Bombenentschärfungen sind in Dortmund fast Alltag. Bereits 35 Fliegerbomben mussten allein in diesem Jahr entschärft werden. Eine besonders große Evakuierung steht am kommenden Sonntag an. Dass diese Entschärfungen planbar sind, kommt allerdings selten vor. Doch im aktuellen Fall ist das gut, weil ein besonders dicht besiedelter Radius sowie erneut kritische Infrastruktur betroffen ist – unter anderem muss die Justizvollzugsanstalt evakuiert und die Gefangenen auf andere Gefängnisse verteilt werden. Bis acht Uhr morgens müssen insgesamt 7.200 Menschen in 4.590 Haushalten ihre Wohnungen verlassen. Auch mehrere Hotels müssen geschlossen, eine Pflegeheim evakuiert und die Bewohner*innen einer Demenz-Wohngemeinschaft verlegt werden. Zudem sind der Bahn-, Stadtbahn- und Flugverkehr zeitweise betroffen.
85 Prozent des Stadtgebiets sind „bombenabwurfverdächtig“ – bis zu 3000 Anfragen zu Verdachtsfällen
Der Grund, warum Dortmund so besonders häufig betroffen ist, liegt in der regen Bautätigkeit und der besonders hohen Betroffenheit von Fliegerangriffen im zweiten Weltkrieg begründet. „85 Prozent des Stadtgebiets sind bombenabwurfverdächtig“, macht Stadtdirektor Jörg Stüdemann deutlich. In anderen Großstädte sind es zwischen 40 und 60 Prozent der Stadtfläche.
Da in Dortmund in den vergangenen Jahren – und auch zukünftig – besonders viel gebaut und investiert wird, sind die zuständigen Behörden aktuell mit bis zu 3000 Anfragen zu Verdachtsfällen pro Jahr in Dortmund befasst. „Entsprechend sind die Zahlen von Beräumung und Entschärfung viel höher. Dieses Jahr sind es schon 35 Entschärfungen – wir erwarten einen Höchststand“, so Stüdemann.
Daher sind Bombenfunde in Dortmund schon zu einer Art „Tagesgeschäft“ geworden. Es gebe eingespielte und gut routinierte Arbeitsabläufe, wenngleich der Einzelfall immer mit Anspannung und Risiko verbunden sei, so der Stadtdirektor.
Er appellierte erneut an die gute und tatkräftige Mitarbeit“ der Bevölkerung, die auch in der Vergangenheit sehr diszipliniert mitgewirkt hatte. So war erst im vergangenen Monat eine größere Evakuierung in der Nordstadt nötig. „Ich hoffe, dass dies in der Innenstadt mindestens so diszipliniert klappt wie in der Nordstadt“, so Stüdemann. Besonders groß war ein Einsatz im vergangenen Jahr im Klinikviertel, wo auch mehrere Krankenhäuser betroffen waren.
Auswirkungen auf den Fernverkehr der Bahn sowie auf den Dortmunder Flughafen
Dies war auch eine planbare Aktion. Doch das ist eher die Ausnahme, machte Ordnungsamtsleiterin Beate Siekmann deutlich: „Bombenstimmung ist bei uns fast schon Alltag, aber zumeist nicht planbar und unerwartet. Mitunter muss sofort gehandelt werden“, was oft eine besondere Herausforderung sei – insbesondere wenn ÖPNV, Flughafen, Bahn und andere betroffen seien.
„Wir sind fast schon glücklich, dass jetzt mal eine planbare Maßnahme ist. Zudem hat sich die Herausforderung reduziert. Von den ursprünglich vier Verdachtspunkten hat sich nur noch der am Platz von Novi Sad bestätigt. Dadurch hat sich der Radius etwas verkleinert – 800 Bewohner*innen weniger sind betroffen. Doch die Herausforderungen wie Altenheim, Demenz-WG, JVA und Hotels bleiben. Auch Kirchen sind betroffen – geplante Hochzeiten müssen ausfallen.
