„Stadtgespräche im Museum“ gehen weiter: Das MKK Dortmund widmet sich eurpäischen Universitätsstädten

(v.li.) Prof. Walter Grünzweig, Dr. Gisela Framke, Prof. Wolfgang Sonne und Dr. Karl Lauschke
„Stadtgespräche im Museum“ (v.l.): Prof. Walter Grünzweig, Dr. Gisela Framke, Prof. Wolfgang Sonne und Dr. Karl Lauschke. Fotos: Gerd Wüsthoff

Von Gerd Wüsthoff

Die Dortmunder Universität, heute TU Dortmund, wurde 1968 gegründet. „50 Jahre später ist Dortmund, mit jetzt 35.000 Studenten, ein lebendiger und wachsender Hochschul- und Wissenschaftsstandort, der zur Lebensqualität in Dortmund und entscheidend zur wirtschaftlichen Entwicklung beiträgt“, erklärt Privat-Dozent Dr. Karl Lauschke. Wie Universitäten eine Stadt verändern und wie sich eine Stadt und seine Hochschule zueinander verhalten, ist das diesjährige Thema in der Reihe „Stadtgespräche“ im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte (MKK).

Universitätsstädte in Europa – Wechselwirkungen zwischen Universitäten und Städten

Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltungsreihe startet am 26. April 2018. Die folgenden Veranstaltungen finden monatlich jeweils an einem Donnerstag ab 18 Uhr im MKK statt der Eintritt ist frei. „Die ‚Stadtgespräche‘-Reihe startete 2010, in jenem Jahr, in dem Dortmund Teil der Europäischen Kulturhauptstadt, Regionalverband Ruhr, war und immer noch ist“ sagt Professor Dr. Walter Sonne.

Am 13. September allerdings startet um 18.30 Uhr eine Diskussionsveranstaltung mit Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Gather, Rektorin der TU Dortmund und Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Den Abend zum Thema „Universitätsstadt Dortmund: Wohin?“ moderiert René Scheer.

Die Vorträge und Diskussionsrunden starten am 26. April und behandeln am ersten Abend die „Campus-Universität Dortmund“. Schon Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich die Stadt Dortmund für die Ansiedlung einer Technischen Universität ein. In den folgenden Jahrzehnten siedelten sich einzelne Lehr- und Forschungseinrichtungen in der Stadt an. Zwei Einrichtungen in den 1920er Jahren und eine direkt nach dem Zweiten Weltkrieg 1946.

Eine Universitätsgründung in Dortmund oder anderen Ruhrgebietsstädten blieb aber trotz aller Bemühungen lange Zeit aus. Erst in den 1960er Jahren setzte sich ein Wandel in der Bildungspolitik durch – Universitäten auch für „Arbeiterkinder“. So erhielten neben Bochum auch Dortmund jeweils eine Universität. Beide Städte hatten in der Folge eine „Campus-Universität“ auf der „Grünen Wiese“.

„Stadt-Universität“ oder „Campus-Universität“ und der „Standort Stadt“

(v.li.) Prof. Walter Grünzweig, Dr. Karl Lauschke, Dr. Gisela Framke, Katrin Pinetzki und Prof. Wolfgang Sonne
(v.l.) Prof. Walter Grünzweig, Dr. Karl Lauschke, Dr. Gisela Framke, Katrin Pinetzki und Prof. Wolfgang Sonne

Wie Hochschulen eine Stadt verändern und beeinflussen, wird in den verschiedenen Vorträgen und Diskussionen der Reihe „Stadtgespräche im Museum“ nicht nur am Beispiel Dortmunds aufgezeigt, sondern bundes- und europaweit. „Die Vorträge und Diskussionen richten ihren ‚Blick‘ auf die gegenseitigen Wechsel- und Auswirkungen für die Städte architektonisch, soziologisch, städtebaulich, politisch und kulturell“, sagt Sonne.

In der Reihe „Stadtgespräche“, von Ende April bis November 2018, geht es daneben auch um die Hochschularchitektur, die Rolle der Studierenden in der Stadt, die Geschichte der Universitäten im Ruhrgebiet und darum, welche Auswirkungen die Hochschulen auf die Stadt haben.

Die Reihe ist eine Ringveranstaltung der Technischen Universität Dortmund und des MKK in dessen Rotunde in der Hansastraße 3. Das gemeinsam gesetzte Oberthema wird aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen beleuchtet. Themen der Vorjahre waren unter anderem „Sammeln“, „Europa“ oder „Heimat“. Der Eintritt ist jeweils frei. Im Anschluss an die Vorträge kann mit den ReferentInnen diskutiert werden.

Die Themen und Termine 2018 im MKK:

  • Die Veranstaltungen finden im MKK, Hansastraße 3, jeweils ab 18 Uhr statt. Ausnahme: 13. September, 18.30 Uhr
  • 26. April, PD Dr. Karl Lauschke: Auf der grünen Wiese. Zur Geschichte der „Universitätsstadt“ Dortmund
  • 17. Mai, Dr. Sonja Hnilica (TU Dortmund): Laborversuche für die Stadt der Zukunft: Die Architektur der Neuen Universitäten
  • 21. Juni, Prof. Dr. Dieter A. Binder (Karl-Franzens-Universität Graz / Andrássy Universität Budapest): Unruhestifter? Studenten zwischen Aufbegehren und Einübung der Bürgerpflichten
  • 12. Juli, Dr. Hans-Dieter Nägelke (TU Berlin): Einheitswunsch und Spezialisierungszwang: Hochschulbau im Kaiserreich
  • 13. September, 18.30 Uhr, Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Gather, Oberbürgermeister Ullrich Sierau, René Scheer (Moderation): Universitätsstadt Dortmund: Wohin?
  • 27. September, Prof. Dr. Wilhelm Schwic, Prof. Gerd Erdmann-Wittmaack (FH Dortmund): Vom Kreuzviertel über die Brückstraße in die Nordstadt: Urbane Interventionen der Fachhochschule Dortmund
  • 11. Oktober, Prof. Dr. Barbara Welzel, Prof. Dr. Wolfgang Sonne (TU Dortmund): Universitas gestalten: Die TU Dortmund im Kontext der europäischen Universitätsgeschichte
  • 25. Oktober, Prof. Michael Braum, Prof. Christa Reicher (IBA Heidelberg/TU Dortmund): Wissen-schafft-STADT: Wissensökonomien als urbane Impulsgeber – von Heidelberg bis Dortmund
  • 8. November, Guido Baranowski (TechnologieZentrumDortmund): 50 Jahre TU Dortmund – 33 Jahre wissensbasierte Unternehmensgründung in direkter Nachbarschaft
  • 22. November, Publikumsabend: Dortmunder Initiativen zwischen Campus und City – Beispiele für Kooperationen zwischen Stadt und Hochschulen – Abschluß der Reihe, Publikumsabend, bei dem sich Dortmunder Initiativen und Kooperationen zwischen Campus und City präsentieren können. Vorschläge dafür an Dr. Gisela Framke (gframke@stadtdo.de)

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