![Warnstreiks begleiten die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst.](https://www.nordstadtblogger.de/wp-content/uploads/2023/02/nsb-verdi-demo-zu-tarifverhandlungen-im-oeffentlichen-dienst_24.jpg)
Dortmund steht vor dem ersten großen Warnstreik des Jahres: Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten der Dortmunder Stadtverwaltung sowie aller Stadttöchter auf, am kommenden Donnerstag (13. Februar 2025) zu streiken: der ÖPNV wird zum Erliegen kommen, die städtischen FABIDO-Kitas bleiben zu, und auch bei der EDG und im städtischen Klinikum wird gestreikt – die medizinische Notversorgung bleibt dort aber gesichert.
ver.di fordert von der Arbeitgeberseite ein verhandlungsfähiges Angebot
ver.di will damit Druck in der Tarifrunde von Bund und Kommunen machen. Die Gewerkschaft fordert ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten.
Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Da die Arbeitgeber:innen in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot gemacht, sondern nur die Forderungen der Beschäftigtenvertreter:innen abgelehnt haben, wollen diese nun Druck machen und die Arbeitgeber:innen zwingen, ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen. Die Verhandlungen gehen am 17. und 18. Februar in Potsdam weiter.
Mehr als 20.000 Bedienstete werden in Dortmund zum Streik aufgerufen
Nachdem ver.di in zunächst mit ersten Streikaktionen im Dortmunder Umland begonnen hatte, soll es am kommenden Donnerstag zu einer deutlich größeren Streikaktion in der Westfalenmetropole kommen. Geht es nach dem Willen der Gewerkschaft, bleiben Busse und Stadtbahnen im Depot, die kommunalen Kitas geschlossen und auch die Behörden werden nicht arbeiten.
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Bestreikt wird auch die EDG – das heißt Straßenreinigung und Müllabfuhr werden ebenfalls am Donnerstag ausfallen. Auch ein großer Teil der Beschäftigten des städtischen Klinikums wird streiken – die Notversorgung wird natürlich sichergestellt. Mehr als 20.000 Bedienstete werden am Montagmorgen in Dortmund zum Streik aufgerufen.
Donnerstag soll es dann mehrere Demonstrationszüge geben, die sich am Wall vereinen und zum Rathaus am Friedensplatz ziehen werden. Dort will man vor der Ratssitzung unter anderem Personaldezernent Christian Uhr – er ist auch Funktionär auf Seite der Arbeitgeber:innen – tausende Unterschriften übergeben, die die Forderungen unterstreichen sollen.
Der Druck in den öffentlichen Verwaltungen ist groß – und die Streikbereitschaft auch: Denn waren es früher nur bestimmte Berufsgruppen, ist die Belastung aktuell nahezu flächendeckend hoch – wenn auch in unterschiedlicher Schärfe, wie aus Kreisen der Gewerkschaft zu hören war.
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Reaktionen
Tarifrunde öffentlicher Dienst für Bund und Kommunen: Erste große Streikmaßnahmen in Dortmund (PM)
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di im Bezirk Westfalen kündigt im Rahmen der Tarifauseinandersetzung mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen für Donnerstag, den 13. Februar erste größere betriebsnahe Streikmaßnahmen in Dortmund an.
Mit den Streikmaßnahmen reagiert ver.di auf die erste Verhandlungsrunde, die am Freitag , den 24. Januar 2025 in Potsdam ohne Angebot der Arbeitgeber ergebnislos vertagt wurde und setzt ein Zeichen für eine bessere Bezahlung und einen attraktiveren öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen. Betroffen sind die Stadt Dortmund und alle kommunalen Töchter (EDG, DSW21, DEW21, Klinikum Dortmund, Seniorenheime Dortmund sowie die LWL Klinik Dortmund, das Jobcenter, die Bundesagentur für Arbeit und die Wasserwerke Westfalen.
Pamela Strutz, Bezirksgeschäftsführerin des Bezirks Dortmund erklärt: „Wir wollen vor der 2. Verhandlungsrunde in der kommenden Woche ein starkes Zeichen setzen, dass wir ein verhandlungsfähiges Angebot von den Arbeitgebern erwarten. So wie jetzt kann es nicht weitergehen. Im Nahverkehr und in den Kitas arbeiten die Kolleg*innen jetzt schon oft weit über die eigenen Grenzen hinaus, die Belastung ist riesig, stärkere Personalausfälle dadurch vorprogrammiert – ein Teufelskreis. Attraktive Arbeitsbedingungen und Lösungen für die starke Überlastungen müssen her. Dafür bringen wir in Dortmund unsere Kraft sichtbar auf die Strasse.“
ver.di fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet in der kommenden Woche (17./18. Februar 2025) in Potsdam statt. Die dritte Runde ist vom 14. – 16. März 2025 ebenfalls in Potsdam angesetzt. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie auf Versorgungsempfängerinnen und -empfänger übertragen werden.