Auch der Fernverkehr leidet: Die Ostseite der Haupttrasse vom und zum Hauptbahnhof ist betroffen. Ob der Fernverkehr am Sonntag umgeleitet oder „nur“ während der eigentlichen Sondierung und möglichen Entschärfung eingestellt wird, ist noch nicht klar. Bei den ursprünglich vier Verdachtspunkten wollte die Bahn den Verkehr umleiten. Nun legt sich das Verkehrsunternehmen die Karten neu. Mit einer Entscheidung rechnet Siekmann aber erst am Donnerstag oder Freitag.
Betroffen ist während der Entschärfung übrigens auch der Flughafen: Denn über dem möglichen Explosionsradius darf in einer Höhe bis zu sechs Kilometern auch kein Flugverkehr stattfinden. Damit sind auch Starts und Landungen in Dortmund während der eigentlich Entschärfung unmöglich.
Die Evakuierungsstelle wird wieder in der Gesamtschule Scharnhorst eingerichtet
Die geplante Evakuierung findet am kommenden Sonntag (15. August 2021) statt. Bis um 8 Uhr morgens sollen die betroffenen Anwohner*innen ihre Wohnung bzw. ihr Gebäude eigenständig verlassen haben. „Bitte berücksichtigen Sie dies auch, wenn Sie Angehörige aus dem Evakuierungsradius abholen möchten“, appellierte Siekmann. Es gibt ab 8 Uhr einen Sperrgürtel – man kommt nur noch raus, aber nicht mehr rein.
Für die Zeit der erforderlichen Sperr- und Evakuierungsmaßnahmen wird für betroffene Anwohner*innen, die nicht bei Verwandten oder Freunden unterkommen können, ab 8 Uhr eine Betreuungsstelle in der Gesamtschule Scharnhorst, Mackenrothweg 15, in 44328 Dortmund eingerichtet.
Menschen, die die Betreuungsstelle aufsuchen, beachten bitte die geltenden Corona-Regeln: Vor und in der Einrichtung besteht die Pflicht zum Tragen medizinischer Atemmasken, ggf. FFP2-Masken.
DSW21 richtet wieder einen Pendelverkehr für betroffene Anwohner*innen ein
Zur Beförderung der zu evakuierenden Personen in die eingerichtete Betreuungsstelle in der Gesamtschule Scharnhorst wird DSW21 Busse im Evakuierungsbereich bereitstellen, die die Personen zur Haltestelle Brunnenstraße bringen. Von dort werden die zu evakuierenden Personen dann weiter mit der Stadtbahn in die Betreuungsstelle in Scharnhorst gebracht.
Die Pendelbusse halten an drei provisorisch eingerichteten Haltestellen: Weißenburger Straße/Geschwister-Scholl-Straße; Ostwall/Arndstraße; Kuckelke/Höhe Fina-Parkhaus bzw. Parkhaus Conti-Park. Etwa im 15-Minuten-Takt werden die Bürger*innen zur Stadtbahn-Haltestelle »Brügmannplatz« gebracht.
Von dort fahren Stadtbahnen der Linie U42 ebenfalls im 15-Minuten-Takt zur Haltestelle »Scharnhorst Zentrum«, die fußläufig zur zentralen Betreuungsstelle in der Gesamtschule Scharnhorst liegt. Für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste steht an dieser Stelle zusätzlich ein Pendel-Bus bereit.
Natürlich kann man auch selbst direkt die Haltestelle Brunnenstraße aufsuchen und von dort den kostenlosen Beförderungsservice der DSW21 in die Betreuungsstelle nutzen. Es wird davon abgeraten, die Evakuierungsstelle mit dem eigenen PKW anzufahren, da die Zu- und Abfahrtswege an der Evakuierungsstelle für Einsatzfahrzeuge freigehalten werden müssen und nicht genügend Parkplätze vorhanden sind.
Hilfe bei Krankentransporten und Behindertenfahrten – Bedarf möglichst frühzeitig anmelden
Anwohner*innen, die gehbehindert oder bettlägerig sind, oder unter Quarantäne stehen, teilen dies bitte schnellstmöglich, spätestens jedoch bis zum 14. August, 18 Uhr, der Stadt Dortmund unter der bereits veröffentlichten Telefonnummer (0231) 50 – 1 33 33 mit.
