In der Weihnachtszeit fällt die Konsumfreude vieler Menschen besonders großzügig aus. Was auf den Handel positive Auswirkungen hat, stellt für Umwelt und Klima ein Problem dar. „Jedes Jahr zu Weihnachten produzieren wir auch überdurchschnittlich viel Müll und verbrauchen sehr viel Energie“, sagt Philip Heldt, Experte für Umwelt und Ressourcenschutz der Verbraucherzentrale NRW. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, die Festtage etwas nachhaltiger zu gestalten und trotzdem schön zu feiern. Die folgenden Tipps der Verbraucherzentrale können dabei helfen.
Weihnachtsbaum und Dekoration
Früher war Lametta eine beliebte Dekoration. Das bleihaltige Stanniol-Lametta ist zwar nahezu vom Markt verschwunden, der Umwelt zu liebe sollte aber dennoch auf glitzernde Metallfäden oder Kunststofffiguren verzichtet werden. Die nachhaltigere Wahl sind Deko-Elemente aus Naturmaterialien wie Holz, Stroh, Stoff und Wolle.
Am besten ist es auch den Weihnachtsschmuck alle Jahre wieder hervorzuholen oder im Bekannten- und Familienkreis zu tauschen. Vielerorts gibt es in der Adventszeit zudem Basare, auf denen gebrauchte Deko verkauft und gekauft werden kann. So wird die Dekoration länger genutzt.
Ein geschmückter Baum ist für viele an Weihnachten unverzichtbar. Doch der festliche Auftritt von Tanne, Fichte und Kiefer ist kurz. Wer einen auch aus Umweltsicht möglichst „grünen“ Baum haben möchte, wählt einen aus zertifiziertem Anbau (EU-Biosiegel, Bioland, Naturland oder FSC) und aus der eigenen Region. Dann wurden die Bäume in Mischkulturen ohne synthetische Pestizide und Mineraldünger gezogen und haben keine weiten Transporte hinter sich. Die Organisation Robin Wood veröffentlicht jedes Jahr eine Liste mit Bezugsadressen.
Beleuchtung und Verpackung
LED-Lichterketten verbrauchen nur etwa ein Zehntel des Stroms, den Lichterketten mit Glüh- oder Halogenlämpchen benötigen. Auf batteriebetriebenen Lichterschmuck sollte möglichst ganz verzichtet werden. Denn die Batterien verursachen unnötig Müll und müssen aufwändig und fachgerecht recycelt werden.
Wer natürliches Kerzenlicht bevorzugt, sollte auf das RAL-Gütesiegel achten. Kerzen mit diesem Siegel wurden sorgfältiger gefertigt und brennen ruß- und raucharm. Abzuraten ist von Kerzen mit intensivem Duft oder mit Glitzer. Sie belasten beim Verbrennen die Raumluft.
Geschenkpapier, Folien, Kartons – jährlich entstehen in der Weihnachtszeit Millionen Tonnen an Verpackungsmüll. Mehrweg-Alternativen zum Geschenkpapier sind etwa vorhandene Tücher oder Stoffreste. Auch ein gekaufter oder selbst genähter Kissenbezug kann zum Einpacken dienen und anschließend weiter genutzt werden. Wenn es doch Geschenkpapier sein soll, dann am besten solches mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ aus 100 Prozent Altpapier. Es kann in der blauen Tonne entsorgt werden.
Mit regionalen, saisonalen oder bio Produkten wird auch das Festessen nachhaltiger
Beim Backen können fair gehandelte Zutaten, wie Zucker, Nüsse, Gewürze und Schokolade verwendet werden. Auch übriggebliebene Reste sollten nicht weggeworfen werden. Schmorgerichte und viele Beilagen lassen sich problemlos kühl lagern und am Tag darauf wieder aufwärmen oder zu neuen Gerichten verarbeiten.
Wer vor den Festtagen Platz im Tiefkühlschrank schafft, kann viele Speisen auch einfrieren. Und so mancher Gast freut sich, wenn er etwas mitnehmen kann. Fürs Mitgeben hat man am besten einige geeignete Gefäße parat.
Mehr Informationen:
- Weitere Tipps rund um ein nachhaltiges Weihnachtsfest gibt es unter: verbraucherzentrale.nrw/weihnachten.
- Auch der Ratgeber „Einfach nachhaltig“ der Verbraucherzentrale navigiert durch die alltäglichen Lebensbereiche. Er kann bestellt werden unter: verbraucherzentrale.nrw/shop.