Die Begegnungsstätten in Dortmund stehen vor der schrittweisen Öffnung ab dem 01. Juli 2020: Das zumindest ist das Signal der Stadt und die Ehren- und Hauptamtlichen der AWO-Begegnungsstätten bereiten sich intensiv darauf vor. Immerhin 44 Treffs und Begegnungsstätten sind in der deren Verantwortung und werden zum größten Teil von Ehrenamtlichen betrieben.
Sehnsüchtige Erwartung: Auch soziale Distanz und Einsamkeit machen krank
Wie in vielen Lebensbereichen Lockerungen eingesetzt haben, soll dies jetzt auch für alle städtischen und verbandlichen Begegnungsstätten geschehen. Das stellt die AWO als Träger vor eine Herausforderung, bei der besonders von den vielen aktiven Ehrenamtlichen verantwortungsvolles Handeln gefragt ist. ___STEADY_PAYWALL___
Auf der einen Seite sehen und hören sie täglich, wie sehr viele der bisherigen Besucher*innen unter der Einsamkeit, der „sozialen Distanz“ leiden, die durch die zeitweise Schließung entstanden ist. Je länger das Abstandhalten dauert, desto größer werden der Druck und die Sehnsucht danach, endlich wieder mit anderen Menschen in den Begegnungsstätten zusammenzukommen: endlich wieder ein Gesicht gegenüber zwar mit Abstand, aber ohne Maske, etwas „Normalität“, etwas menschliche Nähe.
Auf der anderen Seite ist das Risiko einer Infektion weiter da und alle Verantwortlichen sehen die Zahlen nicht ohne Besorgnis – vor allem vor dem Hintergrund, dass Helfer*innen wie Besucher*innen im Falle einer Ansteckung mit einem schlimmeren Krankheitsverlauf rechnen müssen. Risikofaktoren wie Vorerkrankungen spielen eine Rolle.
Butschkau: Zentimetermaß, Augenmaß und verantwortungsvolles Handeln gefragt
Sicherheit für die Besucher*innen und Mitglieder steht für die AWO an erster Stelle und sie will alles dafür tun, die Risiken einer Ansteckung zu minimieren. In diesem Spannungsfeld muss mit Augenmaß und verantwortungsvoll gehandelt werden.
Die AWO Dortmund hat ihre Hausaufgaben gemacht und bereits Anfang Mai begonnen, passende Schutzkonzepte zu entwickeln. Mit dem Ziel, in einem mit der Stadt Dortmund und den anderen Trägern abgestimmten Verfahren wieder an den Start zu gehen, wurden bei einem gemeinsamen Treffen Eckpunkte festgelegt.
Die AWO hat das von der Stadt vorgelegte Konzept weitestgehend übernommen, aber an die realen Gegebenheiten in den AWO-Begegnungsstätten angepasst. Nach Prüfung durch die Behörde wurden alle notwendigen Maßgaben aufgeführt und dem Handlungskonzept der AWO vom Gesundheitsamt heute zugestimmt.
Die AWO-Vorsitzende Anja Butschkau zeigte sich erfreut über die rasche Zustimmung. Sie stattete den Ehrenamtlichen in der Bittermark einen Besuch ab, um mit den Aktiven in der Begegnungsstätte alle Hygienemaßnahmen ausführlich zu besprechen. Vor Ort informierte sie sich, wie die Schutzkonzepte umgesetzt werden. „Eine Herausforderung, die nicht nur ein Zentimetermaß, sondern vor allem Augenmaß und verantwortungsvolles Handeln erfordert!“
Nicht alle Einrichtungen werden im Juli wieder öffnen – EKH startet am 1. Juli
Nicht alle Einrichtungen können oder wollen unter den gegebenen Umständen öffnen. Während die Bittermark an den Start geht, haben sich die Aktiven in Brechten dagegen entschieden, in der Nordstadt ist über eine Eröffnung noch nicht entschieden.
Das hat nicht nur mit Corona zu tun, sondern auch mit der Gewohnheit, dass die Einrichtungen üblicherweise eine Sommerpause machen – daran wollen einige Ehrenamtliche auch jetzt festhalten, weiß Cordula von Koenen, bei der AWO für die Verbandsarbeit zuständig. Rund 800 Ehrenamtliche sorgen für den Betrieb in den 44 Einrichtungen in Dortmund.
Definitiv öffnen wird am 1. Juli das größte Haus der AWO – das Eugen-Krautscheid-Haus (EKH) am Westpark. Dort zählt man in normalen Zeiten immerhin rund 9.000 Gäste und Teilnehmer*innen an Veranstaltungen und Kursen pro Jahr. Dort organisieren die Hauptamtlichen Tanja Tenholt und Frank Pranke den Betrieb.
Pranke ist beim Verband auch für die Fachberatung der Begegnungsstätten zuständig. Daher weiß er, dass die Aktiven sehr unterschiedlich auf die Vorgaben reagieren – denn das Raumangebot ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Gemeinsam haben sie daher die jeweiligen Räume begangen und alle Schutzmaßnahmen besprochen.
Gruppenangebote müssen reduziert werden – Streitfall Spiele: Bingo ja, Skat nein
Dazu gehört auch, dass die Guppenangebote – sofern sie denn stattfinden können – von der Teilnehmer*innen-Zahl beschränkt werden müssen. So wird beispielsweise die EKH-Handarbeitsgruppe halbiert. Statt alle 14 Tage treffen sich die Aktiven dann jede Woche im Wechsel. Möglich wird das, weil der Spieltreff ausfällt.
