Von Joachim vom Brocke
Als „einen herausragenden Bürger unserer Stadt“ würdigte Oberbürgermeister Ullrich Sierau den 71-jährigen Friedrich-Wilhelm Herkelmann. Bei der Auszeichnung für seine vielfältigen Verdienste mit der Ehrennadel der Stadt Dortmund hoffte Sierau, dass „der Dortmunder Junge auch weiterhin Projekte unterstützen und begleiten“ werde. Friedrich-Wilhelm Herkelmann hat sich besonders auf sozialem Gebiet erfolgreich betätigt. Einige Ratsmitglieder, Dezernenten und Weggefährten des Geehrten nahmen an der kleinen Feierstunde im Saal Westfalia des Dortmunder Rathauses teil.
Steter Ansprechpartner für Sorgen und Nöte von Menschen mit Behinderung
Seit 1971 ist Friedrich-Wilhelm Herkelmann aktives Mitglied im Sozialverband Deutschlands (SoVD). Als langjähriger Vorsitzender des Dortmunder Kreisverbandes hat Herkelmann wesentlich daran mitgewirkt, den Sozialverband als Ansprechpartner für behinderte Menschen zu profilieren. ___STEADY_PAYWALL___
Aktuell ist er als 1. Vorsitzender des Sozialverband Brackel Ansprechpartner für die Sorgen und Nöte der Mitglieder. Auch auf Bundes- und Landesebene übernahm Friedrich-Wilhelm Herkelmann wichtige Funktionen innerhalb der SoVD-Organistion, so war er einige Jahre Landesvorsitzender.
Der bei der Sparkasse ausgebildete Bankkaufmann war Gründungsvorsitzender des nordrhein-westfälischen Landesjugendverbandes INTEG (Integration behinderter Jugendlicher) und zeitweise Vorsitzender des Bundesjugendvorstandes. Ziel von INTEG war es, jungen Menschen mit Behinderungen eine Gleichberechtigung zu ermöglichen.
Einsatz für Gleichberechtigung und Teilhabe junger behinderter Menschen
Reisen in die Dortmunder Partnerstädte nach Amien, Buffalo und Leeds gehörten dazu, an der Herkelmann zum Teil mehrfach selbst teilnahm. Seit 1995 wirkte Friedrich-Wilhelm Herkelmann in der Jugendarbeit der FIMITIC (Internationaler Verband körperlich behinderter Menschen) mit. 1997 wurde der Dortmunder zum Vizepräsidenten der FIMITIC ernannt, gut ein Jahr später sogar zum Präsidenten berufen.
Außerdem gehörte Herkelmann seit 1997 dem WDR-Rundfunkrat an und arbeitete im Ausschuss für Fragen der Rundfunkentwicklung mit, brachte sich für die Belange behinderter Menschen ein und sah es als Pflicht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks an, die Teilhabe aller Menschen am Programm zu gewährleisten und damit den Programmauftrag zu erfüllen. Für seine Arbeit erhielt Friedrich-Wilhelm Herkelmann im Februar 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Engagement für Aufzüge im Dortmunder Straßenbahnnetz
Im Aktionskreis „Der behinderte Mensch in Dortmund“ ist der Ehrennadel-Träger ebenfalls aktiv. Hier setzte er sich besonders für die flächendeckende Erschließung des Dortmunder Straßenbahnnetzes mit Aufzügen ein.
Sein Engagement bezieht sich auf den barrierefreien Zugang zu kulturellen Veranstaltungen (z.B. Weihnachtsmarkt, Konzerthaus, Theater, Westfalenpark, Westfalenhallen, Warsteiner Music Hall und die anstehende Internationale Gartenausstellung im Jahr 2027.
Als Mitbegründer und Vorsitzender des Behindertenpolitischen Netzwerkes der Stadt Dortmund seit 2006 war es stets sein Anliegen, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen. Bereits vor Gründung des Netzwerkes gehörte Herkelmann als beratendes Mitglied den jeweiligen Planungs- und Bauausschüssen an.
Herkelmann bezeichnet über 50 Jahre Engagement als „Selbstverständlichkeit“
Aktuell ist der Geehrte sachkundiger Einwohner im Ausschuss für Bauen, Verkehr und Grün. Darüber hinaus Mitglied im Inklusionsbeirat, im Gestaltungsbeirat, im Beirat Nahmobilität sowie im begleitenden Arbeitskreis des Masterplans Mobilität.
Zum Ende der Ratsperiode in diesem Jahr wird Friedrich-Wilhelm Herkelmann seine kommunalpolitischen Aktivitäten als Mitglied im Behindertenpolitischen Netzwerk beenden, kündigte aber bereits weiteres engagiertes Streiten für die Belange von Menschen mit Behinderung an.
Nach der Ehrung durch OB Sierau nannte Herkelmann sein über 50-jähriges Engagement als „eine Selbstverständlichkeit“. Er dankte zugleich für die „Unterstützung, Geduld und Kompromissbereitschaft“ und schloss seine Ehefrau Gisela in den Dank ein.
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