Die Hotline ist folgendermaßen zu erreichen: Bis Freitag von 7 bis 18 Uhr, am Samstag von 9 bis 18 Uhr und am Sonntag ab 7 Uhr. Oliver Nestler vom Krisenstab der Feuerwehr appelliert dringend, die Bedarfe möglichst schnell anzumelden. „Es ist unglaublich hilfreich, wenn wir möglichst schnell einen umfassenden Überblick bekommen. Melden Sie sich daher möglichst frühzeitig, dann werden wir diese außergewöhnliche Lage meistern“, so der Geschäftsführer des Krisenstabs.
Das Gesundheitsamt ermittelt bereits im Vorfeld der Räumungsaktion die Personen, die sich unter häuslicher Quarantäne befinden. Für diese Personen stehen separate Aufenthaltsbereiche während der Bombenentschärfung zur Verfügung, um die Ansteckung anderer zu verhindern. Sofern erforderlich, übernimmt die Feuerwehr den Transport unter den notwendigen Schutzmaßnahmen. Da der Zeitpunkt der Räumung in diesem Fall planbar ist, kann im Vorfeld zu diesen Personen Kontakt aufgenommen werden (s.o).
Das Gesundheitsamt rät allen von der Räumung betroffenen Menschen dazu, während der Evakuierungszeit die AHA-AL-Regeln zu beachten. Das bedeutet: Abstand wahren, auf Hygiene achten und eine Alltagsmaske bzw. eine medizinische Maske tragen, zusätzlich die Corona-Warn-App nutzen und Räume regelmäßig und ausreichend lüften.
Kostenloser Besuch im Zoo und Westfalenpark für Betroffene – Polizei wird Einbrüche verhindern
Da bisher nicht absehbar ist, wie lange die Evakuierung vonnöten sein wird, bittet die Stadt Dortmund die Anwohner*innen, notwendige Medikamente, Baby- und Spezialnahrung oder Dinge des besonderen Bedarfs (z. B. Windeln) mitzuführen. Vor dem Verlassen der Wohnung soll darauf geachtet werden, dass alle elektrischen Geräte ausgeschaltet, alle Wasserhähne abgedreht und sämtliche Fenster sowie die Wohnungstür geschlossen sind. Haustiere sind ausreichend zu versorgen.
Anwohner*innen des Evakuierungsgebiets können auch ein Angebot der Sport- und Freizeitbetriebe Dortmund wahrnehmen und an diesem Tag die Zeit bei freiem Eintritt im Dortmunder Zoo (von 9 bis 16.30 Uhr) oder im Westfalenpark (von 9 bis 23 Uhr) verbringen. Der Personalausweis reicht hier zur Legitimation vor Ort aus.
Die Dortmunder Polizei unterstützt den Einsatz zur Evakuierung und Bombenentschärfung der Stadt Dortmund im Rahmen der Amts- und Vollzugshilfe. Hierbei wird die Polizei im evakuierten Bereich insbesondere auch ihr Augenmerk auf die Verhinderung von Einbrüchen bzw. Straftaten legen. Zudem werden hunderte Beschäftigte von Ordnungsamt, Tiefbauamt usf. im Einsatz sein. Feuerwehr und Rettungsdienst werden zudem von Kräften aus anderen Städten und Kreisen unterstützt – vor allem von Ehrenamtlichen.
Es gibt am Sonntag auch erhebliche Auswirkungen im Stadtbahn-Betrieb
Mit Betriebsbeginn ab ca. 8 Uhr nehmen am 15. August 2021 zunächst alle Stadtbahnlinien in Dortmund ihren regulären Linienbetrieb nach Sonntagsfahrplan auf. Die einzige Ausnahme stellt die U44 dar, die an diesem Tag von Beginn an nur zwischen der Endhaltstelle »Walbertstr./Schulmuseum« und »Kampstraße« pendelt.
