Als Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs für die Entwicklung des Hafenquartiers Nördliche Speicherstraße hat die Jury unter Vorsitz von Prof. Kunibert Wachten (Dortmund) den Entwurf des Kopenhagener Büros COBE Architects ausgezeichnet. Die mit einem Preisgeld in Höhe von 29.000 Euro verknüpfte Entscheidung des 15-köpfigen Gremiums fiel einstimmig. Der Abstand zu den beiden zweiten Siegern sei so deutlich gewesen, betonte Planungsdezernent Ludger Wilde anlässlich der Vorstellung des prämierten Entwurfs, dass kein zweiter, sondern lediglich zweimal ein dritter Preis vergeben wurde.
Kopenhagener Architekturbüro kann erfolgreiche Planungserfahrung beim Deutzer Hafen vorweisen
Ein Meilenstein bei einem der wichtigsten Dortmunder Entwicklungsprojekte der letzten Jahrzehnte ist erreicht worden. Mit Ideen und Kreativität aus Kopenhagen soll der Dortmunder Hafen nördlich der Speicherstraße in den nächsten Jahren gründlich umgestaltet werden.
Das Architekturbüro aus Dänemark genießt einen gewissen Ruf; es war zum Beispiel bereits an prominenter Stelle an der Planung des Deutzer Hafens in Köln beteiligt.
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Zwei dritte Preise gingen an das Büro Winking Froh (Hamburg/Berlin) und das Düsseldorfer Architekturbüro Volker Kleinekort. Darüber hinaus sprach die Jury drei Anerkennungen aus: an Gerber Architekten aus Dortmund und an die Berliner Büros Machleidt Städtebau und Stadtplanung sowie kleyer.koblitz.letzel.freivogel architekten. Insgesamt standen 14 Entwürfe zur Auswahl.
„Der Wettbewerb hat gezeigt, welch großes Potenzial in der Weiterentwicklung von Hafenarealen für die Städte liegt. Unter den vielen interessanten Vorschlägen für das neue Hafenquartier ragt der Entwurf des ersten Preisträgers heraus“, fasst Prof. Wachten die Jury-Entscheidung zusammen.
Eigens gegründete Gesellschaft „dPort21“ zur Entwicklung des Areals im Herzen der Nordstadt
Analog zu früheren Projekten wurde mit dPort21 eine Gesellschaft eigens für die Entwicklung des Areals gegründet. Gesellschafter*innen sind DSW21 (51 %) und die Dortmunder Hafen AG (49 %).
Guntram Pehlke, Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Stadtwerke AG – DSW21, freut sich auf die Herausforderung, das Areal zu entwickeln. „Wir haben in den zurückliegenden beiden Jahrzehnten immer wieder bewiesen, dass wir bedeutsame Projekte durchführen und große Flächen einer neuen städtebaulichen Nutzung zuführen können“, erklärt Pehlke und verweist u. a. auf die Stadtkrone-Ost, auf Hohenbuschei und den Phoenix-See.
„Ich bin deshalb sicher, dass unter der Leitung von dPort21 auch die Entwicklung der Nördlichen Speicherstraße eine Erfolgsgeschichte werden und das Hafenquartier Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus entwickeln wird.“
Vernetzung mit den Bestandsstrukturen: sensibler Übergang zur angrenzenden Kleingartenanlage
Großes Lob äußert auch Ludger Wilde, Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen: „Der Entwurf des international renommierten Büros COBE findet die richtige städtebauliche Antwort für den Standort. Er setzt einen überzeugenden planerischen und ordnenden Rahmen mit dem erforderlichen Maß an Flexibilität. Dadurch wird den künftigen Nutzungsansprüchen ein angemessener Spielraum gegeben.“
Insbesondere „der sensible Übergang zur Kleingartenanlage Hafenwiese und die identitätsstiftende Integration der vorhandenen Industriehalle konnten überzeugen“. Das neue Quartier werde sich „wunderbar mit den Bestandsstrukturen vernetzen und die Basis für eine attraktive Nachbarschaft aller Nutzer darstellen. Damit kann in Fortführung der Planungen für die südliche Speicherstraße ein neues lebendiges Quartier geschaffen werden“.
