Bauckloh-Stiftung fördert den Einsatz für Natur- und Tierschutz

Smarter im Garten: Pflanzenschilder mit QR-Code machen aus Nordstadt-Garten einen Lernort

Große Runde im Schmetterlingsgarten: Initiatorin Barbara Koch (vorn, 2. v. l.) freut sich mit ihren Gästen über die Förderung der Bauckloh-Stiftung, vertreten durch Dirk Holtermann, den Vorstandsvorsitzender (vorn, 3. v. l.) Marco Wittkowski

Ab sofort lässt sich im „Garten der 7000 Schmetterlinge“ noch mehr über die Pflanzen- und Tierwelt lernen. Die Dortmunder Dr. Gustav Bauckloh-Stiftung ermöglichte durch eine  Förderung, dass die vielen verschiedenen Pflanzen des Waldgartens sich nun schnell und smart bestimmen lassen.

Ein Garten, der auch ein soziokulturelles Kunstprojekt ist

Mit dem Smartphone in den Garten? Warum nicht. Längst hat die Technik auch hier Einzug gehalten und umso besser, wenn sie dabei hilft Pflanzen kennenzulernen und Zusammenhänge in der Natur zu verstehen. ___STEADY_PAYWALL___

Dr. Pia Wojtys, Geschäftsführerin des Künstlerhauses Dortmund, genießt den Garten. Marco Wittkowski

So sieht es jedenfalls Barbara Koch. Sie hat den Waldgarten in der Nordstadt vor vier Jahren ins Leben gerufen. Auf einer ehemaligen Brachfläche Kesselstraße/Ecke Landwehrstraße ist inzwischen ein kleines Paradies für Mensch und Tier entstanden.

Koch ist eigentlich keine Gärtnerin, sondern Künstlerin am Dortmunder Künstlerhaus. Dort wurde das Projekt angesiedelt, denn der Garten ist auch ein „soziokulturelles Kunstprojekt, mit dem Ziel, Menschen einzubinden und den Ort nachhaltig zu verändern“, so Koch. Ihr Gartenwissen hat sie sich Stück für Stück erarbeitet und nun in einem umfassenden Kompendium für alle zugänglich gemacht.

Essbar oder gar giftig? Das Online-Lexikon des Waldgartens klärt auf

Wild geht es zu und unordentlich – Zierpflanzen sucht man vergebens. Der „Usel-Garten“, wie ihn einige Nachbar:innen wohl aber auch durchaus liebevoll nennen, ist als „essbarer Waldgarten“ angelegt, erklärt Koch. Obstbäume- und Sträucher, Gemüse, Stauden, Kräuter und Wurzeln sind hier zu finden – ein Biotop für Artenvielfalt.

QR-Codes an jeder Pflanze führen direkt ins Wissensportal auf der Website des Gartens. Marco Wittkowski

Was genau in den Beten, Kräuterspiralen und Hecken wächst – darüber klärt das umfangreiche, illustrierte Pflanzenlexikon auf der Webseite der Initiative 7000 Schmetterlinge auf. Dort erfährt man, ob die Pflanzen essbar sind, welche (Heil-) Wirkung sie haben, ob sie gar giftig sind und welche Insekten und Tiere auf sie angewiesen sind.

Rund 150 Pflanzen haben Koch und ihre Mitstreiter:innen erfasst – aber alles ist in Bewegung. Koch: „Unser schöner Fingerhut ist leider eingegangen, andere Pflanzen kommen nur alle zwei Jahre, da müssen wir flexibel sein.“ Mit der neuen Beschilderung ist das gelungen. Neben dem Namen der Pflanze und einer ersten Information, finden interessierte Besucher:innen auf den Schildern einen sogenannten QR-Code. Dieser wird mit der Handykamera erfasst und führt dann direkt zur entsprechenden Pflanze auf der Internetseite des Gartens.

„Wir müssen vor allem den Kindern wieder die Zusammenhänge vermitteln.“

„Damit wird das Wissen schnell zugänglich, und wir haben im Netz auch die Möglichkeit den Zusammenhang zwischen Tierwelt, Pflanzen und Umweltwirkung zu erläutern“, berichtet Koch. Vor allem Kinder aus der Nachbarschaft sollen im Garten nun mehr über die Natur erfahren und von ihr lernen. Das Künstlerhaus hat bereits eine Kooperation mit der nahegelegenen Lessinggrundschule und die Kinder schauen regelmäßig vorbei.

Dr. Pia Wojtys, Geschäftsführerin des Künstlerhauses Dortmund, Künstlerin Barbara Koch, Christiane Wurst (Spendobel) sowie Dirk Holtermann, Bauckloh-Stiftung. Marco Wittkowski

Der Bildungs- und Vermittlungsaspekt hat auch die Förderer überzeugt. Christiane Wurst – Präsidentin des Dortmunder Spendenparlaments Spendobel – war begeistert und vermittelte den Gartenkünstler:innen einen Kontakt zur Dr. Gustav Bauckloh Stiftung.

Die Dortmunder Stiftung widmet sich vor allem der Förderung von Natur- und Tierschutz und stellt dafür „bis zu 200.000 Euro im Jahr zur Verfügung“, so Vorstandsvorsitzender Dirk Holtermann. Dafür sind sie immer auf der Suche nach guten Projekten und vor allem der Bildungaspekt ist ihm. wichtig: „Wir müssen den Kindern wieder die Zusammenhänge vermitteln und sie mit der Natur vertraut zu machen,“ glaubt Holtermann, denn „man schützt nur, was man kennt.“

Mehr Informationen:

  • Wer die Gartenkünstler:innen treffen möchte oder auch mithelfen will, der kann jeden ersten und dritten Samstag im Monat von 12 bis 16 Uhr vorbei kommen.
  • Erste Informationen und auch das neue Pflanzenlexikon gibts im Internet unter 7000schmetterlinge.de/
  • Informationen zur Dr. Gustav Bauckloh Stiftung ebenfalls online:  bauckloh-stiftung.de/

Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

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