Ausgezeichneter Klimaschutz in Dortmund

„UmsteiGERN-Kampagne“ punktet beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2021“

Das Dortmunder Gewinner:innenteam mit OB Thomas Westphal und weiteren Gratulant:innen bei der Preisverleihung in Berlin. Foto: Peter Himsel/Difu

Das Bundesumweltministerium und das Deutsche Institut für Urbanistik haben die Stadt Dortmund für die „UmsteiGERN-Kampagne“ des Förderprojektes Emissionsfreie Innenstadt als „Klimaaktive Kommune 2021“ ausgezeichnet. In der Begründung heißt es: „Die Auszeichnung wurde für das Projekt „UmsteiGERN-Kampagne für eine emissionsfreie Innenstadt“ vergeben, mit dem die Stadt Dortmund ihre Bürger*innen durch verschiedene Aktionen tatkräftig dabei unterstützt, klimafreundlich in Dortmund unterwegs zu sein, also zum Beispiel Busse und Bahnen zu nutzen, aufs Fahrrad zu steigen oder einfach zu Fuß zu gehen.“

25.000 Euro für „UmsteiGERN“-Bekenner*innen in Dortmund

Ausgeschrieben wird der bundesweite Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik.

Jugendliche Hockeyspielerinnen machen sich im Rahmen der Kampagne fürs Radfahren stark. Archivfoto: Roland Gorecki/Dortmund-Agentur

Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Der Gewinn ist mit 25.000 Euro Preisgeld dotiert, das wieder in Klimaprojekte zu investieren ist.

Oberbürgermeister Thomas Westphal freute sich bei der Preisverleihung in Berlin über die Auszeichnung und kündigte an, dass die Stadt Dortmund das Preisgeld an klimaaktive Botschafter*innen und Bekenner*innen der „UmsteiGERN-Kampagne“ weitergeben will.

„Mit dem Preisgeld können wir einigen Haushalten einen Zuschuss zum Kauf eines Lastenrades geben, die im Rahmen unserer Aktion Lappenlos eine Woche auf das Auto verzichten, um autofreie Mobilität auszuprobieren. Damit erhoffen wir uns zusätzlichen Schub für die klimafreundliche Mobilität und die Verkehrswende in Dortmund“, so Westphal.

Über die Bewerbung und die Förderbedingungen informiert die Stadt Dortmund in den nächsten Wochen in einer eigenen Medieninformation sowie auf den Projektwebsites (Links im Anhang des Artikels. Dort finden Sie auch ein kurzes Video zur Dortmunder Kampagne).

Erster Schritt: Motivieren mit Botschafter*innen für die Mobiltätswende

Ohne Führerschein mobil: UmsteiGERN-Botschafterin Sebina motiviert zum Zufußgehen

Archivfoto: Roland Gorecki/Stadt Dortmund

Unter dem Slogan „UmsteiGERN. Du steigst um. Dortmund kommt weiter.“ rückt die Stadt das Thema klimafreundliche Mobilität in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Um viele Menschen zu erreichen, geht sie in drei Schritten vor: Motivieren – Mobilisieren – Bestätigen.

Zunächst geht es ums Motivieren: Um Nachbar:innen, Mitschüler:innen, Kolleg:innen und Bekannte zu einer Verhaltensänderung zu bewegen, teilen authentische Dortmunder „Botschafter:innen“ öffentlich ihre persönlichen Geschichten und Erfahrungen, wie sie klimafreundlich unterwegs sind – auf Plakaten, Postkarten, im Radio, auf Twitter, Facebook, Youtube sowie auf der Projektwebsite.

Die Projektwebsite bietet neben praktischen Tipps für den Verzicht auf das Auto auch einen Blog zur Mobilitätswende sowie ein Sammelalbum, in dem sich schon zahlreiche Dortmunder*innen zur UmsteiGERN-Kampagne bekennen.

Zweiter Schritt: Mobilisieren mit Aktionen wie „Lappenlos“

Auf der Kampagnenseite gibt es einen Blog mit den Geschichten und Erlebnissen der Testfamilien. Foto: Web-Screenshot

Der zweite Schritt der Kampagne lautet „Mobilisieren“. Dazu schafft die Stadt gezielt Anreize zum UmsteiGERN, z.B. durch Aktionen zum Thema Mobilitätsmanagement an Schulen und in Betrieben oder für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen.

Bei der Europäischen Mobilitätswoche trafen tägliche Aktionen zur klimafreundlichen Mobilität wie eine Erlebnistour für Verkehrssicherheit und Mobilität, die Präsentation von E-Fahrzeugen aus dem städtischen Fuhrpark, ein Fotoshooting und das digitale Diskussionsangebot „Klimafreundliche Mobilität für alle, was bedeutet das für Dortmund?“ auf große Resonanz.

Wie es sich ohne Auto in der Stadt leben lässt, zeigt die Aktion Lappenlos. Aus zahlreichen Bewerbungen wählte die Stadt Haushalte aus, die ihr Auto eine Woche gegen ein elektrisch angetriebenes Lastenrad und kostenlose ÖPNV-Tickets eingetauscht haben. Ihre Erlebnisse haben die Testfamilien auf der Kampagnenwebsite gebloggt.

Dritter Schritt: Bestätigen mit FestiWall im Sommer nächsten Jahres

Lastenräder werden stark nachgefragt. Archivfoto: Stadt Dortmund

Die Nachfrage v.a. nach dem Lastenrad war so groß, dass das Preisgeld für die Auszeichnung als Klimaaktive Kommune für eine Lastenradförderung genutzt werden soll.

