Theaterfans können am Wochenende Premieren im Schauspielhaus und im Kinder- und Jugendtheater besuchen

Ann-Kathrin Hinz als Maulina, von der sie selbst sagt: „Das Besondere an Maulinas Geschichte für sich genommen ist für mich die fantastische Kraft der jungen Heldin. Sie ist trotz allen schlimmen Dingen, trotz allen Mauls so eine positive Wucht. Das hat mich sehr begeistert.“ Inszeniert wird das Stück von KJT-Direktor Andreas Gruhn. Fotos: Birgit Hupfeld

Theaterfans kommen am Wochenende voll auf ihre Kosten. Es stehen gleich zwei spannende Premieren auf dem Programm. Los geht’s morgen Abend, 14. Februar 2020, um 19 Uhr mit der Premiere von „Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt“ nach den preisgekrönten Kinderbüchern von Finn-Ole Heinrich und Dita Zipfel im Kinder- und Jugendtheater in der Sckellstraße. Am Samstag feiert dann der bildende Künstler Jonathan Meese Premiere mit einer Bühnenperformance im Schauspielhaus. Die Aufführung ist bereits ausverkauft und es besteht nur noch die Chance auf zurückgegebene Karten an der Abendkasse. Es gibt aber weitere Vorstellungstermine bis Mitte Mai.

„Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt“ im KJT für Kinder ab 10 Jahren

Proben zu „Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt“ .

Eigentlich heißt sie Paulina, genannt Paule. Aber „Maulina“ trifft es viel eher, denn die junge Protagonistin ist Meisterin im Maulen. Das ist aber nicht nur einfaches Rumgestänker, das ist eine Kunstform, eine Lebenseinstellung. Außerdem hat Maulina dazu auch allen Grund.

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Ihre Eltern haben sich getrennt und ihre Mutter zieht mit ihr in eine „Plastikwohnung“, wie sie es nennt. Hier fühlt sie sich überhaupt nicht wohl und setzt alles daran, so schnell wie möglich in ihr altes Haus, ihr „Königreich Mauldawien“, zurückzukehren. Zusammen mit ihren Freund*innen ist sie in geheimer Mission unterwegs und beschattet ihren Vater, den sie nur noch „den Mann“ nennt. 

Doch die Hoffnung, er werde sie und ihre Mutter nach kurzer Zeit vermissen, zerschlägt sich: er hat eine neue Freundin. Und als wäre das alles nicht schon Grund genug zum Maulen, offenbart ihre Mutter ihr, dass sie schwer krank ist. Doch Maulina findet mit Hilfe ihrer Freund*innen und auch ihres Opas immer neuen Mut, stellt sich allen schlechten Nachrichten und verliert nie ihren Optimismus, dass alles gut werden wird. 

Bühnenfassung nach preisgekrönten Kinderbüchern von Finn-Ole Heinrich und Dita Zipfel

Und genauso ist das wunderbare Bühnenstück „Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt“ von Finn-Ole Heinrich und Dita Zipfel nach den preisgekrönten Kinderbüchern aufgebaut. Die Zuschauer*innen leiden mit der jungen Heldin, weil jeder Hoffnungskeim, den sie sich aufbaut, sofort wieder durch eine schlechte Nachricht zunichte gemacht wird, aber sie lachen auch über den klugen Witz der Geschichte und die humorvollen Einlagen.

Die Inszenierung von KJT-Direktor Andreas Gruhn für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren ist temporeich, lustvoll und von ebendieser spielerischen Leichtigkeit, die die ernsteren Themen mit den komischen geschickt zu verknüpfen vermag. Das ganze Ensemble des Kinder- und Jugendtheaters steht auf der Bühne, Ann-Kathrin Hinz verkörpert Maulina, von der sie selbst sagt: „Das Besondere an Maulinas Geschichte für sich genommen ist für mich die fantastische Kraft der jungen Heldin. Sie ist trotz allen schlimmen Dingen, trotz allen Mauls so eine positive Wucht. Das hat mich sehr begeistert.“ 

Der Musiker Manuel Loos, der nach den Produktionen „Am Boden“ und „Das Reich der Tiere“ im Schauspielhaus jetzt zum ersten Mal am Kinder- und Jugendtheater arbeitet, steht als Live-Musiker mit auf der Bühne. Susanne Ellinghaus ist für die Ausstattung verantwortlich, Milena Noëmi Kowalski ist Dramaturgin der Produktion. 

Premiere am morgigen Freitag, 14. Februar 2020 um 19 Uhr im KJT

Wie meistens im KJT war auch diesmal bereits eine Klasse bei einer Probe zu Gast. Die Schüler*innen der Klasse 5b der Wilhelm-Busch-Realschule konnten sich gut in Maulina hineinversetzen. Und wie Maulina selbst wünschten sie sich, deren Eltern würden sich versöhnen und wieder gemeinsam im Haus, dem Königreich, leben. 

Aber ob das so kommt, erfährt die Klasse erst beim nächsten Besuch. Denn das Ende wurde bei der Probe nicht verraten. Das sehen alle erst bei der Premiere am kommenden Freitag, 14. Februar, um 19 Uhr, oder an den Folgeterminen (16., 17., 23. Februar sowie weitere Termine bis zum Spielzeitende). Karten für 7 Euro (ermäßigt für Kinder bis 14 Jahre: 5 Euro) gibt es an der Vorverkaufskasse im Kundencenter am Platz der Alten Synagoge, unter www.theaterdo.de und telefonisch unter 0231/50-27222. Die Vorstellungen finden im Kinder- und Jugendtheater Dortmund in der Sckellstraße 5 statt. 