An den drei Stadtbahn-Haltestellen im Evakuierungsbereich – »Reinoldikirche«, »Ostentor« und »Brügmannplatz« – wird jedoch lediglich der Einstieg in die Bahnen und der direkte Umstieg in andere Linien, aber kein Ausstieg und Verlassen der Haltestellen mehr möglich sein. Zur Unterstützung der Fahrgäste setzt DSW21 an den genannten Haltestellen zusätzliches Servicepersonal ein. Außerdem werden in Fahrzeugen und Haltestellen Lautsprecherdurchsagen gemacht.
Im Auftrag der Stadt Dortmund werden die Bürger*innen im Evakuierungsbereich von den drei provisorisch eingerichteten Haltestellen (Weißenburger Straße / Rosa-Buchthal-Straße; Ostwall / Arndstraße; Kuckelke) mit Pendelbussen etwa im 15-Minuten-Takt zur Stadtbahn-Haltestelle »Brügmannplatz« gebracht.
Stadtbahnlinien werden mit Beginn der Entschärfung unterbrochen
Von dort fahren Stadtbahnen der Linie U42 etwa im 15-Minuten-Takt zur Haltestelle »Scharnhorst Zentrum«, die fußläufig zur zentralen Betreuungsstelle in der Gesamtschule Scharnhorst liegt. Für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste steht an dieser Stelle zusätzlich ein Pendel-Bus bereit.
Mit Beginn der Entschärfung kommt es dann zu deutlichen Einschränkungen im Stadtbahn-Verkehr: Die Stadtbahn-Linie U42 fährt nur noch zwischen der Endstelle in Hombruch und der Haltestelle »Stadtgarten« sowie zwischen der Endstelle in Grevel und der Haltestelle »Brunnenstraße«.
Die U43 fährt nur noch zwischen der Endstelle Wickede und der Haltestelle »Am Zehnthof«. Die U44 fährt weiterhin nur zwischen der Endstelle in Marten und »Kampstraße«. Die U46 fährt lediglich zwischen »Stadtgarten» und »Westfalenhallen«.
-Die Stadtbahnlinien U41, U45, U47 und U49 fahren regulär.
Schienenersatzverkehr stellt Ost-West und Nord-Süd-Verbindungen sicher
Um die unterbrochenen Stadtbahnlinien miteinander zu verbinden, richtet DSW21 mit Beginn der Entschärfung einen Schienenersatzverkehr mit Gelenkbussen etwa im Acht-Minuten-Takt ein. Dieser umfährt den Evakuierungsbereich vom Hauptbahnhof über die nördliche und östliche Innenstadt bis zur U43-Haltestelle »Am Zehnthof« und fährt auf gleicher Strecke wieder zurück.
Konkret werden damit folgende Ersatz- bzw. Nachtexpress-Haltestellen bedient: »DO-Hauptbahnhof (Nordausgang/Cinestar)«, »Brunnenstraße«, »Borsigplatz«, »Funkenburg«, »Von-der-Tann-Straße«, »Berliner Straße« und »Am Zehnthof«. Vom Hauptbahnhof ist über den Einstieg in die regulär fahrenden Stadtbahn-Linien U41, U45, U47 und U49 und den Ausstieg an den Stadtbahn-Knotenpunkten »Kampstraße» bzw. »Stadtgarten« die Anbindung an die unterbrochenen Stadtbahnabschnitte im Süden und Westen gewährleistet. Das Gleiche gilt in entgegengesetzter Richtung.
Da der Aufzug an der SEV-Umstiegs-Haltestelle »Brunnenstraße« wegen eines Starkregen-Schadens außer Betrieb ist, kann dort kein barrierefreier Ein- und Ausstieg in die Stadtbahn-Linie U42 gewährleistet werden. Daher richtet DSW21 für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste einen Extra-Taxi-Service ein. Die Fahrzeuge stehen an der Haltestelle »Brunnenstraße« und weiter nördlich an der Haltestelle »Schulte-Rödding« bereit.
Einschränkungen auf zwei Buslinien – DONETZ sperrt Wasser und Gas in einigen Häusern
Im Busbereich gelten die Einschränkungen bereits ab Betriebsbeginn und betreffen die Linie 452 sowie die aus Unna kommende S30, die nicht wie regulär am Hauptbahnhof, sondern bereits an der Haltestelle »Schulte-Rödding« endet. Die 452 muss den Evakuierungsbereich weiträumig umfahren, daher entfallen die Haltestellen »Bismarckstr.«, »Moltkestr.«, »Heiliger Weg« und »Olgastr.«. Einschränkungen bei den Nachtexpress-Linien wird es voraussichtlich nicht geben.
