Streikende SchülerInnen bekommen Unterstützung: „Parents For Future Dortmund“ gegründet – Samstag ist erste Demo

In Dortmund hat sich eine Ortsgruppe von „Parents for Future“ gegründet. (v.l): Inge Greulich, Mieke Graeger, Andrea Bausmann, Brigitte Smolka-Zimpel, Dr. Gottfried Faleschini und Claudia Mosebach unterstützen den Klimastreik.

Von Anna Lena Samborski

Sie sind wieder hier, sie sind wieder laut: Auch bei der zwölften „Fridays For Future“-Demo (FFF) in Dortmund machen sich über 350 zumeist junge Menschen für mehr Klimaschutz stark. Es tue sich was bei den Politikern – sie fangen an zuzuhören, so  Therese Kah in ihrer Auftaktrede. Doch nicht nur in der Politik treffen die jungen Menschen auf Gehör: Die neu gegründete Dortmunder Ortsgruppe der „Parents For Future“ geht am 13. April mit eigener Demo zur Unterstützung der jüngeren Generation an den Start.

Mut und Einsatz der Jugendlichen inspiriert nun auch Erwachsene in Dortmund

Der Einsatz ihrer Töchter Therese und Lena Kah inspiriert Simone Kah und Marc Schmitt-Weigand: sie vernetzten sich deutschlandweit und haben „Parents For Future“ gegründet, um ihre Kinder im Kampf für mehr Klimaschutz zu unterstützen. 

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So ist auch Ende Februar die Dortmunder Ortsgruppe entstanden, in der sich nicht nur Eltern zusammenfinden. Zudem ist die Initiative genau wie „Fridays For Future“ selbst parteiunabhängig.

Denn das Klima geht schließlich jeden von uns etwas an. So seien alle, die sich aktiv für den Klimaschutz einsetzen wollen, zum Mitmachen und zur Teilnahme an der Demo am 13. April eingeladen.

Parents for Future waren auch bei der SchülerInnen-Demo vertreten 

 Seit Wochen gehen in Dortmund SchülerInnen, Studierende und andere Interessierte bei den „Friedas for Future“ auf die Straßen.
Seit Wochen gehen in Dortmund SchülerInnen, Studierende und andere Interessierte bei den „Fridays For Future“ auf die Straßen.

Der Zulauf zur Gruppe ist rasant und auch bei der jüngsten SchülerInnen-Demo zeigt  die Initiative Gesicht – diesmal sogar mit eigenem Banner und Flyern.  „Die jungen Leute haben uns den Spiegel vorgehalten – und wir sind bereit, reinzuschauen“ begründet Claudia Mosebach ihre Teilnahme. 

Ein nachhaltiger Lebensstil sei ihr wichtig, aber erst der Mut der jungen Leute habe sie motiviert, selbst öffentlich Farbe zu bekennen. Ihre eigenen Kinder sind zwar schon erwachsen, aber auch gegenüber ihren Enkeln möchte sie später nicht erklären müssen, „nur auf der Couch gesessen“ zu haben.

 „…Oder auf dem Kreuzfahrtschiff“, ergänzt ihre Mitstreiterin Andrea Bausemann, die bereits seit 30 Jahren bei Greenpeace aktiv ist. Für sie gehe es darum, auch als Erwachsene – als Wahlberechtigte – Druck auf die Politik auszuüben. Der Rückhalt der Bevölkerung stelle schließlich die Legitimation für eine konsequente Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen dar.

Solidarität, der Inklusionsgedanke und Gerechtigkeit für viele Kinder und Jugendliche selbstverständig

SchülerInnen fordern PolitikerInnen zum Handeln auf – und setzen den Klimastreik fort.

Anke Staar ist ebenfalls seit Anfang März bei „Parents For Future“ aktiv, schafft es aber heute nicht zur Demo. Als Vorsitzende der Stadtelternschaft weiß sie jedoch: Die Jugend von heute kann was. So seien Solidarität, der Inklusionsgedanke und Gerechtigkeit für viele Kinder und Jugendliche selbstverständig.

„Denn welche Auswirkung unser Handeln in Europa zum Beispiel auf Afrika hat, ist durch die globale Vernetzung für viele unmittelbar erfahrbar geworden.“ Dazu komme der Mut, mit dem für die eigene Sache eingetreten wird. „Etwas, was meine Generation versäumt hat“, analysiert die 52-Jährige selbstkritisch.

Neben der Solidaritätsbekennung ist für sie die Formulierung konkreter politischer Forderungen eine weitere Aufgabe von „Parents For Future Dortmund“. Dabei sei es aber auch schlicht und einfach von vielen Politkern seit Jahren „verpennt worden“, bestehende Vorschläge umzusetzen. 

„Langer Atem nötig“ – Demo am 13. April ist erst der Anfang

Seit Wochen demonstrieren SchülerInnen und Studierende bei den „Fridays For Future“ in Dortmund.

So fordere die Schulelternschaft schon seit langem eine kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs für alle SchülerInnen und eine radfreundliche Stadtstruktur – alles Maßnahmen die auch dem Klimaschutz dienlich wären. Geschehen ist nichts. „Die Politik muss endlich den Schutz des Klimas und des Allgemeinwohls über wirtschaftliche Interessen stellen“, resümiert Staar.

Marc Schmitt-Weigand ist sich bewusst, dass es dabei „einen langen Atem braucht,“ um die Alteingesessenen in der Politik wach zu rütteln. Die „Parents For Future“-Demo in Dortmund sei nur der erste Schritt: er hoffe, dass viele Ortsgruppen nachziehen. Außerdem kündigt er die weitere Konkretisierung der politischen Forderungen sowohl von „Fridays For Future, als auch „Parents For Future“ an. 

Die erste Demo von „Parents For Future“ wird am Samstag, den 13. April 2019, ab 12 Uhr auf dem Friedensplatz stattfinden. Die Gruppe lädt alle Interessierten ein, sich anzuschließen und die Anliegen der jungen Menschen von „Fridays For Future“ zu unterstützen.

Kontakt zu „Parents For Future Dortmund“:

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