Stillstand auf dem Arbeitsmarkt in Dortmund

Arbeitslosenquote bei 12,1 % - Arbeitskräftenachfrage steigt leicht an

Die Zahl der offiziell als arbeitslos gezählten Personen in Dortmund im Jahresvergleich (jeweils März). Grafik: Agentur für Arbeit Dortmund

Der Arbeitsmarkt zeigt sich mehr und mehr losgelöst von saisonalen Einflüssen. So lässt die erwartete Frühjahrsbelebung in diesem Jahr noch auf sich warten. Die Arbeitslosenquote verharrt bei 12,1 Prozent. Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Dortmund sinkt marginal um vier Personen.

Qualifizierung als wichtigster Hebel gegen Arbeitslosigkeit

„Die konjunkturelle Schwäche bleibt auch im März am Arbeitsmarkt sichtbar. Zum Start in den Frühling verzeichnen wir in Dortmund keine spürbare Verbesserung. Die Arbeitslosigkeit hat sich gegenüber dem Vormonat nur geringfügig verringert. Zwar konnten wieder mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung beenden, doch verzeichnen wir weiterhin mehr Zugänge als Abgänge“, kommentiert Arbeitsagenturchefin Heike Bettermann die Situation auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt.

Arbeitsagentur-Chefin Heike Bettermann Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Für arbeitslose Menschen ohne Ausbildung ist es sehr schwer, zurück in Arbeit zu finden. Nicht selten schon deshalb, weil die passenden Angebote fehlen. Rund 60 Prozent der offenen Stellen richtet sich an Menschen mit einer Berufsausbildung. „Deshalb ist es wichtig, auf die Qualifizierung arbeitsloser Menschen zu setzen. Und auf der anderen Seite präventiv zu arbeiten, und die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Unternehmen zu fördern“, so Bettermann.

„Insgesamt behauptet sich der Dortmunder Arbeitsmarkt aber angesichts der angespannten konjunkturellen Gesamtlage relativ gut. In den kommenden Wochen rechnen wir mit einer leichten Frühjahrsbelebung, voraussichtlich nicht so ausgeprägt wie in den Vorjahren, aber dennoch spürbar“, kommentiert die Arbeitsagenturchefin Heike Bettermann.

Viele Unternehmen sind derzeit zurückhaltend bei Neueinstellungen

„Im Monat März zeigte sich der Dortmunder Arbeitsmarkt insgesamt stabil, größere Veränderungen blieben aus. Die Zahl der Haushalte, die auf das Bürgergeld angewiesen sind, ging leicht zurück“, ergänzt Marcus Weichert, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund.

Jobcenter-Chef Markus Weichert Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Gleichzeitig stieg im Jobcenter Dortmund die Zahl der Arbeitslosen, hauptsächlich aufgrund auslaufender Maßnahmen, um 44 Personen. Insgesamt waren 41 Menschen mehr von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen als im Vormonat.

„Diese Entwicklung hängt unter anderem mit der anhaltend verhaltenen konjunkturellen Lage zusammen. Viele Unternehmen agieren derzeit zurückhaltend, was Neueinstellungen betrifft. Das wirkt sich besonders auf Menschen mit länger andauernder Arbeitslosigkeit aus, da ihre Integration in den Arbeitsmarkt häufig zusätzliche Unterstützung erfordert“, so Weichert.

„Insgesamt zeigt sich: Der Arbeitsmarkt bewegt sich auf einem stabilen, aber herausfordernden Niveau. Unser Ziel bleibt es, Menschen nachhaltig in Arbeit zu integrieren. Qualifizierung und Weiterbildung bilden dabei die Basis, um den Anforderungen einer sich immer schneller verändernden Arbeitswelt gerecht werden zu können“, so der Chef des Dortmunder Jobcenters.

Kaum Bewegung: Stagnation der Arbeitslosigkeit im März 2025

Im März wurden 39.828 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Davon waren 9.231 Personen bei der Arbeitsagentur und 30.597 Menschen beim Jobcenter Dortmund gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat marginal um 4 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen liegt unverändert bei 12,1 Prozent (März 2024: 11,7 Prozent). Die spezifische Arbeitslosenquote für die Agentur liegt ebenfalls unverändert bei 2,8 Prozent, für das Jobcenter bei 9,3 Prozent.

Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Arbeitslosigkeit ist kein starrer Block. Vielmehr herrscht durch die Zu- und Abgänge in bzw. aus Arbeitslosigkeit viel Bewegung. In der Stadt Dortmund wurden im März 6.016 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos registriert.

1.672 Personen davon kamen aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 110 Personen weniger als im Vormonat. 6.058 Personen meldeten sich im März bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab. Von ihnen beendeten 1.380 Menschen ihre Arbeitslosigkeit wegen der Aufnahme einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 84 Personen mehr als im Vormonat.

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil es sich dabei um Menschen handelt, denen ein reguläres Beschäftigungs-verhältnis fehlt. Insgesamt werden in diesem Monat 49.524 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Das sind im Vergleich zum Vormonat 7 Personen weniger.

Jugendarbeitslosigkeit nahezu unverändert – Arbeitskräftenachfrage wächst auf niedrigem Niveau

Im März waren 3.558 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 2 Personen bzw. 0,1 Prozent mehr als im Vormonat und 215 bzw. 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Jugendarbeitslosenquote liegt unverändert zum Februar bei 10,0 Prozent. (Anm.d.Red.: Zur Halbzeitbilanz auf dem Arbeitsmarkt folgt noch ein eigener Bericht)

Im März ist die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften im Vergleich zum Vormonat weiter angestiegen. Der Agentur für Arbeit wurden im aktuellen Berichtsmonat 690 neue Stellen gemeldet. Das sind 104 Stellen mehr als im Februar, allerdings 147 weniger Stellenmeldungen als im Vorjahresmonat.

Der aktuelle Stellenbestand hat sich mit 4.089 offenen Stellen im Vergleich zum Vormonat  weiter verringert – minus 93 Stellen. Die meisten der Agentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen entfallen auf die Berufsgruppen Verkauf, Lagerwirtschaft/Post/Zustellung sowie Altenpflege,  Fahrzeugführung im Straßenverkehr und Büro und Sekretariat.

Alle Zahlen und Fakten gibt es hier als PDF zum Download: Arbeitsmarktreport_März_2025

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