Transformation PHOENIX – eine neue Stadtlandschaft in Hörde: Deutscher Städtebaupreis 2018 geht nach Dortmund

Über den Sky-Walk in die Überreste vom alten Hochofen auf Phoenix-West. Foto: Joachim vom Brocke
Über den Sky-Walk in die Überreste vom alten Hochofen auf Phoenix-West. Foto: Joachim vom Brocke

Das Projekt „PHOENIX – Eine neue Stadtlandschaft in Dortmund“ hat den Deutschen Städtebaupreis 2018 erhalten. Die Freude über diese besondere Auszeichnung war und ist- nicht nur im Rathaus – riesengroß. Eine Stadtdelegation mit OB Ullrich Sierau, Amtsvorgänger Dr. Gerhard Langemeyer und Planungsdezernent Ludger Wilde waren nach Mainz eingeladen. Die Preisverleihung des Deutschen Städtebaupreises 2018 fans nach Oscar-Prinzip statt. Es war spannend: Belobigung? Auszeichnung? Preis?

OB Sierau: „Die Arbeit an der Verbesserung unserer Standortvorteile trägt Früchte“

OB Ullrich Sierau, Amtsvorgänger Dr. Gerhard Langemeyer und Planungsdezernent Ludger Wilde (von rechts) freuen sich über den Preis.
OB Ullrich Sierau, Amtsvorgänger Dr. Gerhard Langemeyer und Planungsdezernent Ludger Wilde (von rechts) freuen sich über den Preis.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau ist besonders stolz auf diesen Meilenstein für den Stadtteil Hörde und für die gesamte Stadt: „Ein sehr wichtiges Stück urbaner Zukunftsgestaltung ist gelungen. Die Arbeit an der Verbesserung unserer Standortvorteile trägt Früchte und ist der Lohn jahrzehntelanger, intensiver Arbeit.“

„Ich bin mir sicher, dass alle Dortmunderinnen und Dortmunder heute und in den künftigen Generationen von der gesteigerten Attraktivität dieses Bereichs unserer vielfältigen Stadt auf unterschiedliche Weise profitieren werden“, so der OB.

Die Verleihung des Städtebaupreises 2018 zeigt die große Anerkennung auch in der Fachwelt. „Ich bedanke mich ganz herzlich bei der großen Zahl der Projektbeteiligten, für ihr Engagement und herausragendes Durchhaltevermögen. Nur so ist die Realisierung eines derartigen Projektes möglich. Der Preis ist Motivation für die Zukunft, weiterhin erfolgreich Städtebau zu betreiben. Wir sehen uns in der Verpflichtung, darauf zu achten, dass Baukultur und Qualität bewahrt bleiben“, betont Sierau.

Preis würdigt die Förderung einer zukunftsweisenden Planungs- und Stadtbaukultur 

Transformation Phoenix
Die Transformation auf Phoenix.

Seit fast 40 Jahren dient der Deutsche Städtebaupreis der Förderung einer zukunftsweisenden Planungs- und Stadtbaukultur. Er wird alle zwei Jahre von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) ausgelobt und von der Wüstenrot Stiftung gefördert.

Mit diesem Preis werden städtebauliche Projekte prämiert, die sich durch nachhaltige und innovative Beiträge zur Stadtbaukultur auszeichnen. Dabei sollen die Projekte den aktuellen Anforderungen an zeitgemäße Lebensformen ebenso Rechnung tragen wie den Herausforderungen an die Gestaltung des öffentlichen Raums, dem sparsamen Ressourcenverbrauch sowie den Verpflichtungen gegenüber der Orts- und Stadtbildpflege.

Bei der Auswahl der Projekte wird maßgeblich der Beitrag bewertet, den das eingereichte Projekt für die Verbesserung der stadträumlichen, der stadtfunktionalen sowie der architektonischen Qualität des Gebiets, vor allem auch zugunsten der dort wohnenden und arbeitenden Menschen erbringt.

PHOENIX war eines der größten Konversionsprojekte der jüngeren Vergangenheit in Dortmund

„Die 4. Welle“ heißt das Projekt, das einen Neubau durch den denkmalgeschützen Hochofen vorsieht.
„Die 4. Welle“ heißt das Projekt, das einen Neubau durch den denkmalgeschützen Hochofen auf Phoenix-West vorsieht.