Pascal Ledune, stellvertretender Geschäftsführer der Dortmunder Wirtschaftsförderung, erkennt viel Potenzial im COBE-Entwurf. „Ich bin davon überzeugt, dass die Jury einen Wettbewerbssieger gewählt hat, der die unterschiedlichen Wünsche der Bürger*innen und Initiativen, die sich für die Nordstadt einsetzen, miteinander verknüpft. Ich freue mich daher auf die weiteren Gespräche und Veranstaltungen, in denen wir die Gelegenheit haben, die Planungen zu diskutieren.“
Die Ergebnisse einer Bürgerwerkstatt aus dem Juni 2019 waren bereits in die Auslobung des Wettbewerbs eingeflossen.
Entwurf soll Brückenschlag zur Südlichen Speicherstraße ebenso wie zur Nordstadt sichern
Wie Ludger Wilde lobt auch Ledune, nicht zuletzt mit Blick auf die Gesamtentwicklung des Hafenquartiers, den Brückenschlag sowohl zur Südlichen Speicherstraße als auch zur Nordstadt.
„Der Siegerentwurf spiegelt wie kein zweiter den Charme der Nordstadt wider. Die Idee, die dahinter steckt, ist eine Erweiterung der Nordstadt an die Speicherstraße und an das Wasser.“
Durch den Mix unterschiedlicher Architekturformate und den Erhalt prägender Gebäude wie den Speicher 100 bewahre das Quartier das Altbekannte und schaffe eine Verbindung in die Zukunft, so der Wirtschaftsförderer.
COBE sieht u.a. vor, einen Teil der eigentlich dem Abriss geweihten früheren KnaufInterfer-Halle zu erhalten. Zudem werde auch das Gastronomieschiff „Herr Walter“ weiter seinen Platz an der Spundwand finden.
Die Jury verweist in ihrer fachlichen Bewertung vor allem auf die schlüssige Mischung aus unterschiedlichen architektonischen und Nutzungselementen. Der Siegerentwurf biete eine robuste Struktur und sei doch flexibel hinsichtlich der Gliederung, der Typologie und Dichte der Bebauung sowie der Gebäudehöhen. In der Zuordnung zu Hafenbecken und Kleingartenanlagen zeige er ein hohes Maß an Offenheit.
Chancen für StartUps und größere Unternehmen – Veränderungsoptionen im Einzelfall eingeschlossen
Die Bandbreite der Nutzungsoptionen sei sogar „außergewöhnlich hoch“, betont Legune. Sie reiche „bis hin zu privaten Dienstleistungen auf dem geplanten Quartiersplatz und öffentlichen und privaten Dienstleistungen im Schutz eines Hallendaches, das gestalterisch aus der vorhandenen Industriehalle abgeleitet wird“.
Einig sind sich die Beteiligten von DSW21, Stadt Dortmund, Wirtschaftsförderung, Dortmunder Hafen AG und dPort21, dass der Siegerentwurf als „Zugang zum weiteren Planungsprozess gute Möglichkeiten für eine weitgehende Beteiligung der zukünftigen Nutzer bietet“.
Er schaffe „Chancen gerade für StartUps und kleinere Unternehmen und berücksichtige zugleich Veränderungsoptionen im Zuge eines Unternehmenswachstums. Die vorgesehenen Gebäude am Hafenbecken bieten zudem gute Möglichkeiten auch für größere Unternehmen“, heißt es in der Jury-Begründung.
Interessen ansässiger Unternehmen und Beschäftigter sollen gleichermaßen respektiert werden
Die Jury ist sicher, dass sich „die besondere Atmosphäre des neuen Quartiers schon von der neuen Hafenbrücke aus erschließen“ werde. West- und Ostufer des Schmiedinghafens sollen nach historischem Vorbild durch eine schwenkbare Brücke miteinander verbunden werden.
