Angesichts der neuen Hitzewelle warnt die Wohnungslosenhilfe des bodo e.V. vor Gefahren, denen Menschen, die ungeschützt auf der Straße leben, ausgesetzt sind. Der Verein regt an: Verschenken Sie Wasser!
Oliver Philipp: „Wer obdachlos ist, ist dem Wetter in der Regel schutzlos ausgesetzt.“
Diese Woche wird heiß. Bis Freitagabend sagen die Wetterdienste Temperaturen von bis zu 41 Grad Celsius vorher. „Das macht uns schon Sorgen“, sagt „bodo“-Vertriebsleiter Oliver Philipp. „Wer obdachlos ist, ist dem Wetter in der Regel schutzlos ausgesetzt.“ Im Winter gibt es in vielen Städten mittlerweile Kälteschutzmaßnahmen und Nothilfeangebote.
„Im Sommer wird das oft vergessen, dabei sind auch die hohen Temperaturen gefährlich für die Gesundheit. Wer kein Zuhause und kein Geld hat, kann sich nicht in kühle Räume zurückziehen, ständig Wasser auffüllen oder sich im Freibad abkühlen.“
Obdachlose dehydrieren – Kreislaufzusammenbrüche und Hitzschläge nehmen zu
Wird zu wenig getrunken, dehydriert der Körper im Sommer viel schneller, Kreislaufzusammenbrüche und Hitzschläge können im schlimmsten Fall tödlich sein. „Darum ist es wichtig, auch bei der großen Hitze auf Obdachlose zu achten“, so Philipp. „Fragen Sie sie einfach, ob Sie ihnen eine Flasche Wasser, Obst oder etwas anderes vorbeibringen können.“
Ansonsten weist der Verein auf den Umgang mit möglichen Notfällen hin: Wenn Sie einen Menschen in der prallen Sonne liegen sehen und sich Sorgen machen, sprechen Sie die Person an. Meist wissen Menschen selbst am besten, wie es ihnen geht und was sie brauchen. Wenn Sie denken, dass ein medizinischer Notfall vorliegt, rufen Sie die 112.
HINTERGRUND: Bodo e.V.
- Seit 1994 unterstützt bodo e.V. Menschen in sozialen Notlagen.
- Der Verein betreibt in Bochum und Dortmund Anlaufstellen für Wohnungslose, das monatliche soziale Straßenmagazin ermöglicht Menschen in Wohnungslosigkeit und Armut einen Zuverdienst.
- Weitere Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte unterstützen ehemals wohnungs- oder langzeitarbeitslose Menschen bei der (Re-)Integration in den ersten Arbeitsmarkt.
- bodo e.V. sieht sich als Lobby für Wohnungslose. Er ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband und im internationalen Netzwerk der Straßenzeitungen INSP.
Reader Comments
Andreas
Ich war heute Morgen mit unserer Dreijährigen beim Edeka einkaufen.
Häufig sitzt oben auf dem Parkdeck ein Obdachloser und versucht etwas Geld zusammenzubekommen… nett und freundlich. Ehrlich gesagt gebe ich nie Geld, die Gründe sind vielfältig.
Aber bei diesem Wetter und weil er immer freundlich ist, haben wir ihm zwei große Flaschen Wasser, Wurst, Brot, Kekse, Thunfisch mitgebracht. Ich bin kein Samariter, aber so herzlich wie der Obdachlose sich bedankt hat, geht wirklich an die Nieren. Meine Kleine war ängstlich, hat aber noch ihren Pfirsich abgegeben
Das Einzige was wieder typisch war, der EDEKA schickte einen Azubi um den den Mann wegzuschicken. Traurig, denn wenn die Jugendlichen da oben saufen, traut sich kein Schwein etwas zu sagen !