So profitieren sowohl die Teilnehmer*innen der Aktion Lappenlos als auch das Klima dauerhaft von der UmsteiGERN-Kampagne und der Auszeichnung.

Als Dankeschön ist zum Ende des Projektzeitraums am 12. Juni 2022 ein ganztägiges FestiWall mit Sperrungen des Verkehrsrings um die City für den motorisierten Verkehr geplant: Im Rahmen der Großveranstaltung mit Tischspur und Mobilitätsspur sollen die Potenziale des Wallrings und des umgebauten Radwalls erlebbar werden.

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Weitere Informationen:

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Projektwebsites

Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“

Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ wird seit 2009 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ausgelobt. In diesem Jahr wurden insgesamt 81 Beiträge in vier unterschiedlichen Kategorien eingereicht.

Die Stadt Dortmund hat sich mit  der UmsteiGERN-Kampagne für eine emissionsfreie Innenstadt in der Kategorie „Klimaaktivitäten zum Mitmachen“ beworben. In dieser Kategorie gab es 36 Bewerbungen, aus denen drei Gewinnerprojekte ausgewählt wurden.

Weitere Informationen zum Wettbewerb und zum ausgezeichneten Projekt unter: www.klimaschutz.de/wettbewerb2021

EU-Förderprojekt Emissionsfreie Innenstadt

Die UmsteiGERN-Kampagne ist eine von 16 Maßnahmen des Förderprojektes Emissionsfreie Innenstadt. Die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen unterstützen das Förderprojekt Emissionsfreie Innenstadt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Reaktionen

  1. Fabian

    Weil die eine Marketingkampagne machen, gibts nen Klimapreis? Muss man nicht verstehen. Die Stadt Dortmund sollte mal wirklich was für die Zukunft tun und nicht alles zu betonieren an den Westfalenhallen.

  2. Frank S.

    Das Preisgeld beträgt 25.000 Euro.
    Die Kosten für das reine Marketing von „Umsteigern“ betragen rund 1.000.000 Euro.
    Das hat die Stadt auf Anfrage mitgeteilt.

    Das Schlimmste:
    Es gibt leider hauptsächlich VERZÖGERUNGEN bei der Mobilitätswende in Dortmund.
    Das, was realisiert wird, ist viel zu WENIG.

  3. Kostenloser Fahrradcheck an Radwall und Fahrradstraße – Servicetag Radwall am Freitag, 25. März (PM)

    Rechtzeitig zum Start in die Fahrradsaison belohnt das Projektteam Emissionsfreie Innenstadt am Freitag, 25. März, von 10 bis 17 Uhr, Radfahrer*innen mit einem kostenlosen Fahrradcheck am Radwall im Kreuzungsbereich Ostwall/Ecke Arndtstraße.

    „Mit dem Servicetag Radwall belohnen wir Radfahrer*innen, die bereits die Fahrradstraßen Arndtstraße und Lange Reihe sowie die fertigen Bauabschnitte des Radwalls befahren“, lädt Stadtrat Ludger Wilde, Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen, zum kostenlosen Fahrradcheck ein.

    Licht, Bremsen, Räder und andere Fahrradteile im Check

    Im UmsteiGERN-Kampagnenzelt an der Kreuzung Ostwall/Arndtstraße macht fachkundiges Personal am Freitag, 25. März, in der Zeit von 10 bis 17 Uhr, einen Licht-, und Bremsencheck, prüft Antrieb, Steuerung, Sattel, Rahmen und Federung sowie Räder und Anbauteile wie Gepäckträger, Fahrradständer, Schutzbleche und Kindersitz. Die Ergebnisse des Fahrradchecks werden in einem Protokollbogen dokumentiert. Diese dienen als Orientierung zum Zustand des Fahrrades. Der Fahrradcheck ersetzt allerdings keine Inspektion und damit die Wartung durch einen Handwerksbetrieb.

    „Wer zum Fahrradcheck kommt, kann die in wenigen Metern angrenzende Arndtstraße als Fahrradstraße befahren sowie den fertiggestellten Bauabschnitt des Radwalls von der Arndtstraße über die Kaiserstraße zum Brüderweg“, motiviert Tiefbauamtsleiterin Sylvia Uehlendahl. Über die Fahrradstraßen Arndtstraße und Lange Reihe kann die City aus östlicher Richtung besser mit dem Fahrrad erreicht werden. Auf dem fertiggestellten Abschnitt des Radwalls zwischen Arndtstraße und Brüderweg wird der Radverkehr auf der in naher Zukunft zur Fahrradstraße umgestalteten Nebenfahrbahn des Walls geführt.

  4. Bebbi

    Als Belohnung dafür, dass man dafür sorgt, dass die Maßnahmen angenommen werden gibt es einen Fahrradcheck und dafür darf man als Belohnung die Fahrradstraße nutzen, wofür man als …

    Nein. die City kann nicht besser erreicht werden, da der mehr als unattraktive und unübersichtliche Abschnitt bei der Franziskanerkirche so schlecht ist wie bisher. Für „Anfänger“, die bisher nicht gefahren sind und mutmaßlich Zielgruppe von den Maßnahmen sind bleibt das Loch und damit kann man der Zielgruppe nur abraten, die Verbindung zu nutzen.

    Was sagt eigentlich Rybicki dazu? Beim Stadtplanungsamt ist es Chefsache, beim Tiefbauamt ist es wohl keine Chefsache.

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