Darüber hinaus verspreche „die differenzierte Kleinteiligkeit des öffentlichen Raums Chancen auf eine unverwechselbare Ausprägung des neuen Hafenquartiers“.
Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG weist darauf hin: „Der Entwurf des Rahmenplans bedeutet eine hervorragende urbane Aufwertung am Rande des Hafens und respektiert die Interessen des maßgeblichen Industrie- und Gewerbegebietes mit seinen 160 Unternehmen und mehr als 5.000 Beschäftigten.“
Weitere Informationen:
- Die Preisverleihung findet am 6. Februar 2020 (12:00 Uhr) im Rahmen der Eröffnung einer Ausstellung aller eingereichten Arbeiten im Studieninstitut Ruhr am Königswall statt. Für die Öffentlichkeit ist die Ausstellung vom 7. bis zum 20. Februar geöffnet.
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Stadt Dortmund (Pressemitteilung)
Auftaktveranstaltung 2020 des Forums StadtBauKultur Dortmund
In Dortmund vollzieht sich seit längerer Zeit in der Stadtentwicklung ein nachhaltiger und erfolgreich sichtbarer Strukturwandel.
Bedeutend hierfür sind u.a. die Projekte: das HSP-Gelände, die Nordseite des Hauptbahnhofs sowie das Areal der Speicherstraße am Hafen. Sie alle sind konstitutive Bestandteile aktueller Leitideen und Entwicklungsstrategien für Dortmund.
Die Auftaktveranstaltung des Forums StadtBauKultur Dortmund findet am Montag, 27. Januar 2020 um 19 Uhr im Baukunstarchiv NRW (Lichthof), Ostwall 7, statt.
Die Veranstaltung soll – ihrer bisher guten Tradition eines konstruktiven Gedankenaustauschs folgend – den offenen Diskurs zu den künftigen Leitprojekten und Herangehensweisen der Stadtentwicklung auch unter den Gesichtspunkten u.a. des Klimawandels und Mobilitätswende für die neue Dekade 2020 ff. fortführen.
Dortmund erfährt gegenwärtig wie andere Metropolen und Regionen ein intensives, nicht zuletzt investives Wachstum. Bereits seit längerer Zeit vollzieht sich in der Stadtentwicklung ein nachhaltiger und erfolgreich sichtbarer Strukturwandel. Auch für das nächste Jahrzehnt stehen Transformation und Reurbanisierung weiterhin auf der kommunalen Agenda. Signifikant hierfür sind u. a. die räumlichen Konversionsprojekte: das HSP-Gelände, die Nordseite des Hauptbahnhofs sowie das Areal der Speicherstraße am Hafen.
Sie alle sind konstitutive Bestandteile aktueller Leitideen und Entwicklungsstrategien für Dortmund. Die planerische Umsetzung und das gesamtstädtische Handeln werden dabei künftig noch stärker inhaltlich und methodisch von den Vorgaben des Klima- wandels, der Wohnraumschaffung, der Mobilitätswende sowie einer identitätsstiftenden Baukultur bestimmt, ergänzt um die Parameter Integration und Partizipation.
Die Veranstaltung soll – ihrer bisher guten Tradition eines konstruktiven Gedankenaustauschs folgend – den offenen Diskurs zu den künftigen Leitprojekten und Herangehensweisen der Stadtentwicklung für die neue Dekade 2020 ff. fortführen.
19.00 Uhr Begrüßung
Birgit Niedergethmann, stv. Fachbereichsleiterin des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes
• Impulsvortrag zur Stadtentwicklung in Dortmund – ein gesamtstädtischer Überblick
Stefan Thabe, Fachbereichsleiter des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes
• Projekt im Fokus: Wettbewerbsergebnisse nördliche Speicherstraße Herr Schönweitz, pp a | s architekten stadtplaner
• Diskussionsrunde: Dortmund – Quo Vadis?
