In Hombruch sind nun die letzten fünf Häuser ausgezeichnet worden

Städtische Kampagne „100 EnergiePlusHäuser für Dortmund“ wurde erfolgreich beendet

2017 war das EnergiePlusHaus in der Adelenstraßein in Schüren das 34. welches ans Netz gegangen ist. Foto: Thomas Engel

Dortmund hat jetzt fast 100 „EnergiePlusHäuser“. Die städtische Kampagne lief seit dem Jahr 2011. Ziel war es damals, den Bau vorbildlicher und besonders energieeffizienter Gebäude zu unterstützen. Im Neubaugebiet Bergfeld in Dortmund-Hombruch wurden jetzt die letzten fünf dieser Häuser ausgezeichnet. Die Einfamilienhäuser sind als Effizienzhaus 40 gebaut und übertreffen den gesetzlichen Mindeststandard nach Gebäudeenergiegesetz.

Ein Haus produziert im Jahr 1.000 kWh mehr Energie als es verbraucht

Luigi Pellecchia (Sparkasse), Gerald Kampert (Stadtplanungs- und Bauordnungsamt), Dr. Theresa Eckermann (Umweltamt), Nils Berning (Bezirksbürgermeister) sowie die Anwohner Magnus Espeloer, Maurice Schulte und Holger Mann bei der Auszeichnung der letzten fünf Häuser. Foto: Stadt Dortmund / Katrin Pinetzki

Für die Umsetzung der Kampagne hatte die Stadt immer wieder Baugrundstücke angeboten, die nur mit EnergiePlusHäusern bebaut werden durften. Darüber hinaus konnten die Bauenden ein kostenloses Qualitätsmanagement in Anspruch nehmen. Dazu gehörten auch eine Beratung und eine Prüfung von Planung und Ausführung.

Ein EnergiePlusHaus produziert jedes Jahr 1.000 kWh mehr Energie als es verbraucht. Die Häuser benötigen durch gute Dämmung weniger Energie fürs Heizen.  Eine kontrollierte Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt dafür, dass im Winter keine Heizenergie durch die Fensterlüftung verloren geht.

Der Energiebedarf für das Heizen und das warme Wasser wird in der Regel durch eine relativ große Photovoltaikanlage oder ein Blockheizkraftwerk ausgeglichen.

Auch Baugesetze sind mittlerweile auf das EnergiePlus-Prinzip ausgerichtet

„Das war 2011 eine herausragende Idee, um mit vielen Beispielen die Möglichkeiten, Gebäude von Grund auf energetisch nachhaltig und verantwortungsvoll zu konzipieren, bekannt und populär zu machen“, sagt Stefan Szuggat, Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen bei der Stadt. „Man kann beim Bauen gleichzeitig auf lange Sicht Geld sparen und die Umwelt schützen. Je mehr Leute das mitbekommen, umso mehr Nachahmende findet eine solche Planung. Und tatsächlich geht das Bauen heute immer mehr in diese Richtung.

EnergiePlus wird zunehmend in verschiedenen Ausführungen zum Planungsziel  beim Neubau.“ Längst entstehen überall Neubauten, die diesen Standard berücksichtigen. Auch die Baugesetze des Bundes sind inzwischen darauf ausgerichtet. Daher schließt die Stadt die Kampagne „100 EnergiePlusHäuser für Dortmund“ nun ab, auch wenn in der Summe nicht exakt 100 Gebäude als diese zertifiziert worden sind. Unter dem Label EnergiePlusHäuser sind in den letzten elf Jahren über 80 Häuser mit mehr als 140 Wohnungen in Dortmund entstanden, die damit einen großen Beitrag zum Klimaschutz geleistet haben.

Von der Brechtener Heide bis zum Phoenix See

EnergiePlusHäuser stehen über das gesamte Stadtgebiet verteilt in den Neubaugebieten Brechtener Heide, Rahmer Wald, am Phoenix See, Kahle Hege oder Kaubomstraße. Darüber hinaus wurde eine Vielzahl einzelner EnergiePlusHäuser mit städtischer Unterstützung auf privaten Grundstücken realisiert.

Die Kampagne der EnergiePlusHäuser wurde erfolgreich beendet. Nordstadtblogger-Redaktion | Nordstadtblogger

In der Neubausiedlung Dealweg in Schüren hat der Spar- und Bauverein Dortmund eG Einfamilienhaushäuser und Mehrfamilienhäuser mit über 60 Wohnungen im Plus-Standard errichtet. Am Phoenix See ist ein EnergiePlusKindergarten entstanden.

Das Qualitätsmanagement für die Häuser der Kampagne wurde wesentlich aus Spenden der Sparkasse Dortmund finanziert. „Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmensverantwortung. Denn sie sichert die Zukunft für kommende Generationen – sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich“, sagt Luigi Pellecchia, Bereichsleiter Immobilien-Center bei der Sparkasse Dortmund.

„Wir sehen es als unsere Aufgabe, Dortmund und die Region dabei zu unterstützen, zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln. Deshalb haben wir das Projekt mit Spenden gefördert und Informationsveranstaltungen ermöglicht. Unser Engagement unterstreicht unser Ziel: ein lebenswertes Dortmund – heute und morgen.“

Die letzten fünf Häuser wurden im Neubaugebiet Bergfeld ausgezeichnet

Rückblickend war die Teilnahme an der Kampagne für alle Beteiligten eine gute Entscheidung. Die Herausforderungen sind heute aufgrund des fortschreitenden Klimawandels und der gestiegenen Energiepreise eher größer als kleiner geworden. Im Neubaugebiet Bergfeld wurden jetzt die letzten offiziellen fünf EnergiePlusHäuser ausgezeichnet. Der in der Kampagne geforderte Überschuss von 1.000 kWh je Gebäude wird mit bis zu 10.000 kWh sogar deutlich übertroffen.

Nach dem Ende der Kampagne soll das zukunftsweisende und nachhaltige Bauen aber nicht aufhören. Mit der Kampagne „Kleine Häuser – Großes Leben“, die die Stadt 2019 ins Leben rief, werden die Effizienz-Strategien, die auf moderner Technik basieren, um sogenannte Suffizienz-Strategien ergänzt, die auch soziale Innovationen anstoßen. Bekanntestes Projekt ist hier das geplante Tiny Village in Dortmund Sölde: kleinehaeuserdortmund.de.

Neben dem Neubau von Wohnungen hat Dortmund noch ein großes Potential bei der energetischen Sanierung des Bestands: Knapp 60 Prozent der Wohngebäude in der Stadt liegen in den Energieeffizienzklassen F oder schlechter, also in den unteren drei Klassen. Das ist eine der Erkenntnisse aus der Analyse des Stadtgebietes für den Energienutzungsplan der Zukunft. Die Stadt bereitet hierzu gerade den Ausbau der Beratungsstrukturen vor.

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