Von Sascha Fijneman
Die Stadt Dortmund hat 199 Schulgebäude an 138 verschiedenen Standorten eingehend und sorgfältig unter die Lupe genommen. Sie kommt zu dem Schluss, dass sich insgesamt 33 Gebäude in marodem Zustand befinden und ein dringender Sanierungsbedarf besteht.
Stadt Dortmund muss 60 bis 80 Millionen Euro zusätzlich investieren
Das Positive: An 24 dieser 33 Gebäude finden bereits Baumaßnahmen statt bzw. sie sind geplant und finanziert. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass jedoch zusätzliche 60 bis 80 Millionen Euro veranschlagt werden müssen, um die restlichen neun Gebäude aufzuarbeiten.
Für die Sanierung und Modernisierung der Schulen gibt Dortmund viel Geld aus: Insgesamt 166 Schulsanierungen mit einer Gesamtsumme von 215 Millionen Euro laufen bezeihungsweise sind abgeschlossen. Sie sind der größte Posten im Gesamtetat für Bauprojekte der Stadt – er liegt bei etwa 500 Millionen Euro, die zur Zeit auf über 400 Bauprojekte in Dortmund verteilt sind.
Die Planungen können sich durchaus sehen lassen. So ist erst in der vergangenen Woche das sanierte Gebäude der Anne-Frank-Gesamtschule in der Dortmunder Nordstadt übergeben worden. Die Arbeiten wurden fristgerecht beendet – die Kosten sanken sogar von 16,1 auf 14,1 Millionen Euro. Ein Großteil der Kosten wird durch das Land übernommen. Hierauf hofft die Stadt auch mit Blick auf die zu erwartenden 60 bis 80 Millionen Euro.
Digitale Gebäudesteckbriefe zeigen auf einen Blick Werte und Bedarfe
Der Einschätzung der Verwaltung liegt ein im Vorfeld vom Fachbereich Liegenschaften und der städtischen Immobilienwirtschaft mit externer Unterstützung entwickeltes Verfahren zur systematischen Steuerung und objektspezifischen Zustandsbeurteilung des städtischen Immobilienbestandes zugrunde.
Damit liegt künftig für jedes der 199 Gebäude ein digitaler Steckbrief vor, der auf einen Blick die Dringlichkeit von Sanierungen deutlich macht. Berücksichtigt sind in den Steckbriefen die Aspekte der Sicherstellung der Funktionalität der Gebäude, der Sicherung der Werthaltigkeit des Immobilienbestandes und der Umstand, Bedarfe rechtzeitig erkennen und realisieren zu können. Diese Gebäudesteckbriefe werden alle zwei Jahre nach Begehungen aktualisiert.
„Das ist wichtig, damit uns nicht durchgeht, wie sich welche Substanz verbraucht und wo Investitionen nötig sind“, sagte Stadtdirektor Jörg Stüdemann. Auch in einem anderen Kontext sind diese Informationen hilfreich: Wenn nämlich Diskussionen über Schulstandorte geführt werden, liegen die Gebäudeinformationen direkt vor. „Außerdem können wir dann auch die Gesamtstrategie in diesem Kontext diskutieren.“
Einstufung der Sanierungsbedarfe der Gebäude in Dringlichkeitsstufen
Weitere Ergebnisse der Untersuchung: Insgesamt 17 Schulgebäude werden der Dringlichkeitsstufe 1 zugeordnet. Dies bedeutet, dass die Baumaßnahmen innerhalb der nächsten zwei Jahre erfolgen sollen. Der Rest fällt unter die Kategorie der Dringlichkeitsstufe 2 und wird in den nächsten drei bis fünf Jahren bearbeitet werden.
Nach der abschließenden Zustandsbeurteilung für das Schulportfolio sollen als nächstes die Teilportfolio Kindertageseinrichtungen, Bürogebäude sowie Feuer- und Rettungswachen bearbeitet und ausgewertet werden.
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