PHOENIX! Der Dreiklang von Phoenix-West – Hörde-Zentrum – Phoenix-See gilt als beispielhaftes Projekt des Strukturwandels. Mit diesem Projekt hat sich die Stadt Dortmund im April 2018 um den Deutschen Städtebaupreis beworben.

Es handelt es sich um eines der größten Konversionsprojekte der jüngeren Vergangenheit in Dortmund, in der Metropole Ruhr und im Land NRW. Gemeint ist die städtebauliche Verwandlung der riesigen altindustriellen Flächen im Dortmunder Stadtteil Hörde.

Ihre industrielle Geschichte begann 1839 und endete 1998 mit der Stilllegung des Hochofens auf Phoenix West und 2001 mit der Stilllegung des Hüttenwerks auf Phoenix-Ost. Und heute sehen wir den Hochtechnologiepark auf Phoenix-West auf der Grundlage des städtebaulichen Konzeptes des Dortmunder Büros stege-partner.

Auf der östlichen Seite ist der See umgeben von einem Mix aus Wohn-, Freizeit- und Dienstleistungsnutzungen, welches auf der Grundlage des städtebaulichen Konzeptes von Norbert Kelzenberg aus dem Stadtplanungs- und Bauordnungsamt der Stadt Dortmund entwickelt wurde. Die gewaltige Konversion veränderte das Erscheinungsbild von Hörde mit dem wiederbelebten historischen Ortskern.

Eine neue Stadtlandschaft – orientiert an Maßstäben integrierter und nachhaltiger Entwicklung

Großer Bahnhof bei der Städtebaupreis-Verleihung in Mainz. Fotos (2): Stadt Dortmund
Großer Bahnhof bei der Städtebaupreis-Verleihung in Mainz. Fotos (2): Stadt Dortmund

„Mit dieser Konversion haben wir einen umfassenden Strukturwandel bewirkt. Ein neuer und attraktiver Kristallisationspunkt ist für die Stadtgesellschaft entstanden. Unsere planerischen Instrumente haben im Prozess ihre Wirkung entfaltet“, konstatiert Ludger Wilde, Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen.

„Eine neue Stadtlandschaft – orientiert an den Maßstäben integrierter und nachhaltiger Stadt- und Landschaftsentwicklung – ist mit den gemeinsamen Anstrengungen vieler Entwicklungspartner und dem Know-How aus unterschiedlichen Disziplinen realisiert“, so Wilde.

Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund schaut besonders auf den Zukunftsstandort Phoenix-West. „Auf den Flächen, auf denen einst das wirtschaftliche Fundament des Ruhrgebiets geschaffen wurde, ist es uns gelungen die Geschichte des Standortes zu bewahren und in direkter Nachbarschaft der atemberaubenden Industriekulisse neue Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen zu schaffen.

Die Bedeutung dieses Projektes erkannte die Jury nun mit Verleihung des Deutschen Städtebaupreises 2018 an.
Weitere Informationen: www.staedtebaupreis.de und www.dasl.de

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  1. Abstimmen für PHOENIX beim „Fotowettbewerb Städtebauförderung“ (PM)

    Den Deutschen Städtebaupreis hat die Stadt Dortmund mit dem Projekt “PHOENIX – Eine neue Stadtlandschaft in Dortmund” schon 2018 gewonnen. Bis zum 31. August 2023 ist das Projekt jetzt mit einem Drohnen-Foto beim Fotowettbewerb Städtebauförderung an den Start gegangen. Aufgenommen hat das Foto das Vermessungs- und Katasteramt.

    Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) hat den Fotowettbewerb „Städtebauförderung wirkt – für die Zukunft in Stadt und Land“ ausgelobt. Das beste Foto wird per Online-Voting ermittelt. Ein Videoteam besucht dann die Gewinner-Kommune und dokumentiert die Erfolge der Städtebauförderung vor Ort.

    Dazu sind alle Interessierten zur Abstimmung aufgerufen unter Fotowettbewerb 2023: Voting (tag-der-staedtebaufoerderung.de)

    Alle Dortmunder*innen sind herzlich eingeladen, bis zum 31. August 2023 für das PHOENIX-Foto zu stimmen und das Dortmunder Projekt bundesweit zu unterstützen und bekannt zu machen: Einfach unter der Stadt Dortmund abstimmen für das Foto PHOENIX – Eine neue Stadtlandschaft in Dortmund. Je mehr Menschen für das PHOENIX-Foto abstimmen, desto höher wird es platziert.