Streikende Betriebe
Stadtverwaltung Dortmund
DSW21
DEW21/Donetz
Wasserwerke Westfalen
EDG
Klinikum Dortmund & ServiceDo
Sparkasse Dortmund
Städtische Seniorenheime Dortmund
LWL Klinik Dortmund
Jobcenter Dortmund/Bundesagentur für Arbeit Dortmund
Theater Dortmund
Demonstrationszüge:
Route 1: 8:30 Uhr Start Klinikum Nord (Münsterstraße) über EDG (Sunderweg, ab 9 Uhr weiter) über Künstlerhaus/Ecke Sunderweg, Westentor (10 Uhr), Platz der deutschen Einheit (11 Uhr) durch die Innenstadt bis Friedensplatz (12 Uhr).
Route 2: 8 Uhr Start Alte Straße, Günter-Samtlebe-Platz, Klinikum Mitte, Theater, Westentor (Vereinigung mit Zug 1), Platz der deutsche Einheit (11 Uhr)) durch die Innenstadt bis Friedensplatz (12 Uhr).
Dort werden die Unterschriften für die Forderung in der Tarifrunde an Vertreter*innen der Stadt Dortmund im Vorfeld der Ratssitzung übergeben.
Upmann
Ich hab kein Verständnis für den Streik ich zahle jeden Monat 58 Euro für das Deutschland Ticket für die Zeit wo die Bahnen nicht fahren sollte man den Menschen erstatten wer bezahlt mit das Taxi damit ich zur Arbeit komme ich kann auch kein Geld Scheissen der Streik wird nur auf den Rücken der Bürger ausgetragen nur weil einige den Hals nicht voll bekommen
Nordstadtblogger-Redaktion
Hallo, die Bahnen (also Deutsche Bahn/ Regionalbahn/ S-Bahn) fahren an dem Tag – betroffen sind „nur“ Busse und U-Bahnen in Dortmund.
ver.di-Warnstreik legt Nahverkehr von DSW21 in Dortmund am Donnerstag still – Ausnahmen bei H-Bahn und drei Airport-Linien (PM)
Im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst wurde DSW21 darüber informiert, dass die Gewerkschaft ver.di für Donnerstag, den 13. Februar 2025, einen ganztägigen Warnstreik plant. Für die Fahrgäste des ÖPNV in Dortmund bedeutet das, dass sämtliche Stadtbahn- und Buslinien von DSW21 an diesem Tag nicht fahren werden. Dies gilt vom Betriebsbeginn (ca. 3.30 Uhr) bis Betriebsende (ca. 1.30 Uhr am Folgetag).
Betroffen sind auch die NachtExpress-Linien von DSW21, die gegenwärtig um 0.15 Uhr oder 0.45 Uhr vom zentralen Ausgangspunkt „Reinoldikirche“ sternförmig in alle Stadtteile starten. In gleicher Weise werden die von DSW21 in den Nachbarstädten Castrop-Rauxel (480, 481, 482 und NE 11) und Schwerte (430, 435 und NE 25) betriebenen Buslinien betroffen sein. Auch die Fahrten von DSW21 auf der gemeinsam mit der Vestischen betriebene ExpressBuslinie X13 (Dortmund – Waltrop – Datteln) fallen aus. Die von der Vestischen angebotenen Fahrten finden dagegen statt.
Fahrgäste sollten sich am Tag des Streiks in der Elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) auf http://www.bus-und-bahn.de oder in der DSW21-App informieren.
Die KundenCenter „Petrikirche“, „Hörde Bahnhof“ und „Castrop Betriebshof“ bleiben ganztägig geschlossen.
H-Bahn und Airport-Linien fahren regulär
Vom Streik hingegen nicht betroffen sind die H-Bahn und die miteinander verknüpften Flughafen-Sonderlinien AirportExpress, AirportShuttle und 490. Diese drei Linien werden grundsätzlich über den Dortmunder Airport koordiniert und fahren eigenständig und autark zum übrigen DSW21-Linienbetrieb.
Augustin Augustein
Prima Idee um die Sympathie der Kunden für die Beschäftigten zu gewinnen. Wie die Klimakleber.
Schon eine Halbierung des Fahrplans würde abertausende Kunden vor erhebliche Probleme stellen. Eine Vollbestreikung sorgt dafür, dass jede Menge Menschen gar nicht zur Arbeit erscheinen können. Und für diejenigen die auf die Kinderbetreuung angewiesen sind um arbeiten zu gehen noch eins drauf auf die Rübe.
Na dann kann sich am Donnerstag die Feuerwehr freuen. Wenn eine relevante Anzahl von Pflegekräften nicht zur Arbeit erscheinen kann, wenn eine relevante Anzahl von Betreuungskräften die normalerweise mit Bus und Bahn zu den Patienten fahren diese nicht aufsuchen kann, dann werden wir wohl am Donnerstagmorgen für jeden wo die Angehörigen sich nicht Urlaub nehmen können zur Sicherstellung der Flüssigkeitszufuhr einen Rettungswagen anfordern müssen, damit die Dehydrations-Prophylaxe in einem Krankenhaus passieren kann. Und auf so eine Störung kann sich auch kein Unternehmen mit Notfallplänen vorbereiten.
Wenn systemrelevante Pflegekräfte nicht streiken dürfen, dann dürfen systemrelevante Beschäftigte im ÖPNV und Kita auch nicht streiken. ÖPNV ist ja kein Luxusgut auf das man mal so einfach verzichten kann.