Nach Ende der Evakuierung stellt DSW21 für die Rückfahrt der in Scharnhorst betreuten Bürger*innen erneut Pendelbusse an der U42-Stadtbahn-Haltestelle »Brügmannplatz« bereit. Alternativ können diese mit den wieder regulär fahrenden Stadtbahnlinien auch auf direktem Wege ins Evakuierungsgebiet zurückkehren.
Für den Fall, dass die Evakuierung erst nach dem regulären Betriebsschluss gegen 0.30 Uhr endet, hält das Verkehrsunternehmen einige Reserve-Busse vor.
Im Zuge der Entschärfung wird DONETZ aus technischen Gründen ab 6 Uhr die Wasserversorgung für folgende 64 Häuser sperren: Schwanenwall 8, 10, 12, 24, 26, 28, 31, 33, 35, 36, 37 a, 38, 40, 42, 44 und 46, Schwanenstr. 17, 17 a, 17 b, 21, 23, 27, 28, 30, 32, 34, 38, 40, 41, 42, 42 a, 42 b, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 51 und 53, Bornstr. 1 und 21, Brügmannstr. 20 (Sport-/Turnhalle), 21, 25, 27 und 29, Gronaustr. 1, 2a, 3 und 4, Geschwister-Scholl-Str. 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26 und 28, Milchgasse 5 und 7 sowie Weißenburger Str. 42. Auch die Gasversorgung muss ab 6 Uhr in einigen Häusern unterbunden werden. Folgende Häuser sind betroffen: Schwanenwall 17, 19 und 21 sowie Milchgasse 5.
Hier gibt es den Flyer für Anwohner*innen als PDF zum Download: Flyer Evakuierung Schwanenwall – 09.08.2021
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Evakuierung der nordöstlichen Innenstadt am 15. August – Deutliche Einschränkungen auf den Stadtbahnlinien U42, U43, U44 und U46 – DSW21 bringt evakuierte Bürger zur Betreuungsstelle nach Scharnhorst (PM)
Evakuierung der nordöstlichen Innenstadt am 15. August – Deutliche Einschränkungen auf den Stadtbahnlinien U42, U43, U44 und U46 – DSW21 bringt evakuierte Bürger zur Betreuungsstelle nach Scharnhorst
Wegen der groß angelegten Evakuierung der nordöstlichen Innenstadt kommt es am 15. August im Stadtbahnbereich zu deutlichen Einschränkungen: Bereits mit Betriebsbeginn gegen 8 Uhr ist an den drei Stadtbahnhaltestellen innerhalb des Evakuierungsradius (»Reinoldikirche«, »Ostentor« und »Brügmannplatz«) nur noch der Einstieg in die Bahnen und der direkte Umstieg in andere Linien, aber kein Ausstieg und Verlassen der Haltestellen mehr möglich. Die U44 fährt den ganzen Tag über lediglich im Streckenabschnitt zwischen der Endhaltstelle »Walbertstr./Schulmuseum« und »Kampstraße«.
Mit Beginn der Entschärfung werden die Stadtbahnlinien U42, U43 und U46 unterbrochen und fahren nur noch in bestimmten Streckenabschnitten. DSW21 richtet daher einen Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen zwischen den Haltestellen »DO-Hauptbahnhof (Nordausgang/Cinestar)« und »Am Zehnthof« ein. Die übrigen vier Stadtbahnlinien fahren im regulären Sonntagsbetrieb.
