Soziales Zentrum Avanti: Kulturprogramm geht weiter – Kissenschlacht und 5-Minuten-Konzert auf dem Nordmarkt

Soziales Zentrum Avanti veranstaltet Kissenschlacht auf dem Nordmarkt
Eine Kissenschlacht gab es auf dem Nordmarkt. Fotos: Klaus Hartmann

Die Aktionen der Aktivistinnen und Aktivisten des sozialen Zentrum Avanti gehen in die nächste Runde: Sie hatten für Dienstag zu einer gut besuchten Kissenschlacht auf dem Nordmarkt eingeladen.

Kulturprogramm wurde nach der Räumung der Albertus-Magnus-Kirche wieder aufgenommen

Soziales Zentrum Avanti veranstaltet Kissenschlacht auf dem Nordmarkt
10. 9. 8. 7. 6… Countdown zur Kissenschlacht.

Zuvor haben die Streiter für ein autonomes Kulturzentrum mit der Aktion „Kultur wann und wo wir wollen“ 5-Minuten-Konzerte an verschiedenen Orten in der Innenstadt, unter anderem am Nordmarkt und der Münsterstraße in der Nordstadt veranstaltet.

Eine Mal-Aktion im Nordpol war ebenso Teil des wieder aufgenommen Kulturprogramms nach der unerwarteten Räumung der Albertus-Magnus-Kirche Ende August. Die katholische Kirchengemeinde  hatte die Besetzung vorübergehend geduldet.

Ermittlungen der Staatsanwalt dauern an

Räumung der Kirche Sankt Albertus Magnus. Der Eingang zur Kirche wurde von der Polizei besetzt
Räumung der Kirche Sankt Albertus Magnus.

Die Räumung war von der Staatsanwaltschaft veranlasst worden, weil die Kirche als Tatort gesichert wurde. Anlass war, dass sechs Tage zuvor dort bei einer Demonstration der Partei „Die Rechte“ Steine vom Dach geworfen wurden. Es bestand Gefahr für Leib und Leben der anwesenden Polizeibeamten.

Die Staatsanwaltschaft wertet die Steinwürfe vom Dach der Kirche in Richtung Neonazis und Polizei als versuchtes Tötungsdelikt. Seitdem wird ermittelt.

Die Kissenschlacht ist Teil der Aktion „Kultur wann und wo wir wollen“

Soziales Zentrum Avanti veranstaltet Kissenschlacht auf dem Nordmarkt
Wilde Auseinandersetzung auf dem Platz.

Zum Spektakel auf dem Nordmarkt erschienen dann gut 80 „Kämpferinnen“ und „Kämpfer“ mit Kissen. Für alle die keine „Waffe“ dabei hatten, war ebenfalls gesorgt.

Die Organisatoren des sogenannten Flashmobs hatten genügend Material für alle dabei, so auch für die vielen Kinder auf dem Platz.

Die wurden zu Beginn der Auseinandersetzung noch mit Luftballons, Luftschlangen und Tröten befriedet. Doch die Ruhe hielt nicht lange. Noch bevor die Zeremonienmeisterin – mit Megaphon und dunkler Sonnenbrille ausgestattet – den Countdown zu Ende führen konnte, begann die „Auseinandersetzung“.

In ihrem Verlauf wurde es immer wilder: „Freund und Feind“ waren nicht mehr zu unterscheiden. Mitstreiter wechselten im Sekundentakt die Linien und wurden zum Gegner.

Einen ordentliche Kissenschlacht bedarf einer guten konditionellen Verfassung

Soziales Zentrum Avanti veranstaltet Kissenschlacht auf dem Nordmarkt
Auch die Kinder hatten ihren Spaß.

Eine Weile dauerte der Kampf, bis dann nicht wenige der Kombattanten feststellen mussten, dass zu einer Kissenschlacht auch ein wenig Kondition gehört. Eine kleine Pause hätten sie sich jetzt gewünscht. Doch immer wieder wurden sie von den, vor Freude quietschenden, Kindern der Neuzuwanderer, aufs Neue „attackiert“.

Letztendlich stoppte nach einer Weile die Frau am Megaphon das Treiben und bat zur Neuaufstellung der Widersacher. Nach einer Weile wogte die Schlacht aufs Neue über den Nordmarkt. „Jetzt mal alle in Zeitlupe“, lautet die Ansage.

Doch zu diesem Zeitpunkt achtete niemand mehr auf die Rufe der Zeremonienmeisterin, entfesselt im Rausch der Bettwäsche, wurden sie überhört oder einfach ignoriert.

Platzverweis für einen zu früh erschienen Kissen-Kämpfer durch die Polizei

Erstaunlich auch die Qualität der Kissen: Nur drei kamen bei dem Gerangel zu Schaden und verstreuten ihren Inhalt auf dem Pflaster des Nordmarkt. Nach gut 40-minütigen Kampf wurden die Kissen wieder eingesammelt und der Friede war wieder Herr des Platzes.

Polizei und Ordnungsamt beobachteten das Geschehen aus sicherer Entfernung. Einem jungen Mann, der weit vor Beginn des Flashmobs schon vor Ort mit Kissen erschienen, ist wurde nach eigener Aussage ein Platzverweis erteilt, so dass er das Treiben nur von außerhalb beobachten konnte.

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