Allerdings wird bei der AWO nicht komplett auf Spieletreffs verzichtet, anders als bei der Stadt. „Wir verzichten auf Angebote, wo Gegenstände herumgereicht werden. Bingo geht, Skat leider nicht“, verdeutlicht Frank Pranke.
Allen ist klar, dass es vorerst nicht so wird wie früher: „Die offenen Häuser, wie es sie gab, wo man einfach kommen kann und freundlich empfangen wird, wird es so nicht geben. „Davon ist nur das freundlich empfangen geblieben“, erklärt Cordula von Koenen mit einem Seufzen. Denn die Gäste müssen sich vorher anmelden, sie müssen klingeln und werden dann an der Tür abgeholt. Das Eintragen in Listen gehört ebenso dazu wie das Desinfizieren der Hände….
Auch während der Schließung haben Ehrenamtliche und Gäste via Telefon Kontakt gehalten
Teilweise werden die Aktivitäten – sofern möglich – auch nach draußen verlagert. „Wir müssen sehen, wie das Interesse ist, ob wirklich alle wieder kommen. Das bleibt bei allen Sachen abzuwarten – bei Ehrenamtlichen und Besucher*innen. Das Unbefangene verlierst Du, wenn Du selbst oder jemand in deiner Nähe hochgradig betroffen ist“, betont von Koenen.
Wie es den Gästen geht, wissen die Aktiven vor Ort sehr genau. Denn durch das Begegnungstelefon und Telefonketten haben die Ehrenamtlichen und Gäste auch während der Schließung Kontakt gehalten.
Auf diesem Weg wird auch kommuniziert, ob, wann und in welcher Form die jeweiligen Einrichtungen öffnen. In der Bittermark und im EKH sind die Teams jedenfalls startklar und voller Vorfreude. In vielen weiteren Einrichtungen auch…
- www.awo-dortmund.de
- Weitere Infos zum AWO-Begegnungstelefon: hier
- Das AWO-Begegnungstelefon erreichen Sie unter der Nummer: 0231/9934-222
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AWO in Asseln/Husen/Kurl (PM)
Begegnungsstätte Husen bietet umfangreiches Programm
Die AWO-Begegnungsstätten in Husen, Kühlkamp 2-4, hat seit Anfang Juli wieder geöffnet und bietet auch in den Sommermonaten ein umfangreiches Programm:
Jeden Montag wird um 09.30 Uhr gefrühstückt. Eine Voranmeldung ist erforderlich!
Nachmittags wird am 2. und 4. Montag im Monat ab 14.00 Uhr der Kreativität freien Lauf gelassen mit Malen, Basteln und Handarbeiten
Jeden 1. und 3. Montag im Monat wird ab 14.00 Uhr BINGO gespielt
Die Doppelkopfrunde trifft sich jeden Montag um 17.00 Uhr
Dienstags trifft sich um 14.00 Uhr der Seniorenclub bei Kaffee und Kuchen und diversen Spielen
Immer dienstags werden auch Veranstaltungen wie „Vorträge“, „Bunter Nachmittag“ oder Geburtstagsständchen“ und „Liedersingen“ angeboten
Die Fußpflege ist einmal im Monat dienstags ab 11..00 Uhr zu Gast
Der AWO-Lauftreff startet immer um 19.00 Uhr von der Begegnungsstätte zu Läufen durch die Region
Donnerstags stehen ab 14.00 Uhr neben Kaffee und Kuchen bei den „Fröhlichen Senioren“ Gesellschaftsspiele auf dem Programm
An jedem 2. Donnerstag im Monat gibt es ab 14.00 Uhr leckere Waffeln
Jeden Freitag gibt es um 12.300 Uhr den Mittagstisch, mit 2 Gerichten zur Auswahl. Eine Voranmeldung ist erforderlich.
Die Frauenselbsthilfe „Frauen nach Krebs“ trifft sich jeden 1. Freitag im Monat um 16.00 Uhr
Weitere Veranstaltungen im Jahresverlauf wie eine Bilderausstellung im September sowie zum Jahresende ein Weihnachtsbasar und eine Weihnachtsfeier stehen ebenfalls auf dem Programm.
Weitere Informationen zum Programm sowie die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es bei den beiden Leiterinnen der Begegnungsstätte
Annegret Czekalla Tel: 0231-27 04 17
Ulrike Weichelt Tel: 01515-5521626
Alle Infos zur AWO in Asseln/Husen/Kurl gibt es hier: http://www.awo-asseln.de
Außensprechstunde des Seniorenbüros Hombruch (PM)
Wann? 16.10.2024 | 13.30–15.00 Uhr
Wo? AWO Ortsverein Haus Bittermark Sichelstraße 22 44229 Dortmund
Die Außensprechstunde des Seniorenbüros Hombruch in den Räumlichkeiten des AWO Ortsvereins Bittermark soll Menschen ab 60 Jahren und allen Interessierten die Gelegenheit bieten, sich quartiersnah zu Fragen rund um das Älterwerden zu informieren und beraten zu lassen.
Das Informationsangebot erstreckt sich u.a. über die Themen Wohnen, Pflege, Antrags- und Formularhilfe sowie Entlastungsangebote für pflegende Angehörige oder auch Freizeitgestaltung und bürgerschaftliches Engagement.
Die Beratung ist kostenfrei, trägerneutral und unterliegt der Schweigepflicht. Bei Fragen zu diesem Angebot sowie zur Anmeldung zur Außensprechstunde steht Ihnen das Seniorenbüro Hombruch unter der Telefonnummer 0231-50-28390 oder per E-Mail unter seniorenbuero.hombruch@dortmund.de zur Verfügung.