Trotz großem Spendenleck zieht die Stiftung Kinderglück ihr Schulranzen-Projekt in Dortmund auch 2020 durch

Auch 2020 soll kein Kind ohne eigenen Schulranzen eingeschult werden. Fotos (2): Stiftung Kinderglück e.V./Archiv

Die Coronapandemie betrifft alle Lebensbereiche und somit auch den sozialen. Die Stiftung Kinderglück bietet der weltweiten Krise trotz massiver Einschränkungen die Stirn, um so viele Projekte wie möglich, zugunsten von kranken und von Kinderarmut betroffenen Kindern und Jugendlichen, zu realisieren. Eines davon ist das Kinderglück-Schulranzenprojekt 2020, das unter erschwerten Bedingungen auf Hochtouren läuft. 

Spendenleck von 25.000 Euro für Schulranzenprojekt durch Coronakrise

Trotz Spendenleck setzt die Stiftung ihr Engagement fort. Foto: Stephan Schuetze/Archiv

Die Stiftung erhält 2020 rund 2.100 berechtigte Anträge von Kindergärten, Jugendämtern, Grundschulen sowie Betreuungseinrichtungen freier Träger für ein Schulranzenset. Im Vergleich zum Jahr 2019 bedeutet das eine Steigerung von 1.800 auf 2.100 Anträge. Die Tornister werden am 4. Juni 2020 von Ehrenamtlichen in der Kinderglück-Halle gegenüber des Dortmunder Flughafens an die Mitarbeiter*innen der genannten Institutionen ausgegeben.  ___STEADY_PAYWALL___

Der Ablauf erfolgt unter Berücksichtigung strenger Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln. Insgesamt benötigt die Stiftung für das Schulranzenprojekt 2020 rund 126.000 Euro (ein Ranzenset inkl. Etui und Turnbeutel kostet im Schnitt den stark vergünstigten Kinderglück-Preis von 60 Euro). Aufgrund der Coronakrise sind die Spendeneinnahmen massiv eingebrochen, sodass aktuell Spenden in Höhe von 25.000 Euro fehlen. 

„Wir haben unsere Spendeneinnahmen sehr genau im Blick und planen Projekte so, dass sie realistisch sind. Erfahrungsgemäß erhalten wir im Vorfeld des Schulranzenprojektes zusätzliche Spenden. Durch die Coronakrise fehlen diese, sodass wir ein Spendenleck von rund 25.000 Euro allein für das Schulranzenprojekt verzeichnen“, so Kinderglück-Gründer Bernd Krispin. 

Weitere Projekte müssen leider drastisch zurückgefahren werden

Ein weiteres tolles Projektier Stiftung: Ein Fahrrad für jedes Kind in der Nordstadt. Foto: Peter Gräber/Archiv

Es sei allzu verständlich, dass Privatleute wie auch Unternehmen, die aufgrund der Krise selbst in Schieflage geraten sind, sich aktuell zurückhaltend in Sachen Spenden zeigen würden.

Der Verein verstehe das voll und ganz. Gleichzeitig müsste man jedoch leider beobachten dass die Kinderarmut aufgrund der Pandemie steigt. „Die Kinder sind auf den Straßen nicht sichtbar, jedoch ihre Situation verschlechtert sich täglich hinter verschlossenen Türen“, so Krispin weiter.

Kinderarmut bedeutet, dass es am Notwendigsten fehlt wie beispielsweise an Schulranzen. Kinder aus sozial schwachen Familien erleben ihren ersten Kontakt mit dem Schulsystem oft als stigmatisierend. Anders als andere Erstklässler*innen stehen sie am Tag der Einschulung mit einer Plastiktüte oder einem Stoffbeutel anstatt eines Ranzens vorm Schulportal. 

Bernd Krispin geht davon aus, „dass sich die Spendensituation für unsere Stiftung wie auch anderer gemeinnütziger Institutionen im Laufe des Jahres nicht erheblich verbessert und die Auswirkungen bis weit in das Jahr 2021 spürbar sind“. Konkret bedeute das, dass Projekte drastisch zurückgefahren und dementsprechend weniger Kinder erreicht würden.

Finanzielle Unterstützung statt nutzloser Symbolik gefragt

Bernd Krispin ist der Gründer der Stiftung.

Es sei an der Zeit von politischer Seite zu erkennen, dass ohne Vereine und Stiftungen im sozialen Bereich viel weniger bewegt werden würde. „Symbolisches Geklatsche ist nett, nützt den Kindern und uns aktuell allerdings nichts. Finanzielle Unterstützung ist notwendig, um das caritative ehrenamtliche System, auf das Deutschland so dringend angewiesen ist, aufrecht zu erhalten.“ 

Das Kinderglück-Schulranzenprojekt startete 2008 mit der Anfrage eines Schulranzens für einen Dortmunder Erstklässler. Seit einigen Jahren ist es das größte spendenbasierte Projekt dieser Art in Deutschland. Zu Beginn des Jahres werden alle kooperierenden Einrichtungen darüber informiert, dass sie Ranzenanträge stellen können. Die Einrichtungen prüfen die Bedürftigkeit der Kinder nach vorgegebenen Kriterien der Stiftung. 

Die genehmigten Tornister werden vor den Sommerferien an einem zentralen Verteiltag von Ehrenamtlichen in der Kinderglück-Halle gegenüber des Dortmunder Flughafens an die Antragssteller*innen verteilt. Die Kinder wissen nicht, dass es sich um eine Spende handelt. Aufgrund dessen gibt es keine Bilder von beschenkten Erstklässler*innen. Die Stiftung wünscht, dass die Kinder ihren ersten Schultag völlig unbeschwert erleben. 

Die Stiftung Kinderglück freut sich über Ihre Unterstützung:

Spendenkonto
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IBAN DE81 4405 0199 0001 1182 42
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