– Ludger Wilde (Dezernent Umwelt, Planen und Wohnen)
– Prof. Christian Schlüter (Vorsitzender Gestaltungsbeirat)
– Prof. Franz Pesch (pp a | s architekten stadtplaner)
– Pascale Ledune (stv. Geschäftsführung Wirtschaftsförderung)
– Ingrid Reuter (Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt,
Stadtgestaltung und Wohnen)
– Moderation: Petra Voßebürger, IKU_DIE DIALOGGESTALTER
• Ende ca. 21.00 Uhr
danach Ausklang mit Getränken und kleinem Imbiss
Die erforderliche Anmeldung kann bis zum 24.01.2020 per E-Mail an
forum-stadtbaukultur@dortmund.de erfolgen.
https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_wohnen/stadtplanungs_und_bauordnungsamt/stadtplanung/stadtgestaltung_1/forum_stadtbaukultur_1/index.html
Auswärtsspiel
Die lang ersehnte Hafenrand-Entwicklung hat ohne Zweifel Schub und Geld bekommen. Glanz will sich aber nicht einstellen. Eher Hochglanz. Die Speicherstrasse mit den zahlreichen, zarten Gastronomie- und Kulturpflänzchen der vergangenen Jahrzehnte wird zu einem schicken Universitätscampus, einem kleinen Technologiepark. Das Rauhe des Hafens, der proletarische Charme der Speicher und der Kleingewerbe in brüchigen Backsteinbauten mit Lücken und Kopfsteinpflaster wird verschwinden. Statt Umnutzung und kulturelle und gastronomische Weiterentwicklung etwas Aufgesetztes, das auch woanders stehen könnte, wenn nicht gerade hier noch Platz wäre. Alles so steril und von allen Arbeitsspuren gereinigt wie das Dortmunder U. Manchmal ist zuviel Geld auch keine Lösung.
SPD-Ratsfraktion (Pressemitteilung)
SPD-Ratsfraktion begrüßt Planungsentscheid für die nördliche Speicherstraße
„Die SPD-Ratsfraktion begrüßt ausdrücklich die Anfang der Woche verkündete Entscheidung der Fachjury für das neue Hafenquartier an der nördlichen Speicherstraße. Die angedachte Umsetzung ermöglicht eine Vernetzung mit den Bestandsstrukturen und damit die Realisierung eines Quartiers für alle“, freut sich der Sprecher der SPD-Fraktion im Ausschuss für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, Europa, Wissenschaft und Forschung, Franz Rüther.
Ulrike Matzanke, Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, Europa, Wissenschaft und Forschung ergänzt: „Nun ist es wichtig, dass zeitnah die Bauleitplanung angestoßen wird und schnell beendet werden kann. Durch die Entstehung des neuen Hafenquartiers erhoffen wir uns einen positiven Effekt für die umliegenden Quartiere. Es wird in diesem Zusammenhang darüber nachgedacht werden müssen, ob die Stadt Dortmund für die umliegenden Quartiere ein Fassadenerneuerungsprogramm auflegt, damit sich ´Verschönerungsarbeiten´ an den Fassaden der Gebäude in der Umgebung nicht negativ auf die Mieten auswirken“.
Am Montag dem 13.01.2020 hatte eine Fachjury den Sieger eines Planungswettbewerbs für das neue Hafenquartier an der nördlichen Speicherstraße aus 14 Vorschlägen gekürt. Der Siegerentwurf kommt dabei aus dem Kopenhagener Architektenbüro COBE. Der Entwurf beinhaltet die Integration der aktuell noch vorhandenen Industriehalle und berücksichtige laut der Fachjury einen sensiblen Übergang zur Kleingartenanlage Hafenwiese. Daher vernetze sich das geplante neue Hafenquartier sehr gut mit den Bestandsstrukturen und bilde eine gute Basis für eine Nachbarschaft aller Nutzer.“