Jonathan Meese präsentiert spektakuläre Bühnenperformance im Schauspiel Dortmund 

Proben zu „Lolita“ in Dortmund. Foto: 2020 © PHOTOGRAPHY JAN BAUER . NET COURTESY JONATHAN MEESE . COM

Jonathan Meese, bildender Künstler von Weltrang, probt derzeit für sein Theaterstück „Lolita (R)evolution (Rufschädigendst) – Ihr Alle seid die Lolita Eurer selbst!“ erstmals im Schauspiel Dortmund. Er entwickelt ein Kunst-Spektakel mit dem Ensemble und agiert dabei als Mitwirkender auf der Bühne, als Regisseur sowie als Bühnen- und Kostümbildner. 

In einer sich beständig verändernden Performance, die die Schauspieler flexibel betreten und verlassen können, nimmt Meese das weltberühmte Motiv zum Ausgangspunkt einer Auseinandersetzung mit dem Faszinosum Lolita, das für ihn für das übergeordnete Thema Verführung in allen seinen Facetten steht. 

Assoziationsstark überführt er die Figur in diesem Verständnis in seinen mythologischen Kosmos, in dem Meese, Dortmunder Ensemblemitglieder und bekannte Gäste viele Figuren verkörpern. Mit seinem durchgehend als Performance gestalteten Charakter löst der Abend die klassische zeitliche Struktur des Theaters auf: Statt sonst üblicher fester Absprachen und einer festen Erzählstruktur zählt bei „Lolita“ nur die Kraft des Moments.

Premiere am Samstag bereits ausverkauft – Ticketpreise von 9 bis 23 Euro

Proben zu „Lolita“ in Dortmund. Foto: 2020 © PHOTOGRAPHY JAN BAUER . NET COURTESY JONATHAN MEESE . COM

Alle Aufführungen sind vollkommen verschieden, da es kein gewöhnliches Repertoiretheaterkonzept gibt. Meese gibt als einzige Regieanweisung an die Schauspieler die Parole frei nach dem Lied „Verschwende Deine Jugend“ der Musikgruppe DAF aus: „Tue was Du willst, solange Du nur noch kannst!“

Insofern dienen die Proben vornehmlich der Schaffung einer künstlerischen Atmosphäre. „Spielen, spielen, spielen!“ fordert der Gesamtkunstwerker Meese. Neben ihm stehen auf der Bühne: Uwe Schmieder und Anke Zillich aus dem Dortmunder Ensemble sowie Maximilian Brauer, Henning Nass, Bernhard Schütz und Lilith Stangenberg, die jüngst mit dem Ulrich Wildgruber-Preis ausgezeichnet wurde. 

Die Premiere findet am kommenden Samstag, 15. Februar, um 19.30 Uhr statt. Die weiteren Termine sind: 21. März, 3. und 25. April und 16. Mai 2020, jeweils 19.30 Uhr im Schauspielhaus. Für die Premiere gibt es nur noch Chancen auf zurückgegebene Karten an der Abendkasse. Für die weiteren Termine sind Karten von 9 bis 23 Euro erhältlich an der Vorverkaufskasse im Kundencenter (Platz der Alten Synagoge), unter www.theaterdo.de und 0231/50-27222. 

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  1. Stadt Dortmund (Pressemitteilung)

    Akuter Sanierungsbedarf im Schauspielhaus: Machbarkeitsstudie soll Kosten erheben

    Am Schauspielhaus besteht dringender Sanierungsbedarf. Um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten, mussten bereits im vergangenen Sommer als Notsicherung Auffangnetze an der beschädigten Decke des Bühnenbereichs angebracht werden. Eine Machbarkeitsstudie soll nun die Kosten einer Sanierung erheben sowie logistische Fragen klären und Leistungskriterien erarbeiten. Der Verwaltungsvorstand hat auf seiner letzten Sitzung (31.3.) entschieden, einen entsprechenden Vorschlag zur Beratung in die politischen Gremien zu geben. Der Rat der Stadt beschließt in seiner Mai-Sitzung darüber.

    Im gesamten Theater sind die technischen Anlagen in die Jahre gekommen. Da jedes der verschiedenen Gebäude eine unterschiedliche Bausubstanz besitzt und im Schauspiel akuter Handlungsbedarf besteht, soll die Sanierung des Schauspielhauses mit Priorität und getrennt vom restlichen Gebäudekomplex betrachtet werden.

    Das Schauspielhaus (Bühne, Zuschauerraum, Wandelgang, Foyer, Zuschauergarderoben) ist nach dem Zweiten Weltkrieg in zweijähriger Bauzeit auf den Ruinen des 1904 bis 1913 entstandenen Vorgängerbaus errichtet werden. Das Magazin wurde 1951/52 nachträglich auf alten Fundamenten und Restmauerwerk gebaut. Der ursprüngliche Plan, später ein neues, größeres Schauspielhaus zu errichten, wurde nie realisiert. Das für die vorläufige Nutzung geplante Gebäude ist seitdem immer wieder erweitert, verändert, ertüchtigt und renoviert worden.

    Für die Machbarkeitsstudie, ihre Vorbereitung und den Einstieg in die Planung werden 400.000 Euro benötigt. Die Finanzmittel wurden bereits in der Haushaltsplanung 2020 veranschlagt und werden vom Theater im Wirtschaftsplan 2020/21 berücksichtigt.

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