Sehr zufrieden ist die neue Kinder- und Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger mit der Arbeit der Jugendforen in Dortmund. „Sie sind wesentliche Voraussetzung zur Demokratieerziehung von Kindern und Jugendlichen. Dazu gehört, dass ihre Anliegen gehört werden.“
Beteiligung von Jugendlichen „auf Augenhöhe“ mit der Politik
In der Planung und Umsetzung arbeiten seit 2013 der Bereich Kinder- und Jugendförderung des Jugendamtes und der Jugendring eng zusammen. Inzwischen haben sich die Jugendforen in den Stadtbezirken stadtweit zu einem wesentlichen Baustein zur Beteiligung von Teens und Jugendlichen – die meisten von ihnen sind zwischen zwölf und 18 Jahren alt – entwickelt.
Die Beteiligungsaktivitäten und die vielfältigen Themenbereiche werden von den jungen Menschen aus den Stadtbezirken geprägt und mit den Beteiligten aus der Lokalpolitik „auf Augenhöhe“ diskutiert. Viele der Anregungen und Wünsche konnten so unterstützt und umgesetzt werden.
Drei stadtweite Jugendforen in Dortmund und viele dezentrale Angebote
An den drei stadtweiten Jugendforen im vergangenen Jahr beteiligten sich mehr als 850 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Zur Vorbereitung wurden über 3.000 junge Menschen direkt mit einbezogen. An den Jugendforen in den Stadtbezirken nahmen über 2.800 Teens und Jugendliche teil.
Neben Sachthemen wie ‚Mobilität bei jungen Menschen’ oder Anfragen zu direkten Anliegen wie die ‚Verbesserung von Freizeitmöglichkeiten vor Ort’ stand die Motivation von Jugendlichen zur Teilnahme an der Kommunalwahl im Vordergrund.
„Die Zahlen sprechen für sich“, so Schneckenburger, die die Arbeit des Jugendforums Nordstadt als sehr gelungen und beispielhaft charakterisierte. Allerdings ist die Förderung der speziellen Nordstadt-Aktivitäten im Rahmen des Programms Soziale Stadt ausgelaufen. Das externe Personal steht dafür nicht mehr zur Verfügung.
Neue Fördermittel für das Jugendforum der Nordstadt beantragt – Ausgang offen
„Wir sind dabei, eine zusätzliche Förderung zu generieren“, berichtet OB Ullrich Sierau. „Entsprechende Anträge laufen. Wir müssen sehen, wann dann geliefert wird.“
Allerdings sei eine zusätzliche finanzielle Ausstattung kein Argument für gute und erfolgreiche Arbeit: „Andere Stadtbezirke bekommen auch keine Förderung und sind trotzdem sehr aktiv“, so Sierau.
Großes Engagement setze nicht zwangsläufig viel Geld voraus. Impulse und Aktivitäten kämen aus Schulen, Freizeitstätten und Vereinen. „Entscheidend ist, dass sie ernst genommen werden und Wertschätzung erfahren.“ Diese Wertschätzung komme auch durch einzelne Bezirksvertreungen, die ihrerseits Mittel für Projekte bereitgestellt hätten.
„Der bisherige Zuspruch zu den Jugendforen zeigt mir, dass sie ein Erfolgsmodell sind, das es mit Engagement fortzuführen gilt. Politische Teilhabe von Jugendlichen stärkt die Demokratie. Darum brauchen wir ihr Engagement für unsere Stadt“, sagt Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger.
Hintergrund:
– Jugendforen gibt es mittlerweile in allen 12 Stadtbezirken Dortmunds. Das Jugendform Nordstadt konnte durch die Förderung einen sehr hohen Standard mit intensiver und breiter Kinder- und Jugendbeteiligung entwickeln. Viele der erarbeiteten Inhalte können auch zukünftig auf die anderen Stadtteile übertragen werden.
– Das Projekt Jugendforum Nordstadt war Bestandteil des integrierten Handlungsprogramms „Soziale Stadt NRW – Dortmund Nordstadt“ und wurde durch den Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Dortmund gefördert. Die Förderung lief zum 31. Dezember 2014 aus.
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