Teilhabe und Initiative: Das Demokratiecafé lädt in Dortmund zum Diskurs und zum Handeln ein

Einmal pro Monat treffen sich Interessierte im Welthaus e.V.

Die Teilnehmer:innen des Demokratiecafés sitzen im Stuhlkreis zusammen. Foto: Xenia Libert für Nordstadtblogger.de

Bei einer Tasse Tee über die Ereignisse in der Welt diskutieren und Aktionen initiieren: das Demokratiecafé in der Innenstadt bietet jedem die Möglichkeit, sich zu politischen Themen zu äußern. Gemeinsam nehmen die Anwesenden das Zeitgeschehen unter die Lupe und suchen nach Lösungen . 

„Wir wollen Demokratie aktiv gestalten“

Die Räumlichkeiten des Vereins Welthaus Dortmund verwandeln sich ab sofort jeden Monat einmal in eine Art Wohnzimmer. Auf dem Tisch in der Mitte des Raumes stehen warme Getränke und Gebäck – doch was auf den ersten Blick nach einem „Kaffeekränzchen“ aussieht, entpuppt sich als „Demokratiecafé“. 

Remonda Balje vom Koordinierungs- und Orgateamsdes Demokratiecafés. Daniel Unger

Das Konzept „Demokratiecafé“ gibt es seit 2018 und es geht auf das Forschungsprojekt „RePair Democracy“ der Hochschule München zurück. Als Grundlage der Idee dienten Repaircafés, doch anstatt gemeinsam ein defektes Gerät zu reparieren, diskutieren die Anwesenden über Probleme aus der Umgebung und suchen nach einer Lösung.  ___STEADY_PAYWALL___

Ziel des Demokratiecafé ist es, einen analogen Raum zu schaffen, ohne sich vom Internet ablenken zu lassen. Bei den Begegnungen können die Bürger:innen diskutieren und an politischen Aktionen teilhaben. „Wir wollen Demokratie aktiv gestalten“, erklärt Mitinitiatorin Remonda Balje.

„Ich habe das Gefühl, dass wir in der heutigen Gesellschaft nicht mehr so gut miteinander reden können. Ich hoffe, dass wir mit dem Demokratiecafé mehr Kommunikation schaffen können“, sagt eine Teilnehmerin des ersten Demokratiecafés.

Jede Person ist eingeladen, vorbeizuschauen und sich zu beteiligen

Das Demokratiecafé beginnt mit einer kurzen Vorstellungsrunde und der Besprechung einiger organisatorischer Angelegenheiten. Erste Themenvorschläge werden geäußert: „Was macht eine Demokratie aus?“, „Gibt es Macht ohne Missbrauch?“ und „Leben wir in einer Post-Demokratie?“ sind nur einige Fragen, die diskutiert werden. Es gibt keine Vorgaben, sodass sich das Gespräch spontan entwickeln kann.

Die Teilnehmenden verfolgen interessiert die Diskussion. Foto: Xenia Libert für Nordstadtblogger.de

Doch die Anwesenden tauschen sich nicht nur über das aktuelle Geschehen aus, sondern planen auch Aktionen, wie sie ihre Ideen in die Gesellschaft tragen können. „In einer Zeit, in der politische Polarisierung und gesellschaftliche Spannungen zunehmen, ist es wichtiger denn je, dass wir uns als Gemeinschaft einbringen“, findet Balje.

Damit alle die Möglichkeit haben sich zu beteiligen, leiten zwei Moderator:innen die Diskussion. Jede Person ist dazu eingeladen, sich am Gespräch zu beteiligen. Die Anwesenden achten auf einen respektvollen Umgang und schaffen einen Raum, der außerhalb von Herkunft, Religionszugehörigkeit, Alter oder Wahlerlaubnis existiert.

Interessierte versammeln sich einmal Monat in der Innenstadt

Ab sofort findet das Demokratiecafé jeden dritten Montag im Monat ab 18 Uhr in den Räumlichkeiten des Welthauses statt. Das nächste Treffen ist am 17. März und eingeplant sind zwei bis vier Stunden. Dann sollen unter anderem Arbeitsgruppen gebildet werden, in denen man sich gezielter zu den einzelnen politischen Themen informieren kann. Zusätzlich zur Recherche sollen Diskussionen geführt werden und Vorschläge zur Umsetzung einer aktivistischen Kampagne geäußert werden.

Das Demokratiecafé findet in den Räumlichkeiten des Welthauses statt. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

Eigeninitiative und Beteiligung – dafür steht die Idee des Demokratiecafé. Deshalb gibt es auf der Webseite https://www.demokratiecafe.de auch kostenlose Anleitungen und Vorlagen, um die Organisation eines Demokratiecafés zu vereinfachen und jedem zugänglich zu machen.

Die beiden Vereine plattform.PRO e.V. und Welthaus Dortmund e.V. unterstützen die Initiative Demokratiecafé mit Ressourcen. Aktuell gibt es vor Ort 10 aktive Mitarbeiter:innen, die sich über weitere Unterstützung freuen.

Weitere Infos

  • Treffen jeden dritten Montag im Monat, ab 18 Uhr, im Welthaus (Rosental 1, 44135 Dortmund)
  • Anmeldung erwünscht: kontakt@welthaus-dortmund.de 
  • https://ruhr.social/@Demokratiecafe_DO

Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

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Reaktionen

  1. Einladung zum nächsten Demokratiecafé ins Welthaus (PM)

    Liebe Demokratinnen und Demokraten,

    wir laden Euch herzlich zum nächsten Demokratiecafé ins Welthaus ein. Über zwei Wochen sind seit der Bundestagswahl bereits vergangen. Zeit, sich mit den aktuellen Entwicklungen auseinander zu setzen.
    Nachdem wir uns beim letzten Mal intensiv zu verschiedenen Themen ausgetauscht haben und Eure ersten Wünsche zusammengetragen haben, möchten wir uns diesmal mit den Folgen der Wahl beschäftigen. Viel ist geschehen.

