Am Königswall, zwischen dem Empfangsgebäude des Dortmunder Hauptbahnhofs und dem NH-Hotel, entsteht ein neuer Stadtbaustein – mit einem Bürohochhaus und einem Hotel der Marke Premier Inn. „An dieser markanten Stelle unserer Stadt bedarf es einer besonderen architektonischen Qualität. Der prämierte Entwurf verfügt über eine große Strahlkraft, um Identität zu stiften und sich zu einer Dortmunder Landmarke zu entwickeln, die eine weitere Stärkung der City verspricht“, zeigt sich Stadtrat Ludger Wilde überzeugt.
Das Architekturbüro „kadawittfeldarchitektur“ macht das Rennen
Damit wird ein wesentliches Element aus dem vom Rat beschlossenen Konzept „City 2030“ aufgegriffen, das eine städtebauliche Grundhaltung für diesen Ort definiert. Dazu gehört auch ein markanter Hochpunkt, als Teil einer sogenannten „City-Krone“, in Ergänzung zu den vorhandenen Hochhaus-Ensembles der Dortmunder Stadtsilhouette.
Da das Vorhaben an diesem anspruchsvollen Standort vielfältigen Anforderungen gerecht werden muss, hat die Hotelmarke Premier Inn in Abstimmung mit der Stadt Dortmund ein Qualifizierungsverfahren für die Gestaltung eines neuen Gebäudeensembles ausgelobt und hierzu fünf Architekturbüros eingeladen.
Das Preisgericht hatte aus dem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld zunächst zwei Arbeiten gleichauf gesehen. Um eine Entscheidung für die künftige Umsetzung zu treffen, wurden die Entwürfe der Büros kadawittfeldarchitektur GmbH aus Aachen und HPP Architekten GmbH aus Düsseldorf noch einmal gezielt überarbeitet.
Die Empfehlung des Gremiums fiel in einer zweiten Jurysitzung dann einstimmig auf den Beitrag des Büros kadawittfeldarchitektur.
Bürohochhauses und Hotelbau mit verspielten Fassadenelementen
Überzeugen konnte vor allem die gelungene städtebauliche Setzung des geplanten Bürohochhauses und Hotelbaus sowie die verspielte Struktur offener und geschlossener Fassadenelemente, die dem U-förmigen Neubaukomplex einen lebendigen Charakter verleihen. Die Fensterstruktur des weithin sichtbaren Hochhauses ist zu allen Stadtseiten hin gleichmäßig ausgerichtet, während sich das Hotel durch seine L-Form und die vorgesehene Dachterrasse in Richtung Stadt öffnet.
Entscheidend war auch der Nachhaltigkeitsfaktor des Siegerentwurfs: „Die elegante städtebauliche Figur des Gebäudeensembles ‚aus einem Guss‘ wird von dem Gedanken des kreislaufgerechten und CO2-reduzierten Bauens getragen. Die differenzierte naturfarbene Keramikfassade ist Sinnbild des nachhaltigen und respektvollen Umgangs mit den Ressourcen unserer Umwelt“, erläutert Gerhard Wittfeld, Geschäftsführer kadawittfeldarchitektur.
„Die Öffnung des Entwurfes hin zur Stadt unterstreicht auch unser Selbstverständnis als Hotelbetreiber vor Ort. Im Dialog mit der Stadt Dortmund freuen wir uns nun auf die Verwirklichung des Neubaus“, betont Dr. Michael Hartung, Managing Director Development von Premier Inn.
Entwicklung nimmt durch neuen Eigentümer wieder Fahrt auf
Premier Inn ist Eigentümer des Grundstücks auf der Südseite des Dortmunder Hauptbahnhofes mit einer Brutto-Geschossfläche (BGF) von über 21.000 Quadratmetern. Geplant ist, ein Bürohochhaus mit 18 Stockwerken sowie ein Hotel der Premium-Economy-Marke mit mehr als 200 Zimmern zu entwickeln.
Das Konzept von kadawittfeldarchitektur stellt nun die Grundlage für einen Bebauungsplan dar. Eine Beratung in den zuständigen politischen Gremien soll Anfang Juni erfolgen. Bereits in der Vergangenheit stand ein Abriss der vorhandenen und seit langem ungenutzten ehemaligen Verwaltungsgebäude der Deutschen Bahn im Raum.
Aber weder ein erster Anlauf eines Investors 2012, noch spätere Bemühungen des damaligen Grundstückseigentümers 2016, führten letztendlich zu einer realisierungsfähigen Planung. Mit Premier Inn ist nun ein engagierter Projektpartner angetreten, diese bedeutende Fläche an der Schnittstelle zwischen Nordstadt und City mit einem qualitätsvollen Projekt schließlich zu entwickeln.
Reader Comments
Erhard Arendt
es tut mir leid, ich kenne mich ein wenig mit architektur und design aus. wenn ich lese: “ man wird #Dortmund künftig beim Aussteigen an der ungewöhnlichen Fassade des Hochhauses bereits erkennen können.“
das ist leider – gibt es in tausenden variationen“ eine null acht fünzehn fassade. da stehen tausende gebäude in der bewertung drüber. ich denke, die meisten werden es kaum vom vorherigen gebäude unterscheiden können.
schade, dortmund hat erneut die chance verpasst ein unverkennbares gesicht zu bekommen.
als man mal über so eine art kreisrundes“raumschiff“ sprach. das wäre außergewöhnlich gewesen.
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