Von Maike Velden
Seit zehn Jahren gibt es die Aktion „Stadtradeln“, bei der engagierte Teams sich auf Rädern für die Umwelt einsetzen. 550 Kommunen machen mit. Dortmund fehlt erneut – sehr zum Leidwesen der Grünen. 2014 nahm die Stadt an der Kampagne des Klima-Bündnis, einem Netzwerk von Städten, Gemeinden und Landkreisen das erste und bisher einzige Mal teil.
Trotz großem Erfolg 2014 bleibt die Dortmunder Teilnahme aus
In der Kampagne Stadtradeln engagieren sich bisher über 1.700 Mitglieder in 26 Ländern Europas für den Klimaschutz sowie die Radverkehrsförderung. Dabei sollen die Kommunen mit einem verhältnismäßig geringem Aufwand für nachhaltige Mobilität unterstützt werden und werben.
„52 Teams hatten sich in Dortmund zusammengefunden, die allein durch Radfahren über 12.000 kg CO2 in drei Wochen eingespart haben. Auch die Grünen-Ratsfraktion war mit einem 14-köpfigen Team dabei“, sagt Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin der Dortmunder Grünen.
Handlungsbedarf im Radverkehr: Schlechte Noten für Dortmund
Obwohl die Stadt Dortmund seit 2007 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte ist, war sie nur im Jahr 2014 Teilnehmerin der Kampagne. Offenbar scheut man – anders als bei anderen Vorhaben – den organisatorischen Aufwand, bedauert Ingrid Reuter.
FahrradfahrerInnen beurteilen die Stadt Dortmund beim ADFC-Klimatest 2017, bei dem es um das Fahrradklima der Stadt geht, mit der Note 4,1.
„Damit wurde der Stadt zum wiederholten Mal bescheinigt, dass es in Dortmund vor allem in puncto Radverkehr noch großen Handlungsbedarf gibt“, gibt Ingrid Reuter zu bedenken.
Negativ wurde vor allem die seltenen Falschparkerkontrollen auf Radwegen sowie die schmalen Radwege bewertet.
Planungen wie den Masterplan Mobilität oder die Einrichtung des Beirats Nahmobilität deuten Veränderungen an.
„Es werden immer Dinge angestoßen, doch bei der Mehrheit im Rat fehlt der politische Wille“, lautet Reuters Statement.
Grüne Kritik: In Dortmund mangelt es an innovativen Konzepten
An Ampelphasen für RadfahrerInnen oder Autospuren in Radspuren zu wandeln sei gar nicht zu denken. Reuter ist der Meinung, dass eine Reduzierung des Autoverkehrs notwendig sei und mutige, innovative Konzepte gebraucht werden, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren.
„Eine nachhaltige Verkehrswende ist aber vor allem auch klimapolitisch notwendig. Wenn die Stadt in dem Bereich wirklich etwas verändern will, muss sie jede Chance nutzen, für nachhaltige Mobilität zu werben. Die Teilnahme am Stadtradeln gehört dazu.“
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