    Hintergrund Projekt PHOENIX:

    PHOENIX, der Dreiklang von PHOENIX West – Hörde Zentrum – PHOENIX See, bezeichnet die Transformation zweier großer Industrieareale, die westlich und östlich an den Kern des Dortmunder Stadtteils Hörde grenzen, in ein beliebtes Stadtquartier:

    • Die Entwicklung von PHOENIX West zu einem Standort für Zukunftstechnologien in einer neuen Parklandschaft, ergänzt um Freizeit- und Eventnutzungen im Umfeld denkmalgeschützter Industriebauten.

    • Die städtebauliche Aufwertung und ökonomische Stabilisierung von Hördes Zentrum mit historischem Baubestand als räumliche und funktionale Mitte des Stadtteils.

    • Die Entwicklung des Areals PHOENIX See zu einem Standort mit einer attraktiven Mischung aus Wirtschafts- und Freizeitflächen, zusammenhängenden Grün- und Parkfläche, modernen Wohnquartieren sowie dem See mit Freizeit- und Gastronomieangeboten als besondere Attraktion für Stadt und Region.

    Heute sind die drei Areale zu einem urbanen Raum für Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit verschmolzen.

  2. Infostelen zeigen Veränderungen in Hördes Zentrum – Erfolge des Stadtumbaus und historische Entwicklungen (PM)

    „Ach, so hat es hier mal ausgesehen?“ Solche Sätze könnten bald häufiger im Hörder Ortskern zu hören sein. Sechs Infostelen dokumentieren die Veränderungen seit 2008 im Rahmen des „Stadtumbaus Hörde“ und beleuchten auch größere geschichtliche Zusammenhänge.

    Historische Abbildungen und aktuelle Luftbilder ermöglichen Vergleiche zwischen der industriell geprägten Vergangenheit des Stadtteils und seiner Gegenwart. Ein Stadtplan auf den Stelen aus charakteristisch-rostigem Cortenstahl hilft zudem bei der Orientierung im Hörder Zentrum.

    Der Blick auf den Stadtumbau Hörde

    Mit dem Projekt „Stadtumbau Hörde“ hat die Stadtverwaltung seit 2008 viel in Hörde bewegt, damit sich der Ortskern gemeinsam mit den beiden früheren Industrieflächen PHOENIX West und PHOENIX See weiterentwickelt. So wurden etwa die Hörder Bahnhofstraße, die Hochofenstraße, Teile der Gildenstraße und der Hermannstraße und die Faßstraße umgestaltet, ebenso wie der Stadtgarten, die Hörder Brücke und der Friedrich-Ebert-Platz. An der II. Bickestraße wurde der Spielplatz neugestaltet, und bald sorgt die umgebaute Keltenstraße für eine attraktive Wegeverbindung zum PHOENIX See. Die Hörder City erhielt neues Mobiliar, und im Burgunderviertel werden demnächst zusätzliche Straßenbäume gepflanzt

    Die Effekte des Stadtumbaus werden auf den Infotafeln in Text und Bild verdeutlicht und in größere historische Zusammenhänge eingebettet. So geht es zum Beispiel um die Geschichte von Bier und Stahl in Hörde oder um die Vergangenheit des Friedrich-Ebert-Platzes als ehemaliger Rathausplatz.

    Die Konzeption der neuen Stelen hatte das Amt für Stadterneuerung übernommen, die Gestaltung das Vermessungs- und Katasteramt. Das Stadtarchiv steuerte historische Postkarten und geschichtliche Expertise bei. Aufgestellt hat die Stelen das Tiefbauamt.

    Die Standorte der Stelen

    Eine Stele findet sich an der Friedrich-Ebert-Straße, eine weitere an der Hörder Bahnhofstraße in Höhe des Stadtgartens nahe der Bushaltestelle. Drei Stelen stehen im neuen Verbindungsweg zwischen Alfred-Trappen-Straße und Faßstraße (Nagelschmiedegasse). Die sechste Stele wird in Kürze an der Keltenstraße aufgestellt.

    Die Infostelen sind Teil des Programms „Soziale Stadt – Stadtumbau Hörde“. Der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Dortmund finanzieren dieses Programm gemeinsam. Einige der auf den Stelen gewürdigten Maßnahmen wurden auch von der EU mitfinanziert, die den Stadtumbau Hörde bis 2014 gefördert hat.

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