Schneckenburger: „Das Jugendforum Nordstadt ist die Schule der Demokratie. Besser ist die Arbeit nicht zu beschreiben“

Daniela Schneckenburger besuchte das Jugendforum Nordstadt und gratulierte zur Auszeichnung.
Daniela Schneckenburger besuchte das Jugendforum Nordstadt und gratulierte zur Auszeichnung.

Für Daniela Schneckenburger war es nicht der erste Besuch im Jugendforum Nordstadt – aber der erste in der neuen Funktion: „Ich hätte mir das damals nicht träumen lassen, dass ich als Dezernentin zurückkomme“, sagt die ehemalige grüne Landtagsabgeordnete. Im vergangenen Jahr stand sie den Jugendlichen als Landespolitikerin Rede und Antwort. Jetzt kam sie, um das Projekt zu loben und den Aktiven für ihren Einsatz im Namen der Stadt Dortmund zu danken.

Auszeichnung im Rahmen des Projekts „Aktiv für Demokratie und Toleranz 2014“

Esther Bejarano und die Microphone-Mafia haben im Stellenpark ein Konzert gegeben.
Esther Bejarano und die Microphone-Mafia haben ein Konzert gegen Rassismus gegeben.

Denn beim beim Planerladen e.V. und bei den Nordstadt-Jugendlichen gibt es doppelt Grund zur Freude: Das Jugendforum Nordstadt wurde in Duisburg als eines von zwei Ruhrgebietsprojekten als „vorbildlich“ ausgezeichnet und die Förderzusage des LWL-Landesjugendamtes für die Fortführung liegt bereits vor.

Das Jugendforum Nordstadt des Planerladen e.V. wurde im Rahmen des Wettbewerbs „Aktiv für Demokratie und Toleranz 2014″ vom Beirat des Bündnisses für Demokratie und Toleranz aus Berlin ausgezeichnet.

NRW-Innenminister Ralf Jäger überreichte die Urkunde. Die Ideenstifter und Initiatoren sowie die Jugendlichen sind begeistert und stolz über die schöne Anerkennung.

Jugendforum wird in Kooperation mit dem Jugendamt vom Planerladen betrieben

Das Jugendforum Nordstadt ist ein vom Planerladen e.V. initiiertes Projekt in Kooperation mit dem Jugendamt Dortmund zur Förderung des Engagements für die Politik und zur Umsetzung von Beteiligungsmaßnahmen mit Kindern und Jugendlichen.

Das Projekt ermutigt Kinder und Jugendliche zur gesellschaftlichen und politischen Teilhabe an demokratischen Prozessen und Entscheidungen im Stadtteil.

Das Jugendforum, vom Planerladen e.V. in 2007 ins Leben gerufen, stärkt die Motivation der Jugendlichen, ermöglicht ihnen, eigene Ideen in die Praxis umzusetzen und sich für mehr Solidarität sowie Respekt im Stadtteil einzusetzen.

Schneckenburger lobt die „beeindruckende Leistungsbilanz“

Eigene Texte und Fotos in Buchformat - und Informationen zu Projekten gibt es im selbst geschriebenen Büchlein „Nordstadtmärchen“.
Eigene Texte und Fotos in Buchformat – und Informationen zu Projekten gibt es im selbst geschriebenen Büchlein „Nordstadtmärchen“.

„Es ist ein erfolgreiches Projekt mit einer beeindruckenden Leistungsbilanz“, lobte Schneckenburger die Arbeit.

„Das Jugendforum ist die Schule der Demokratie. Besser ist die Arbeit nicht zu beschreiben“, griff die Dezernentin für Schule, Jugend und Familie die Erklärung von Prof. Rainer Staubach vom Planerladen auf. „Demokratie macht die Jugendlichen stark – und das stärkt wiederum die Demokratie.“

Die Jugendlichen – allen voran Jugendsprecher Zana Yekta, Assad Shakil Yasmeen und Imdat Muradov – stellten die verschiedenen Projekte vor. In den vergangenen Jahren wurde im Jugendforum Nordstadt viel bewegt. Zahlreiche Kinder und Jugendliche haben sich mit ihren Ideen eingebracht.

Sie engagierten sich in diversen künstlerischen und politischen Aktionen und Projekten, haben sich an selbstorganisierten Diskussionen mit den Bundes-, Landes- und kommunalen Politikern beteiligt und hatten Spaß dabei, auf eigene Faust etwas auf die Beine zu stellen. Die Jugendlichen setzten sich zudem in mehreren Trainings und Schulungen kritisch mit ihrem Handeln und Denken auseinander.

Projekte gegen Diskriminierung und Rassismus als Eckpfeiler

Jugendliche des Jugendforums Nordstadt lernten während einer Studienfahrt nach München den 94-jährigen Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer im Haus des Deutschen Taschenbuchverlages kennen. Sie diskutierten mit ihm über Antisemitismus, Politik und die Wichtigkeit des Engagements für die Demokratie.
Mit dem Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer diskutierten sie über Antisemitismus, Politik und die Wichtigkeit des Engagements für die Demokratie.

Im Rahmen des Projektes hat die Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte und mit Diskriminierung und Rassismus in der Gesellschaft eine sehr wichtige Bedeutung.

Dank der vor kurzem erfolgten Förderzusage wird auch in diesem Jahr die gute Arbeit fortgesetzt: Der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz in Polen sowie die selbst moderierte Podiumsdiskussion zum Thema „Ausbildung und Beruf“ mit Minister Guntram Schneider im Treffpunkt Stollenpark waren erste wichtige Highlights in den vergangenen Wochen.

Seit über einem Jahr nehmen an den Aktionen des Jugendforums übrigens auch viele bulgarische und rumänische Jugendliche mit Begeisterung teil. Als ausdrücklicher Erfolg wird auch die Teilnahme vieler Mädchen bewertet.

Arbeit geht nach Ende der Förderlücke mit Volldampf weiter

Die Arbeit des Jugendforums Nordstadt geht Dank der Förderung des Landesjugendamtes in vollem Umfang weiter.
Die Arbeit des Jugendforums geht durch die Förderung des Landesjugendamtes in vollem Umfang weiter.

Ende Dezember 2014 lief die Förderung im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadt mit Mitteln der EU, des Bundes, des Landes NRW und der Stadt Dortmund aus.

Der Planerladen e.V. hatte beim LWL-Landesjugendamt einen Antrag gestellt, um die Weiterführung des Projektes über 2014 hinaus zu sichern.

Im April 2015 kam die Zusage. „Wir hatten eine gute Unterstützung durch das Jugendamt und den OB“, machte Staubach deutlich. „Wir hoffen, dass die Förderung nun länger läuft.“

Und vor allem kontinuierlicher – denn zwischen der letzten Förderung durch das Projekt Soziale Stadt und die neue Förderung durch das Landesjugendamt kam die Arbeit zum Erliegen.

Die Mitarbeiter mussten zum Glück nicht entlassen werden, sondern kamen vorübergehend in anderen Projekten des Planerladens unter.

„Ich hoffe, dass die Arbeit auch in den nächsten Förderperioden weitergeht. Diese Arbeit braucht Kontinuität“, betonte Schneckenburger. Die Arbeit sei so erfolgreich, dass andere Stadtbezirke davon lernen könnten. „Das Jugendforum ist eine etablierte und gute Marke für die Nordstadt.“

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