Vortrag: BVB-Archivar Gerd Kolbe zu Gast beim Martener Forum

Kann das politisch korrekt sein? – „Runde weibliche Waden und wippende Busen eröffnen das Westfalenstadion“

In den 70er Jahren als Zweckbau errichtet, ist das Westfalenstadion, der sog. Signal-Iduna-Park, heute das größte Stadion der Republik – mit einer einzigartigen Atmosphäre und den meisten Zuschauer*innen im Fußball weltweit. Das Foto stammt aus dem Jahr 1973. Foto: Martener Forum

Der langjährige Archivar des BVB, Gerd Kolbe, erzählt am 23. September in Dortmund-Marten Erstaunliches, Amüsantes und Kurioses aus der Geschichte des schwarz-gelben Herzschlags. Es geht um den BVB und sein Westfalenstadion. Also um Leidenschaft, Treue, Hingabe – und was so drumherum passierte.

Vom unattraktiven Zweckbau in den 70ern – zum größten Stadion der Bundesrepublik

Fußball hat beim Martener Forum Tradition, meint dessen Sprecherin Monika Rößler. Ob es um die legendären Filmvorführungen „Am Borsigplatz geboren“ mit Regisseur und Produzent Gerd Kolbe geht, um seine humorvollen Vorträge im „Meilenstein“ oder ums wunderbare brasilianische Fußball-Ferienangebot – der Ball, abgesehen davon, dass er rund ist: er gehört ins Martener Forum.   

BVB-Spiel im Westfalenstadion 1974 Foto: Martener Forum

Mit „Runde weibliche Waden und wippende Busen eröffnen das Westfalenstadion“ titelte 1974 die Westfälische Rundschau über die Eröffnung des Dortmunder Westfalenstadions. Franz Beckenbauer, mittlerweile skandalumwoben, pries seinerzeit die Stätte, wo 22 Männer in frenetischer Atmosphäre einem Ball hinterherlaufen, um ihn im gegnerischen Tor unterzubringen, als „Mailänder Scala“ unter den deutschen Fußballbühnen. ___STEADY_PAYWALL___

Eine glatte Untertreibung. Er ahnte nicht, was der Welt dräute. – Hier finden keine Spaßveranstaltungen statt. Sondern hier spielt der BVB, mit über 80.000 Zuschauer*innen im Schnitt, ohne Corona. Den meisten in der Welt, wo es um Fußballstadien geht. Mit einer etwas „speziellen Atmosphäre“, wie Auswärtstrainer vor einem Spiel ehrfürchtig zu sagen pflegen. Und in der Tat: Ohne seine Fans wäre der BVB keiner weiteren Erwähnung wert.

Genauso wenig wie das Stadion, das sie füllen. Der Anfang des magischen Tempels liegt in den 70ern. Das Dortmunder Westfalenstadion wurde im Frühjahr 2021 47 Jahre alt. 1974 wurde es als architektonisch wenig attraktiver Zweckbau errichtet. Inzwischen, nach mehrfachem Ausbau, „ist“ es einfach. Das größte Stadion im Lande, in dem eine Mannschaft aufläuft, welche die Ehre hat, vor jenen Fans zu spielen, die als die leidenschaftlichsten der Republik gelten dürften.

Veranstaltung im Vereinsheim von Arminia Marten – es gilt die 3G-Regel

Westfalenstadion und Stadion Rote Erde 1975 Foto: Martener Forum

Im Westfalenstadion herrscht eine unvergleichliche Atmosphäre, die jeden in den Bann zieht. Das einstige Sparkonzept – Bau einer engen Fußball-Arena statt eines weitläufigen Sportstadions – erwies sich als Glücksgriff.

Der BVB-Archivar Gerd Kolbe wird von der Geschichte des Tempels (und seines legendären Vorgängers, der „Roten Erde“), wo Glück und Tränen so eng beieinander liegen, erzählen. Über unvergessliche Spiele und Ereignisse drumherum. Eine Hommage an jene Stätte, die für hunderttausende von Dortmunder*innen ihre Stadt prägte.

An der ehemaligen Wirkungsstätte von Helmut „Fiffi“ Kronsbein, dem legendären Torwart von Borussia Dortmund, nämlich bei Arminia Marten findet das Event am Donnerstag, 23. September, am Wischlinger Weg um 18 Uhr statt. Natürlich gibt es zum Fußball auch Bier und Bratwurst. Dat jehört sich so.

Deshalb: Nicht nur wegen Corona weicht das Martener Forum mit dieser Veranstaltung aus dem beengten und atmosphärisch dichten Meilenstein aus auf das große Vereinsheim. Für die Teilnahme gelten die 3G-Regelungen.

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