Der Integrationsrat der Stadt Dortmund ruft anlässlich des „Tag des Flüchtlings“ am 30. September dazu auf, sich auch weiterhin für Flüchtlinge zu engagieren. „Auch wenn die Asylantragzahlen deutlich gesunken sind, benötigen immer noch viele unsere Unterstützung. Es ist unsere humanitäre Pflicht, Menschen, die vor Krieg und Armut geflohen sind, zu helfen, damit sie sich bei uns zuhause fühlen und eine Perspektive für die Zukunft erhalten“, heißt es dazu vom Gremium.
Forderung: Integration als längerfristige, gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen
Der Integrationsrat appelliert an die überwältigende Mehrheit, die mit den Parolen der Rechten nichts anfangen kann, deutlich zu zeigen, dass Rassismus keinen Platz in der Gesellschaft hat.
Am Engagement tausender Haupt- und Ehrenamtlicher im vergangenen Jahr, habe sich die große Bereitschaft der Gesellschaft gezeigt, Flüchtlinge willkommen zu heißen.
„Für diese Bereitschaft möchte wir uns bedanken und alle motivieren, sich weiter zu engagieren.“ Selbstverständlich bedeute die Aufnahme und Integration so vieler Menschen Veränderung und eine große Herausforderung.
„Deshalb muss die Integration der Flüchtlinge als längerfristige, gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden. Hierfür ist eine politische Rahmensetzung unerlässlich, die zunächst auch eine Menge Geld, Zeit und Geduld erfordert“, so die gewählten VertreterInnen der MigrantInnen.
„Wenn wir die neu Eingewanderten aber mit offenen Armen empfangen und ihnen die Chance geben, Teil der Gesellschaft zu werden, profitieren am Ende alle davon“, so der Integrationsrat der Stadt Dortmund.
Kritik: Flüchtlinge können nicht von ihrem Grundrecht auf Asyl Gebrauch zu machen
Das Gremium weist zudem darauf hin, dass weniger Flüchtlinge in Deutschland keinesfalls bedeuten, dass die Not der Menschen in den Krisengebieten nachlasse. „Aufgrund des Abkommens mit der Türkei und der Abschottungspolitik der Balkanländer stranden viele Flüchtlinge vor den Toren Europas und bekommen gar nicht erst die Gelegenheit, von ihrem Grundrecht auf Asyl Gebrauch zu machen“, kritisiert der Integrationsrat.
„Wir dürfen dabei auch nicht die vielen Tausend Tote im Mittelmehr vergessen, die die Festung Europa fordert. Menschen dürfen nicht gezwungen sein, sich auf lebensgefährliche Routen zu begeben. Es müssen endlich Möglichkeiten zur legalen Einreise geschaffen werden, um das Massensterben im Mittelmeer und an anderen Orten auf den Fluchtrouten zu beenden.“