Der bekannteste Dortmunder Neonazi, Siegfried „SS-Siggi“ Borchardt, soll erneut in eine Straftat verwickelt sein. Gegen den Bezirksvertreter der Partei „Die Rechte“ und zwei weitere Neonazis ermittelt der Staatsschutz wegen einer mutmaßlichen gefährlichen Körperverletzung und sucht ZeugInnen des Vorfalls.
Neonazi soll einem Geschädigten mit einem Gehstock mehrfach ins Gesicht geschlagen haben
Der Staatsschutz der Dortmunder Polizei ermittelt wegen einer gefährlichen Körperverletzung am vergangenen Samstag (7. September), die an der U-Bahnhaltestelle Rheinische Straße/Unionstraße stattgefunden haben soll.
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Gegen 14 Uhr alarmierte ein Security-Mitarbeiter die Polizei, nachdem sich zuvor ein 25-jähriger Dortmunder an ihn gewandt und um Hilfe gebeten hatte. Demnach fuhr der 25-Jährige mit der U-Bahn von der Innenstadt aus in Richtung Dorstfeld.
An der Haltestelle Unionstraße verließ er die Bahn. Auf dem Bahnsteig bepöbelten ihn nach eigener Aussage plötzlich drei Männer. Nach verbalen Attacken soll einer von ihnen den Dortmunder mit einem Gehstock mehrfach in das Gesicht geschlagen haben.
Noch vor Eintreffen der Polizeibeamten entfernten sich die drei Tatverdächtigen mit der nächsten U-Bahn. Die Polizei nahm kurz darauf am Wilhelmplatz in Dorstfeld die drei im Rahmen der Fahndung vorläufig fest.
Es handelt sich um drei bekannte Dortmunder Rechtsextremisten (65, 49, 39). Aufzeichnungen der Videoüberwachungskameras wurden gesichert. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich um eine politisch motivierte Straftat.
Soko Rechts sucht Zeugen des Vorfalls an der Haltestelle Unionstraße
Die Ermittlungen des Dortmunder Staatsschutzes dauern an. Der Geschädigte ist offenbar ein führendes Mitglied der Dortmunder Antifa. Die Soko Rechts sucht nun nach weiteren ZeugInnen des Vorfalls. Diese hat es gegeben, wie die Auswertung der sichergestellten Videos ergab.
Mehrere Menschen müssen demnach auf den Vorfall am Bahnsteig aufmerksam geworden sein. Daher bittet die Polizei nun gezielt diese Menschen, sich mit der Kriminalwache (0231 – 132 7441) in Verbindung zu setzen und sich als Zeugen zur Verfügung zu stellen.
Sollte Borchardt diese Tat nachgewiesen und er dafür rechtskräftig verurteilt werden, könnte dem Neonazi-Politiker eine weitere Haftstrafe drohen. Bereits im vergangenen Jahr musste er erneut eine Haftstrafe absitzen. Wegen einer Beleidigung war der mehrfach vorbestrafte Neonazi zu vier Monaten ohne Bewährung verurteilt worden.
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