    Vorfälle wie die kleine Anfrage zu gemeinnützigen Organisationen haben für viel Unruhe und Empörung gesorgt.
    Marco Bülow wird uns einen Input zur Verhinderung der Demontage der Demokratie geben. Wir berichten zudem, wo sich bereits Menschen zusammengeschlossen haben und Aktionen gestartet haben. Und, auf vielfachen Wunsch, bestellen wir diesmal Pizza.

    Lasst uns gemeinsam weiter darüber nachdenken, wie wir unsere Demokratie stärken können. Kommt zu uns, wenn Ihr Rat braucht und Unterstützung sucht. Wir finden gemeinsam Lösungen.

    Das Demokratiecafé findet jeden 3. Montag im Monat im Welthaus statt.
    Wann? Montag, 17. März 2025, 18:00 Uhr
    Wo? Welthaus Dortmund, Rosental 1, 44135 Dortmund

    Wir freuen uns über eure Ideen, wie wir das Café nachhaltig und wirkungsvoll
    gestalten können. Das Weiterleiten und Teilen ist ausdrücklich erwünscht. Lasst uns
    gerne wissen, ob ihr kommen könnt, damit wir besser planen können.

    Ganz liebe Grüße,
    Euer Koordinierungsteam vom Demokratiecafé Dortmund

  2. #BriefeFürDieDemokratie – schreib den Abgeordneten einen Brief! (PM)

    Liebe Demokrat*innen,

    unsere Demokratie gerät ins Wanken. Spätestens seit dem 29. Januar 2025, als Friedrich Merz bewusst die Unterstützung der AfD in Kauf nahm, steht die vielbeschworene Brandmauer mehr als nur in Frage. Die CDU öffnet sich weiter nach rechts – und das hat Folgen für unsere Gesellschaft. Und dagegen wehren wir uns.

    Hunderttausende sind bereits auf die Straße gegangen. Kirchen, Gewerkschaften, soziale Bewegungen, Kunst- und Kulturschaffende sowie Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen haben klar gemacht: Wir lassen nicht zu, dass unsere Demokratie durch eine Normalisierung rechter Politik untergraben wird!

    Statt sich dieser berechtigten Kritik zu stellen, verunglimpfte Friedrich Merz die Demonstrierenden als „Spinner“ und drohte zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen. Und obwohl die CDU nach rechts rückt, wurde sie bei den Bundestagswahlen stärkste Kraft – gefolgt von der rechtsextremen AfD.

    Doch Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie braucht uns alle – jetzt mehr denn je! Also haben wir eine Aktion gestartet, in der möglichst viele Menschen Briefe an die Abgeordneten der voraussichtlichen Koalition schreiben.

    Warum Briefe?

    Für jede*n Einzelne*n von uns ist es ein relativ geringer Aufwand, einen Brief zu schreiben.
    Und ein einzelner Brief kann ignoriert werden – aber Hunderte oder Tausende nicht! Briefe sind wirksam, weil sie bearbeitet, beantwortet und archiviert werden müssen. Sie landen direkt auf den Schreibtischen der Politiker*innen und zeigen ihnen, dass wir genau hinschauen.

    Gerade Abgeordnete der CDU und SPD müssen jetzt wissen:
    Wir erwarten, dass sie sich klar positionieren. Für eine Politik, die alle Menschen in Deutschland berücksichtigt, und nicht nur die eigene Klientel. Für Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und für den Schutz unserer Demokratie.

    Mach mit – so geht’s:

    1. Finde deine Abgeordneten:
    Die Kontaktdaten deiner lokalen Abgeordneten und weitere Informationen findest du hier: http://www.plattformpro.de
    Die Daten sind nach Postleitzahl geordnet, sodass du einfach die Personen anschreiben kannst, die deinem Wohnort am nächsten liegen. Alternativ kannst du auch die Datei nach den bekanntesten Politiker*innen durchsuchen, sodass sie dann ein paar mehr Briefe bekommen.

    2. Schreib deinen Brief, oder mehrere:
    Ob persönlich oder mit einer unserer Vorlagen – jede Stimme zählt. Schreib, warum du dir eine klare Abgrenzung gegen die AfD wünschst und was auf dem Spiel steht.

    3. Schicke ihn per Post:
    Ein ausgedruckter, unterschriebener Brief hat mehr Gewicht als eine E-Mail.

    4. Mach die Aktion sichtbar!
    Poste ein Foto mit deinem Brief oder vom Absenden mit dem Hashtag #BriefeFürDieDemokratie und markiere uns bei:
    Instagram: @demokratiecafé_dortmund
    Mastodon: @demokratiecafé_do

    Teile diesen Aufruf und unsere Sharepics! Motiviert Freundinnen, Familie, Kolleginnen – je mehr Briefe wir schreiben, desto stärker unser Zeichen für die Demokratie! Wir stehen zusammen für eine offene, gerechte und demokratische Gesellschaft. Denn Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit – sie lebt von uns allen.

    Jetzt mitmachen und die Demokratie verteidigen!

    Ganz liebe und solidarische Grüße,

    Aktionsgruppe des Demokratiecafés Dortmund mit der Unterstützung von plattform.PRO e.V.

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