Abbiegen ist ihnen ein Einfädeln auf die Umweltspur gestattet.
Die ersten Vorarbeiten starten schon in der kommenden Woche. Als erstes werden insgesamt sieben neue Hinweisschilder für den Verkehr aufgestellt. Dazu werden an den konkreten Standorten zunächst Betonfundamente für die Schilder gegossen. Die fertigen Schilder werden anfangs noch mit aufgeklebten Kreuzen versehen, sie bekommen ihre Gültigkeit erst, wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind.
Für die neuen Markierungen auf der Fahrbahn müssen zunächst die alten entfernt werden. Dazu wird die vorhandene Markierung mittels Feinfräse oberflächlich abgetragen. Dieser Vorgang wird einen Arbeitstag in Anspruch nehmen. Die neue Farbschicht kann im Anschluss nur bei trockenem Wetter aufgetragen werden.
Verkehrsbeeinträchtigungen im Zuge der Baumaßnahmen zu erwarten
Dafür sind insgesamt vier bis fünf Tage vorgesehen. Während dieser Arbeiten muss der Verkehr einspurig am Geschehen vorbei geführt werden – zunächst auf der linken Spur, danach auf der rechten. Stadtauswärts ist im Zuge des Bauablaufs ebenfalls mit Beeinträchtigungen für den Verkehrsablauf zu rechnen, denn auch dort muss durch den Entfall einer Fahrspur ummarkiert werden.
Wenn es nicht zu wetterbedingten Verzögerungen kommt, können Tempolimit und Umweltspur Mitte März in Kraft treten. Damit es nach der Neuregelung auf der Hauptverkehrsspur Richtung Borsigplatz nicht zu Auffahrunfällen in Stausituationen während der Hauptverkehrszeiten kommt, wird die Geschwindigkeit schon frühzeitig reduziert.
Die Reduzierung auf Tempo 90 findet in Höhe des Knoten Brackeler Straße / B236 (noch bevor der Verkehr unter die B236 fährt) statt. Am Ende des Beschleunigungsstreifens (Abfahrt B236 Richtung Borsigplatz) wird direkt Tempo 70 angezeigt. Kurz vor dem Amazon-Logistikzentrum an der Kaltbandstraße wird dann Tempo 50 gelten – später dann (kurz vor der Kreuzung „Im Spähenfelde“) Tempo 30.
Sobald die Umweltspur im Verkehr ihre Gültigkeit erhält, finden Kontrollen statt. Gleich vom ersten Tag an wird die Dortmunder Polizei die Einhaltung der neuen Regeln überwachen. Mit Großplakaten auf der Brackeler Straße macht die Stadt Dortmund zusätzlich auf die neue Umweltspur aufmerksam.
Großflächenplakate an der Brackeler Straße kündigen Umweltspur an
Die Plakate werben um Verständnis für diese Maßnahme und sollen Autofahrer*innen ermutigen auf alternative Verkehrsmittel umzusteigen, damit sie selbst von der neuen Umweltspur Gebrauch machen können. Wo sonst Wahlwerbung zu sehen ist, weisen die „Wesselmänner“ (so der Name dieser Werbetafeln) nun auf die Umweltspur hin. Die Stadt hofft, mit dieser Aktion die Autofahrer*innen für die Luftreinhaltung zu sensibilisieren.
Nach Aussagen von Michael Leischner, Abteilungsleiter für Klima, Luft und Lärm im Umweltamt der Stadt, sollten die Autofahrer*innen die „Brackeler Straße“ meiden, um größere Staus zu verhindern: „Am liebsten wäre uns, wenn die Autofahrer entweder die „Brackeler Straße“ weiträumig umfahren oder noch besser, ganz auf das Auto verzichten und stattdessen mit umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln wie Bus, Bahn oder Fahrrad in die Innenstadt kommen würden.“
Autofahrer*innen mit Verbrennungsmotor, die den Weg Richtung Innenstadt nehmen, sollten prüfen, ob andere Wege für sie nicht günstiger sind. Ein Durchfahrverbot für LKW auf der Brackeler Straße besteht bereits. Die Anlage zur Überwachung des LKW-Verbots und der Geschwindigkeit ist schon in Betrieb.
Weitere Informationen:
- Der Wert für Stickstoffdioxid an der Messstelle Brackeler Straße lag im Jahresdurchschnitt 2019 über dem Grenzwert (40 Mikrogramm pro Kubikmeter Außenluft) für NO2.
- Von den Maßnahmen an der Brackeler Straße verspricht sich die Stadt Dortmund insgesamt eine Verkehrsreduzierung von bis zu 20 Prozent in diesem Bereich im Vergleich zu heute. Die Stadt geht davon aus, dass dann auch der Grenzwerte im Jahresmittel eingehalten wird.
- Das Monitoring aller Maßnahmen ist für alle Dortmunder*innen jederzeit online einsehbar unter www.saubereluft.dortmund.de – dort ist ebenfalls der Originaltext des Vergleichs eingestellt.
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Reader Comments
Andreas
Habe einen Brief von der Stadt erhalten, soll 15€ bezahlen weil ich mit meinem Auto auf dieser Umweltspur gefahren bin. Was ich nicht verstehe ist, bin mit meinen Hybriden (Benzin/Elektro) dort gefahren und verstand erst nicht was das soll. Später habe ich dann erfahren das diese Bevorzugung nur für Autos mit einem E-Kennzeichen gelten. Natürlich wird darauf niergendwo hingewiesen, „Nur mit E-Kennzeichen“ Schildchen wäre schon wirklich hilfreich gewesen.
Da kauft man sich extra einen Hybriden um die Umwelt zu schonen, zahlt etwas mehr und dann sowas. Anfangs haben die doch die Hybriden ebenfalls gelobt und jetzt ist man nur im „Club“ wenn man sich die mit dem E-Kennzeichen holt die für die meisten unbezahlbar sind. Eine Sauerei ist das!
Norbert
Verantwortung trägt hier die Bundesregierung, die es geschafft hat, zwei Kategorien zu schaffen.
Mehr auch in http://vzkat.de/2018/Elektrofahrzeuge/Elektrofahrzeuge-Ladestationen.htm