Die Nachfolge von Hubert Jung als Verkehrsvorstand der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) ist geklärt: In einer Sondersitzung am Dienstag (19. April 2022), hat sich der Aufsichtsrat bei nur einer Enthaltung mit großer Mehrheit für Ulrich Jaeger ausgesprochen. Zur Bestätigung geht die Entscheidung im Mai in den Rat der Stadt Dortmund. Läuft alles nach Fahrplan, wird Jaeger sein Büro an der Deggingstraße am 1. November 2022 beziehen. Hubert Jung (67), der das Verkehrsressort seit 2003 führt, wird mit Auslaufen seines Vertrages zum Jahresende ausscheiden.
Sein bisheriger Arbeitgeber ist auch als Konzern aufgestellt
Seine Umzugskartons könnte Ulrich Jaeger fast zu Fuß nach Dortmund tragen. Gerade 32,5 Kilometer Luftlinie liegen zwischen der Hauptverwaltung von DSW21 und der Bromberger Straße in Wuppertal. Dort haben die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) ihren Sitz – und bei denen ist der Wirtschaftsingenieur seit Februar 2010 Geschäftsführer der Verkehrssparte WSW mobil.
„Mit Ulrich Jaeger haben wir einen ausgewiesenen Verkehrsexperten für die Nachfolge von Hubert Jung gewinnen können. Er bringt die Erfahrung aus mehr als zwei Jahrzehnten in der Branche mit, ist bestens vernetzt und außerdem geübt in der Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung“, sagt Guntram Pehlke, Vorstandsvorsitzender von DSW21. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und sind überzeugt, dass Ulrich Jaeger die großen Herausforderungen, die die Mobilitätswende in Dortmund bereithält, entschlossen und konsequent anpacken wird.“
Dass die Wuppertaler Stadtwerke – wie DSW21 – als Konzern aufgestellt sind und neben dem ÖPNV auch die Sparten Energie und Wasser unter ihrem Dach haben, hat bei der Auswahl gewiss auch eine Rolle gespielt.
Ulrich Jaeger, Jahrgang 1968, stammt aus dem Badischen. Nach dem Studium in Berlin ging er 1996 zur Deutschen Bahn, bei der er – nach Zwischenstationen bei einer Unternehmensberatung und einem Internetportal – schließlich als Geschäftsführer für die Bahnbusgesellschaften in NRW tätig war. Zusätzlich zu seiner aktuellen Tätigkeit als Geschäftsführer bei den Wuppertaler Stadtwerken ist er Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).
Bettina Brennenstuhl soll Hafen-Chefin werden, Dr. Rainer Wallmann EDG-Chef
Der Entscheidung im DSW21-Aufsichtsrat war nach eigene Aussage „ein abgestimmtes und transparentes Auswahlverfahren vorangegangen, auf das sich die drei großen Fraktionen im Dortmunder Rat verständigt und das sie gemeinsam intensiv begleitet hatten“. Das Vorschlagsrecht für die Position des Verkehrsvorstandes bei DSW21 hatte die CDU.
Es ist eine von drei Top-Personalien im Stadtwerke-Kosmos, für die jetzt die Weichen gestellt wurden: Für die Dortmunder Hafen AG hat die SPD Bettina Brennenstuhl, Erste Beigeordnete und Kämmerin der Stadt Lünen, als Nachfolgerin des im Sommer ausscheidenden Vorstandes Uwe Büscher vorgeschlagen. Der Aufsichtsrat tagt dazu am 26. April.
Und bei der Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) hat der Aufsichtsrat bereits in der vergangenen Woche auf Vorschlag der Grünen Dr. Rainer Wallmann, Erster Beigeordneter und Umweltdezernent des Werra-Meißner-Kreises, zum neuen Sprecher der dreiköpfigen Geschäftsführung gewählt.