Die Auswirkungen im Stadtbahnbereich im Einzelnen:
Mit Betriebsbeginn ab ca. 8 Uhr nehmen am 15. August 2021 zunächst alle Stadtbahnlinien in Dortmund ihren regulären Linienbetrieb nach Sonntagsfahrplan auf. Die einzige Ausnahme stellt die U44 dar, die an diesem Tag von Beginn an nur zwischen der Endhaltstelle »Walbertstr./Schulmuseum« und »Kampstraße« pendelt. An den drei Stadtbahn-Haltestellen im Evakuierungsbereich – namentlich »Reinoldikirche«, »Ostentor « und »Brügmannplatz« – wird jedoch lediglich der Einstieg in die Bahnen und der direkte Umstieg in andere Linien, aber kein Ausstieg und Verlassen der Haltestellen mehr möglich sein. Zur Unterstützung der Fahrgäste setzt DSW21 an den genannten Haltestellen zusätzliches Servicepersonal ein. Außerdem werden in Fahrzeugen und Haltestellen Lautsprecherdurchsagen gemacht.
Im Auftrag der Stadt Dortmund werden die Bürger*innen im Evakuierungsbereich von den drei provisorisch eingerichteten Haltestellen (Weißenburger Straße / Rosa-Buchthal-Straße; Ostwall / Arndstraße; Kuckelke) mit Pendelbussen etwa im 15-Minuten-Takt zur Stadtbahn-Haltestelle »Brügmannplatz« gebracht. Von dort fahren Stadtbahnen der Linie U42 etwa im 15-Minuten-Takt zur Haltestelle »Scharnhorst Zentrum«, die fußläufig zur zentralen Betreuungsstelle in der Gesamtschule Scharnhorst liegt. Für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste steht an dieser Stelle zusätzlich ein Pendel-Bus bereit.
Stadtbahnlinien mit Beginn der Entschärfung unterbrochen
Mit Beginn der Entschärfung kommt es dann zu deutlichen Einschränkungen im Stadtbahn-Verkehr:
-Die Stadtbahn-Linie U42 fährt nur noch zwischen der Endstelle in Hombruch und der Haltestelle »Stadtgarten« sowie zwischen der Endstelle in Grevel und der Haltestelle »Brunnenstraße«.
-Die U43 fährt nur noch zwischen der Endstelle Wickede und der Haltestelle »Am Zehnthof«.
-Die U44 fährt weiterhin nur zwischen der Endstelle in Marten und »Kampstraße«.
-Die U46 fährt lediglich zwischen »Stadtgarten» und »Westfalenhallen«.
-Die Stadtbahnlinien U41, U45, U47 und U49 fahren regulär.
Schienenersatzverkehr stellt Ost-West und Nord-Süd-Verbindungen sicher
Um die unterbrochenen Stadtbahnlinien miteinander zu verbinden, richtet DSW21 mit Beginn der Entschärfung einen Schienenersatzverkehr mit Gelenkbussen etwa im Acht-Minuten-Takt ein. Dieser umfährt den Evakuierungsbereich vom Hauptbahnhof über die nördliche und östliche Innenstadt bis zur U43-Haltestelle »Am Zehnthof« und fährt auf gleicher Strecke wieder zurück. Konkret werden damit folgende Ersatz- bzw. Nachtexpress-Haltestellen bedient: »DO-Hauptbahnhof (Nordausgang/Cinestar)«, »Brunnenstraße«, »Borsigplatz«, »Funkenburg«, »Von-der-Tann-Straße«, »Berliner Straße« und »Am Zehnthof«. Vom Hauptbahnhof ist über den Einstieg in die regulär fahrenden Stadtbahn-Linien U41, U45, U47 und U49 und den Ausstieg an den Stadtbahn-Knotenpunkten »Kampstraße» bzw. »Stadtgarten« die Anbindung an die unterbrochenen Stadtbahnabschnitte im Süden und Westen gewährleistet. Das Gleiche gilt in entgegengesetzter Richtung.
Für Fahrgäste, die eine Ost-West-Verbindung benötigen, kann auch die S-Bahn (S4) eine Alternative darstellen.
Da der Aufzug an der SEV-Umstiegs-Haltestelle »Brunnenstraße« wegen eines Starkregen-Schadens außer Betrieb ist, kann dort kein barrierefreier Ein- und Ausstieg in die Stadtbahn-Linie U42 gewährleistet werden. Daher richtet DSW21 für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste einen Extra-Taxi-Service ein. Die Fahrzeuge stehen an der Haltestelle »Brunnenstraße« und weiter nördlich an der Haltestelle »Schulte-Rödding« bereit.
Einschränkungen auf zwei Buslinien
Im Busbereich gelten die Einschränkungen bereits ab Betriebsbeginn und betreffen die Linie 452 sowie die aus Unna kommende S30, die nicht wie regulär am Hauptbahnhof, sondern bereits an der Haltestelle »Schulte-Rödding« endet. Die 452 muss den Evakuierungsbereich weiträumig umfahren, daher entfallen die Haltestellen »Bismarckstr.«, »Moltkestr.«, »Heiliger Weg« und »Olgastr.«. Einschränkungen bei den Nachtexpress-Linien wird es voraussichtlich nicht geben.
Nach Ende der Evakuierung stellt DSW21 für die Rückfahrt der in Scharnhorst betreuten Bürger*innen erneut Pendelbusse an der U42-Stadtbahn-Haltestelle »Brügmannplatz« bereit. Alternativ können diese mit den wieder regulär fahrenden Stadtbahnlinien auch auf direktem Wege ins Evakuierungsgebiet zurückkehren. Für den Fall, dass die Evakuierung erst nach dem regulären Betriebsschluss gegen 0.30 Uhr endet, hält das Verkehrsunternehmen einige Reserve-Busse vor.
„Die Erfahrungen mit der großen Evakuierung im vergangenen Jahr helfen dabei, uns auch auf diese erneute Herausforderung gut vorzubereiten. Mit unserem Ersatzfahrplan stellen wir auch diesmal unter den schwierigen Rahmenbedingungen eine Grundmobilität im Innenstadtbereich sicher“, sagt Karsten Urlaub, Leiter der Verkehrssteuerung bei DSW21. „Es kann an diesem Tag auf den betroffenen Stadtbahnlinien immer mal wieder zu Wartezeiten und Verzögerungen kommen. Darauf sollten sich alle Fahrgäste einstellen und mehr Zeit für ihre Fahrten einplanen.“
Informationen über die Einschränkungen am 15. August sind auf http://www.bus-und-bahn.de (mobil: bub.mobi), in der DSW21- und VRR-App sowie am Sonntag aktuell in der Elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) hinterlegt.
Kostenlos in Zoo, Park oder Museum: Freizeitmöglichkeiten für Evakuierte am Sonntag (PM)
Kostenlos in Zoo, Park oder Museum: Freizeitmöglichkeiten für Evakuierte am Sonntag
Aufgrund der geplanten Bomben-Entschärfung in der Innenstadt müssen am Sonntag, 14. August rund 7200 Dortmunder*innen ihre Häuser ab 8 Uhr morgens verlassen. Für die Dauer der Evakuierung ist für die Betroffenen eine Betreuungsstelle in der Gesamtschule Scharnhorst (Mackenrothweg 15) eingerichtet. Die Stadt bietet den Evakuierten aber auch noch andere Möglichkeiten, den Tag zu verbringen:
Kostenloser Besuch im Zoo und Westfalenpark
Anwohner*innen des Evakuierungsgebiets haben am Sonntag freien Eintritt in den Dortmunder Zoo (von 10 bis 17.30 Uhr) oder in den Westfalenpark (von 9 bis 23 Uhr). Bitte einen Personalausweis mitbringen!
Kostenloser Besuch der Museen
Auch die Museen der Stadt bieten allen Dortmunder*innen freien Eintritt in ihre Dauerausstellungen. Das Naturmuseum (Münsterstr. 271) öffnet von 10 bis 18 Uhr, kostenlose Tickets gibt es unter http://www.naturmuseum-dortmund.de. Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (Hansastr. 3) hat von 11 bis 18 Uhr geöffnet; eine Ticketbuchung vorab ist nicht notwendig. Kostenlos ist auch der Besuch des Museums Ostwall im Dortmunder U (11 bis 18 Uhr) sowie des Brauerei-Museums an der Steigerstr. 16 (10 bis 17 Uhr). Das Westfälische Schulmuseum (An der Wasserburg 1) in Marten hat von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Achtung: Das Hoesch-Museum an der Eberhardtstraße ist am Sonntag nicht geöffnet.